• 30.08.2007 16:51

  • von Britta Weddige

Nakajima nach Istanbul "ernüchtert"

Erstmals seit Silverstone konnte Kazuki Nakajima in Istanbul nicht aufs Podest fahren - Crash mit Karun Chandhok der traurige Höhepunkt

(Motorsport-Total.com) - Kazuki Nakajima möchte das Wochenende in Istanbul am liebsten Abhaken. "Ich fühle mich ein bisschen ernüchtert", schrieb der Japaner in seiner Kolumne auf der Internetseite des Williams-Teams, bei dem er als Formel-1-Testfahrer tätig ist. In der GP2 war für ihn in Istanbul eine Erfolgsserie zu Ende gegangen. "Seit Silverstone war ich bei jeder GP2-Runde auf dem Podest gestanden, deshalb ist es enttäuschend, mit nur einem sechsten Platz aus Istanbul abzureisen."

Titel-Bild zur News: Kazuki Nakajima

Das Wochenende in Istanbul verlief für Kazuki Nakajima gar nicht nach Wunsch

Dabei hatte sich Nakajima gewissenhaft auf das Rennwochenende auf der für ihn neuen Strecke vorbereitet. Er hatte sogar extra seinen Heimaturlaub in Japan vorzeitig beendet, um im Simulator bei Williams die Strecke kennen zu lernen. "Damit musste ich dafür in Istanbul nicht zuviel Zeit verschwenden", so Nakajima.#w1#

In der Qualifikation holte er sich Startplatz acht, nachdem er dank höheren Reifendrucks eine bessere Balance für die schnellen Kurven gefunden hatte. "Am Start von Rennen 1 habe ich dann beinahe den Motor abgewürgt", schilderte der Japaner weiter. "Ich habe alles wie immer gemacht, aber die Drehzahl ist auf 6.500 abgefallen und ich musste die Kupplung ein zweites Mal antippen, bevor ich losfahren konnte."

Plötzlich nur noch 14.

Am Start verlor er drei Plätze und noch einmal drei, als er wegen plötzlichen Übersteuerns weit nach außen getragen wurde. Nach der ersten Runde fand er sich auf Platz 14 wieder. Seine Strategie, früh an die Box zu kommen, wurde dann durch die Safetycarphase zunichte gemacht. Dennoch schaffte er es, sich nach vorn zu kämpfen und das Rennen als Sechster zu beenden.

Das bedeutete für das Sprintrennen am Sonntag Startplatz drei. Diesmal hatte er am Start keine Probleme und lag bald als Zweiter dicht hinter dem Führenden Karun Chandhok. Und dann nahm das Unheil für Nakajima seinen Lauf. Schon hatte er den Sieg vor Augen, als dann doch alles anders kam. "Ich dachte, ich könnte ihn gleich überholen, aber er hat sich gut verteidigt", so der Japaner.

"Das nächste Mal bin ich geduldiger"

Zehn Runden lang hing er an Chandhoks Heck, dann nahm er sich vor, in der letzten Kurve sein Glück zu versuchen. "Ich wollte ihn in Runde elf überholen, aber er hat die Tür zu gemacht und wir haben uns berührt. Dabei wurde meine Aufhängung verbogen, aber ich konnte noch weiter fahren." Selbst so hätte er noch einen recht guten Platz holen können, allerdings bekam er dann noch eine Durchfahrtsstrafe wegen "Verursachens einer vermeidbaren Kollision".

Aus Sicherheitsgründen beendete er das Rennen dann gleich. Eines hat Nakajima in diesem Rennen aber gelernt: "Das nächste Mal bin ich geduldiger."