Vergne kritisiert Techeetah-Anweisungen: "Strategien waren ein Chaos"
Jean-Eric Vergne war nach dem zweiten Formel-E-Rennen in Rom sichtlich genervt - Die "verwirrenden" Anweisungen seines Teams machten ihm zu schaffen
(Motorsport-Total.com) - Niemand schaffte es, Mitch Evans am Rennwochenende der Formel E im italienischen Rom zu schlagen. Auch nicht Jean-Eric Vergne, der von der Poleposition ins zweite Rennen gestartet war. Der Franzose kritisierte im Nachgang des Rennens die Anweisungen seines Teams DS-Techeetah, das ein strategisches "Chaos" verursacht haben soll.

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Trotz Platz zwei: Jean-Eric Vergne hadert mit der Kommunikation im Team Zoom
Vergne führte die ersten Runden an, verlor dann aber im Laufe des Rennens einige Positionen. In einer actionreichen Schlussphase fuhr Vergne immerhin noch auf einen guten zweiten Platz, nachdem er Robin Frijns und Andre Lotterer auf der Strecke hinter sich gelassen hatte. Dennoch möchte Vergne das Rennen schnell vergessen.
"Sagen wir so: Ich möchte nicht noch einmal solch ein Rennen erleben, denn es war ein komplettes Chaos", sagt der DS-Techeetah-Pilot. "In einer Kurve erklärt mir mein Ingenieur meine Strategie und nur wenige Runden später wird mir eine völlig andere durchgegeben. Erst heißt es, es wird eine Runde länger gehen, dann war es wieder eine Runde kürzer."
Vergne verseht die Welt nicht mehr
"Ich war völlig verwirrt", gibt der erfahrene Rennfahrer zu. "Ich möchte so keine Rennen fahren, das war wirklich total verwirrend." Trotz der schwierigen Kommunikation hat Vergne mit der Poleposition und dem zweiten Platz wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft gesammelt. Der Franzose führt nach fünf Rennen die Meisterschaft mit zwei Punkten Vorsprung auf Frijns an.

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Jean-Eric Vergne hat trotz der Schwierigkeiten einen zweiten Platz geholt Zoom
Der Niederländer kam im zweiten Rom-Rennen auf Rang drei ins Ziel. Frijns hatte in seinem Envision-Audi gute Chancen, das Rennen auf Platz zwei zu gewinne, doch dann machte ihm eine späte Gelbphase einen Strich durch die Rechnung, da die Safety-Car-Phase seinen Energievorteil zunichte machte.
"Ich bin auf Platz drei ins Ziel gekommen, aber es wäre der zweite Platz drin gewesen, hätte es das Safety-Car nicht gegeben", sagt der Niederländer. "Ich hatte einen Prozent mehr Energie als Jean-Eric und war nah dran, ihn zu überholen. Ich bin letztlich glücklich mit dem Podium. Wir hatten ein gutes Wochenende, zwei Podien und das Auto hat gut funktioniert."
Kein Team und keine Marke hat die Oberhand
Jaguar sei aber, so die Analyse von Frijns, unschlagbar gewesen. Mitch Evans gewann beide Rennen und dominierte das Geschehen nach belieben. "Ich bin dennoch glücklich, wie die Rennen liefen, da wir uns aus allen Scherereien herausgehalten haben", so der Envision-Fahrer, der aber davon überrascht ist, wie sich die Machtverhältnisse in der Formel E je nach Strecke verändern.

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Robin Frijns wundert sich über die schwankenden Machtverhältnisse Zoom
"In Riad war Mercedes die Messlatte, in Mexiko war es Porsche, jetzt war es Jaguar", sagt er. "Es gibt keine Marke und kein Team, das aktuell die Meisterschaft dominiert. Das ist die Formel E, sie ist immer spannend. Konstanz ist letztlich der Schlüssel zum Erfolg. Man muss sich aus allem heraushalten und einfach so viele Punkte wie möglich sammeln."
Lotterer ebenfalls Opfer der späten Gelbphase
Lotterer wurde in seinem Porsche letztlich Vierter, obwohl er von Platz drei aus gestartet war. Eine Position zu verlieren, so der gebürtige Duisburger gegenüber 'Ran.de', sei immer "nicht so toll", insbesondere weil der Deutsche das Rennen für einige Runden sogar angeführt hatte. "Es war ein strategisches Rennen", stellt Lotterer nach dem zweiten Lauf in Rom klar.

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Andre Lotterer machte eine späte Gelbphase einen Strich durch die Rechnung Zoom
"Ich habe mit der Energie gut hausgehalten", so die Analyse des Porsche-Piloten. "Die anderen haben am Ende mehr investiert und dann kam zum Glück für sie die Safety-Car-Phase, weshalb dann Vollgas gegeben wurde. Ich hatte am Schluss noch einmal geplant, die Energie zu investieren und besser im Spiel zu sein, aber dann war es ein bisschen ein Strich durch die Rechnung."
"Es ist aber auch ein wenig eine Glücksache, wenn die Vollgas geben und am Ende eine Safety-Car-Phase kommt", so Lotterer. Hätte es die späte Unterbrechung nicht gegeben, hätte er sicher eine Chance gehabt, um den Sieg zu kämpfen. Mit Platz vier setzt sich Lotterer nach fünf Läufen auf Platz sechs der Gesamtwertung. Ihm fehlen 17 Punkte auf Vergne an der Spitze.


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