• 21.10.2009 13:48

Formel-3-Cup mit erfolgreichem Saisonabschluss

Das Finale im Formel-3-Cup geriet in Oschersleben zu einer Großveranstaltung, im Rahmen derer 27 Piloten angetreten waren - viel Vorfreude auf 2010

(Motorsport-Total.com) - Das finale Rennwochenende 2009 des Formel-3-Cup machte bereits wieder Lust auf die nächste Saison 2010. Spannende Rennen mit zahlreichen Überholmanövern bei sehr schwierigen Witterungsverhältnissen bildeten einen tollen Abschluss. Man sah sich in allen Bereichen bestätigt, dass der Formel-3-Cup von Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnt.

Titel-Bild zur News: Laurens Vanthoor

Auch beim Sieg von Laurens Vanthoor herrschte bereits Partystimmung

In der Motorsportarena Oschersleben rollte ein beeindruckendes Feld von 27 Fahrzeugen an den Start. Das Saisonfinale des Formel-3-Cup fand im gewohnten Rahmen des ADAC Masters Weekend statt. Diese neue Veranstaltungsplattform ist schon jetzt etabliert und wird in der kommenden Saison weiter ausgebaut werden.#w1#

Die beiden Qualifyings und Rennen zeigten sich sehr turbulent. Vor allem für die Rennleitung, die nach den einzelnen Sessions jede Menge zu tun hatte. Besonders häufig mussten Gelbverstöße geahndet werden, die die Ergebnisse teilweise stark beeinflussten. Doch zumindest die Sieger blieben unangetastet: Laurens Vanthoor und Tom Dillmann entschieden die letzten beiden Rennen für sich. Nach dem ersten Rennen des Wochenendes hatte sich Stef Dusseldorp mit Rang drei den Sieg in der Rookie-Wertung gesichert.

Das Wetter hatte dieses Wochenende einige Herausforderungen parat. Nur der Finallauf am Sonntag war komplett trocken. Während der beiden Trainingssitzungen und auch beim Samstagrennen regnete es entweder heftig oder die Strecke trocknete nur langsam ab. Das stellte Teams und Fahrer vor wichtige Entscheidungen bei der Reifenwahl und Fahrwerkabstimmung.

Während andere Serien zum Saisonende oft mit schwindenden Teilnehmerzahlen kalkulieren müssen, legte der Formel-3-Cup erst richtig los. 27 Starter umfasste das Fahrerfeld in Oschersleben - so viel wie noch nie in dieser Saison. Einige Piloten nutzten die letzten Rennen, um sich für die kommende Saison zu empfehlen. "Wir haben regen Zulauf und schon jetzt sehr viele konkrete Fahrer-Verpflichtungen", urteilte Cup-Organisator Bertram Schäfer. Vor allem aus dem osteuropäischen Raum verspürt der Formel-3-Cup starkes Interesse.

Der nächste Abt heißt Daniel

Daniel Abt, aktueller Meister des ADAC Formel Masters bestritt am Wochenende seine ersten Formel-3-Rennen. "Das war eine große Umstellung und Herausforderung für mich", erzählte der 16-Jährige. "Aber es hat jede Menge Spaß gemacht." Der Sohn aus der Tuning-Dynastie Abt sieht den Formel-3-Cup als sein künftiges Betätigungsfeld. Armaan Ibrahim, der auf Einladung von Volkswagen Motorsportchef Kris Nissen im Team von Van Amersfoort Racing an den Start ging, war der erste Inder im Cup.

Premiere: Daniel Abt schnupperte zum ersten Mal in ein Formel-3-Cockpit Zoom

Ebenfalls zum ersten Mal am Start war der Schweizer Sandro Zeller im Team seines Vaters Jo Zeller. Auch Sandro ist einer der nächstjährigen Kandidaten - das nötigte Budget vorausgesetzt. Mika Vähämäki hatte zum Saisonfinale seinen Bruder Marko mitgebracht. Zusammen ging man im Team ADRF an den Start. Das erste Rennen beendeten beide Brüder auf dem Podest der Trophy-Wertung.

Den Titel Fahrer des Wochenendes verdient Markus Pommer. Der Pilot aus dem Team Zettl Sportsline stand kurz vor einem Sieg im Formel-3-Cup und musste sich erst wenige Minuten vor dem Fallen der Zielflagge dem Champion Laurens Vanthoor geschlagen geben. Doch mit seinem vierten Platz im Sonntagsrennen holte Pommer ein versöhnliches Ergebnis, denn damit konnte der bestplatzierte Deutsche dem Brasilianer Rafael Suzuki noch den dritten Tabellenplatz entreißen.

Die doch recht niedrigen Temperaturen in Oschersleben machten nicht nur den Zuschauern zu schaffen. Da die Teams des Formel-3-Cup in Zelten ihre Fahrzeuge versorgten, waren Handschuhe, Mütze und Schal beliebtestes Utensil. Dabei gab es am Samstag im Zelt des Formel-3-Cups hohen Besuch: Ernst Maring, erster Meister der deutschen Formel-3-Meisterschaft 1975, schaute beim vorletzten Lauf der Saison 2009 vorbei. Er hatte damals in einem eigen konstruierten Formel-3-Monoposto gewonnen. "Damals mussten wir den Motorsport neben unserem Beruf betreiben", berichtete er. "Heute sind die Teams viel professioneller."

Für Van Amersfoort Racing ging es nach dem Saisonfinale noch nicht nach Hause. Der Dallara F307 Volkswagen von Laurens Vanthoor bekam für ein paar Runden einen neuen Piloten. Dieter Serowy von der Auto Zeitung pilotierte für einen Artikel alle Meisterautos des ADAC Masters Weekends. Am Sonntag ehrte die Formel-3-Vereinigung ihre erfolgreichen Piloten des Jahres 2009. Alle waren gekommen und vergnügten sich im Hotel der Motorsportarena Oschersleben. Bis in den frühen Morgen saß man zusammen und ließ die interessante Saison Revue passieren.