• 28.04.2008 09:48

Formel-3-Cup: Guter Jahrgang?

Philipp Eng und Sebastian Saavreda waren die dominanten Figuren beim Saisonauftakt in Hockenheim - Österreicher gewinnt Lauf zwei

(Motorsport-Total.com) - Die ersten zwei Rennen des Formel-3-Cups auf dem Hockenheimring waren facettenreich wie kaum ein Saisonauftakt zuvor. Vor allem waren die Läufe im Rahmen des Jim-Clark-Revivals von zwei Merkmalen geprägt: zum einen vom jeweiligen Startchaos und zum anderen von den daraus resultierenden grandiosen Aufholjagden. Dabei gerieten die beiden Sieger, der Italiener Matteo Chinosi und der Österreicher Gerhard Tweraser, fast in den Hintergrund.

Titel-Bild zur News: Formel-3-Cup in Hockenheim

Der Jahrgang 2008 im Formel-3-Cup scheint ein recht guter zu sein

Großer Jubel im HS-Technik-Team nach den zwei Qualifyings am Freitag: Philipp Eng (Österreich) und Sebastian Saavedra (Kolumbien) machten die erste Startreihe unter sich aus. Somit stand im ersten Rennen Saavedra auf Startposition eins und zum zweiten Rennen war Eng ganz vorne. Doch nach bei beiden Starts war das Lachen schnell vergangen: Startaufstellung zum ersten Rennen - die Startampel erlischt - beide gelb-blauen Dallara-Mercedes F307 der Teamkollegen Eng und Saavedra machen einen Ruck und bleiben stehen. Zum Glück behalten die folgenden Fahrer einen kühlen Kopf und können den Hindernissen ausweichen.#w1#

Die gleiche Situation am Sonntag: Die Ampel erlöscht und wie auf Kommando bleiben Eng und Saavedra wieder stehen. Zudem würgt auch der drittplatzierte Hamad Al Fardan (Bahrain) seinen Motor ab. Von hinten kommt Kevin Mirocha und versucht noch, an Al Fardan vorbeizuziehen. Der Deutsche trifft das Fahrzeug des Bahraini am Hinterrad. Das war das Aus für Mirocha.

So groß das Pech für die Beteiligten auch war, zeigten sie doch alle im Anschluss sensationelle Aufholjagden. Eng und Saavedra fanden sich nach beiden misslungenen Starts im Mittelfeld wieder. Während Eng im ersten Rennen nicht über den neunten Rang hinaus kam, pflügte sein Teamkollege durchs Feld und sicherte sich so auch den Zusatzpunkt für die schnellste Rundenzeit. In der siebten Runde fuhr er bereits wieder auf der vierten Position. Saavedra machte sich später sogar noch daran den Führenden Matteo Chinosi anzugreifen. Doch der Italiener setzte seine ganze Erfahrung ein und rettete nach 25 Rennminuten den Sieg.

Im zweiten Rennen das gleiche Spiel: Beide begannen wieder im Mittelfeld ihren Weg nach vorne. Erneut schaffte es Saavedra innerhalb kurzer Zeit, in die Spitzengruppe vorzudringen. Doch in Runde zwölf kam das Aus: Im Kampf mit Frédéric Vervisch um Rang drei berührten sich die beiden und fielen aus. Eng hingegen holte sich den Zusatzpunkt für die schnellste Runde und beendete das Rennen auf einem tollen vierten Platz. Aber auch Al Fardan zeigte eine starke Leistung im zweiten Rennen: Der Bahraini schleppte sich mit kaputten Hinterreifen und zerstörter Felge in die Box. Dort wechselte das Team den Reifen und schickte ihn wieder auf die Strecke. Dort nahm er sich einen Fahrer nach dem anderen vor und überfuhr als 14. die Ziellinie.

Der Jahrgang 2008 scheint ein sehr guter zu sein. Chinoni und Tweraser waren verdiente Sieger. Doch ohne ihre verpatzten Starts hätten Saavedra und Eng locker die Rennen gewinnen können. Aber auch Al Fardan ist nicht zu unterschätzen.

In der Gesamtwertung führt jetzt Chinosi, der Platz eins und zwei einfuhr, mit 18 Punkten. Tweraser und Saavedra liegen punktgleich mit zehn Zählern auf Rang zwei. Zwei der zehn Punkte holte sich Saavedra durch eine schnellste Runde und durch die Pole-Position. In der Trophy gewann Bernd Herdlhofer beide Rennen und führt somit mit 20 Zählern auch die Tabelle an. Massimo Rossi folgt mit sieben Punkten Rückstand, auf Rang drei liegt Marco Oberhauser mit zehn Zählern.