F3-Cup: Sieg und Tabellenführung für Vervisch
Zwei Pole-Positions mit dem neuen Team, jetzt der erste Rennerfolg: Frédéric Verwisch ließ es auf dem Nürburgring richtig fliegen und holte den Sieg
(Motorsport-Total.com) - Frédéric Vervisch (Mercedes) ist derzeit der Mann, den es im Formel-3-Cup zu schlagen gilt. Von der Pole-Position aus fuhr der Belgier im elften Saisonlauf einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Zudem holte er sich auch den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde. Damit hat er jetzt in der Tabelle acht Punkte Vorsprung, da sich seine Konkurrenten selbst eliminierten. Noch in der ersten Runde drehte sich Sebastian Saavedra (Mercedes) in den Kies und auch Matteo Chinosi (-Honda) drehte sich nach einer Berührung mit Kevin Mirocha (OPC-Challenge).

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Ein Frühstart warf Johnny Cecotto weit zurück und aus den Punkterängen
Johnny Cecotto (Mercedes), der auf einem sicheren zweiten Platz lag, bekam eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts, die dann in eine 30-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt wurde. Er wurde als Zehnter gewertet und blieb damit punktelos. Trotz eines riesigen Handicaps holte Vervisch seinen klaren Sieg: sein Lenkrad war nicht sauber im Schnellverschluss eingerastet.#w1#
So musste der 22-Jährige ständig auf das Lenkrad drücken, damit es nicht aus der Arretierung rutschen konnte. "Das Problem hatte ich schon in der Einführungsrunde, fast wäre ich in die Box gefahren, habe mich dann aber zum Glück anders entschieden", so der Pilot aus dem Jo-Zeller-Team. Laurens Vanthoor und Kevin Mirocha profitierten ganz besonders von der Strafe für Cecotto.
Vanthoor konnte beim Start seine zweite Position halten, musste sich aber einige Runden später dem Venezolaner geschlagen geben. Später erbte er dessen zweiten Rang. Strahlend bestieg der Deutsche Kevin Mirocha das Podest, der schon während des Rennens von seinem Team über die bevorstehende Strafe informiert wurde.
"Ab dann habe ich nur noch das Material geschont", so der 17-Jährige aus Hamm. Ein tolles Rennen fuhr auch der Italiener Federico Leo. Von der 16. Position aus ins Rennen gegangen, erreichte er schnell die Punkteränge. Die Ziellinie überquerte er als starker Sechster. Direkt hinter ihm kam sein Teamkollege Matteo Chinosi ins Ziel, der damit immerhin noch zwei Punkte sammeln konnte.
In der Meisterschaft ist Chinosi damit nur noch Zweiter. Er war nach seinem Dreher auf die elfte Position zurückgefallen, kämpfte sich aber wieder nach vorn. Für den zweiten Lauf stehen die Vorzeichen für Chinosi allerdings ungünstig: Der Italiener kann weiter an Boden verlieren, da Vervisch von der Pole-Position ins Rennen geht, er aber nur von Rang zehn.
Stimmen zum Rennen (Top 3):
Frédéric Vervisch (1.): "Ich hatte einen guten Start, aber auch das Problem mit dem Lenkrad. Deswegen war auch der Start schwierig: als ich anfuhr, drückte mich die Beschleunigung in den Sitz und ich habe das Lenkrad leicht abgezogen. Für den Rest des Rennens musste ich mich immer wieder selbst daran erinnern, das Lenkrad festzudrücken."
Laurens Vanthoor (2.): "Das war ein schwieriges Rennen. Der Start war noch okay und ich habe überlegt Vervisch außen zu überholen. Das Risiko war mir dann aber zu hoch und ich habe mich eingereiht. Dann hatte ich einen harten Kampf mit Cecotto, der für mich schwierig war, weil mein Auto wohl kein optimales Set-up hatte."
Kevin Mirocha (3.): "Ich habe schon am Start gesehen, dass sich Cecotto etwas früh bewegt hat. In der ersten Kurve hatte ich einen Zweikampf mit Chinosi. Ich war innen, er hat die Tür zugeschlagen und ist nach der unvermeidlichen Berührung leider abgeflogen. Die Strecke war sehr dreckig und die Reifen haben schnell abgebaut. So konnte ich mich nicht so lange im Windschatten von Vanthoor aufhalten und bin auf meiner Position geblieben."
Das Resultat in der Übersicht (Top 10):
01. Frédéric Verwisch (Jo Zeller) - 14 Runden - 26:29.085 Minuten
02. Laurens Vanthoor (van Amersvoort) + 21,215 Sekunden
03. Kevin Mirocha (Josef Kaufmann) + 23,567
04. Max Nilsson (Swiss Racing) + 25,583
05. Rafael Suzuki (Performance) + 25,654
06. Federico Leo (Ombra) + 27,226
07. Matteo Chinosi (Ombra) +29,656
08. Gerhard Tweraser (Neuhauser) + 30,220
09. Rahel Frey (van Amersvoort) + 37,140
10. Johnny Cecotto (HS Technik) + 40,155
Schnellste Rennrunde:
Frédéric Verwisch (Jo Zeller) - 1:52.620 Minuten

