Gran Canaria: Kubica deklassiert die Konkurrenz

Robert Kubica gewinnt alle Prüfungen der ersten Etappe auf Gran Canaria und führt die Rallye souverän an - Andreas Aigner im Produktionswagen-Cup an der Spitze

(Motorsport-Total.com) - Die erste Etappe bei der Rallye auf Gran Canaria, die gleichzeitig der dritte Lauf der Rallye-Europameisterschaft ist, stand ganz im Zeichen von Robert Kubica. Der ehemalige Formel-1-Star stellte mit seinem Citroen DS3 RRC in allen acht Wertungsprüfungen die Bestzeit auf und liegt souverän in Führung. Vor den letzten sechs Prüfungen am Sonntag beträgt sein Vorsprung auf den erfahrenen Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) 1:06,7 Minuten. Das vorläufige Podest komplettiert SWRC-Weltmeister Craig Breen mit einem Peugeot 207 S2000. Den Produktionswagen-Cup führt der Österreicher Andreas Aigner (Subaru) souverän an.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Acht Bestzeiten in acht Prüfungen: Robert Kubica ist auf Kurs zu einem großen Erfolg Zoom

Am Nachmittag der ersten Etappe wurden zunächst die drei Prüfungen der Vormittagsschleife wiederholt, bevor am Abend noch zwei lange Prüfungen auf dem Programm standen. Auf der knapp 14 Kilometer langen vierten WP setzte Kubica auch gleich seine vierte Bestzeit. Glücklich war der Überflieger allerdings nicht. "Es war keine gute Prüfung für uns. Ich dachte, dass mehr Wasser auf der Straße stehen würde und meine Reifen waren für diese Bedingungen zu weich." Trotzdem baute er seine Führung in der Gesamtwertung aus.

Breen war auf dieser Prüfung um 6,3 Sekunden langsamer. Im Gegensatz zu Kubica hatte er keine geschnittenen Slicks montiert. Das stellte sich als Nachteil heraus. In diesem Ton ging es auch auf der 21 Kilometer langen fünften Prüfung weiter. Kubica notierte sich die nächste Bestzeit und Breen war erneut schneller als Kopecky. Das Duell um Platz zwei wurde spannend. Auch dahinter ging es eng zu, denn Jeremi Ancian (Peugeot) knöpfte Luis Monzon (Mini) den vierten Rang in der Gesamtwertung ab. Monzon verlor durch einen Reifenschaden vorne rechts wertvolle Sekunden.

Weiter ging es zur sechsten Prüfung über knapp 15 Kilometer und Kubica sicherte sich seine sechste Bestzeit in Folge. Sein Vorsprung auf die Verfolger Kopecky/Breen wuchs zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal auf über eine Minute an. Doch das Wetter war eher sein Gegner. "Diese Schleife war knifflig, weil die Straßen stark trockneten. Wir haben nicht die richtigen Reifen für diese Verhältnisse", erläutert Kubica. "In der letzten Prüfung habe ich auf einer Seite Intermediates und auf der anderen Slicks montiert."


Fotos: ERC auf Gran Canaria


"Es war schwierig, aber alles ist gut. Ich komme mit dem Auto und dem Aufschrieb immer besser klar." Schwierigkeiten hatte auch der erfahrene Kopecky, denn es gab auf der Verbindungsstrecke einen kleinen Unfall, wodurch die Motorhaube des Skoda beschädigt wurde. Pech hatte Daniel Oliveira, bei dessen Ford Fiesta RRC das Getriebe im vierten Gang steckenblieb. Das bedeutete seinen Ausfall. Die übrigen Spitzenfahrer kamen gut durch. Nach der sechsten WP stand ein halbstündiges Service in Las Palmas an.

Anschließend mussten noch die letzten beiden Prüfungen absolviert werden. Die Verfolger machten Jagd auf Kubica, doch der Plan ging nicht auf, denn der Pole hielt auf der 26 Kilometer langen WP7 Kopecky um 1,1 Sekunden in Schach. "Ich habe mein Maximum gegeben", sagt der Tscheche im Ziel. "Wir verwenden das Setup aus dem Vorjahr und es funktioniert im Trockenen sehr gut." In einer langen Linkskurve wäre er beinahe abgeflogen. Breen büßte ganze 20 Sekunden auf Kopecky ein. "Wir wollen Erfahrung sammeln. Erst im nächsten Jahr peilen wir den Titel an", lautet seine Begründung.

Jan Kopecky

Jan Kopecky hat nach acht Prüfungen schon über eine Minute Rückstand Zoom

Zum Abschluss des Tages wurde noch WP8 über 21 Kilometer absolviert. Kubica sicherte sich seine achte Bestzeit. So perfekt wie es auf dem Papier aussieht, war es aber nicht. "Es war ein guter Tag. In der letzten Prüfung gab es eine enge Abzweigung. Ich zog an der Handbremse und berührte mit dem Heck ein Haus", berichtet Kubica von einem Missgeschick. "Ich musste retour fahren und verlor dabei zehn bis zwölf Sekunden. Trotzdem war es ein schöner Tag, perfekte Testbedingungen bei unterschiedlichem Wetter. Nun muss ich dieses Tempo fortsetzen."

Kopecky büßte weitere 2,2 Sekunden ein, wodurch sein Rückstand bei Halbzeit der Rallye schon auf 1:06,7 Minuten angewachsen ist. Der Österreicher Andreas Aigner liegt mit seinem Subaru im Gesamtklassement auf Rang sechs. Damit führt er souverän den Produktionswagen-Cup an. Am Sonntag stehen die letzten sechs Prüfungen auf dem Programm.

Gesamtwertung nach 8 von 14 Prüfungen (Top 10):
01. Robert Kubica (Citroen DS3 RRC) 1:29:32,0 Stunden
02. Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) +1:06,7 Minuten
03. Craig Breen (Peugeot 207 S2000) +1:51,0
04. Jeremi Ancian (Peugeot 207 S2000) +2:43,8
05. Luis Monzon (Mini JCW RRC) +3:36,2
06. Andreas Aigner (Subaru Impreza R4) +4:50,3
07. Enrique Garcia (Citroen DS3 R3T) +6:01,8
08. Germain Bonnefis (Renault Megane RS) +6:17,4
09. Joan Vinyes (Suzuki Swift S1600) +6:39,5
10. Gorka Antxustegi (Suzuki Swift S1600) +6:40,1