• 07.07.2009 17:07

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Stadtrennen: Die Autos zu den Menschen bringen

Weitere Stadtrennen würden die Beteiligten in der DTM durchaus reizen, doch die Finanzierung und die Suche nach der geeigneten Stadt sind schwierig

(Motorsport-Total.com) - Der Norisring ist in jedem Jahr das Highlight im DTM-Kalender. Vor gut einer Woche strömten wieder über 130.000 Fans an die Zeppelinwiese in Nürnberg, um die Jagd der Boliden vorbei an Dutzendteich und Steintribüne mitzuerleben. Stadtrennen haben in allen Rennserien ihren Reiz. Das hat auch die Formel 1 erkannt, die nun nicht mehr nur in Monaco, sondern auch in Valencia und Singapur über ganz normale Straßen rast.

Titel-Bild zur News: Norisring

Der traditionsreiche Norisring ist derzeit der einzige Stadtkurs im Kalender

In der DTM ist der traditionsreiche Norisring derzeit der einzige Stadtkurs im Kalender. Doch seit Jahren denkt man bei der Dachorganisation ITR darüber nach, auch in anderen Städten Rennen zu veranstalten. Und zwar nicht nur im chinesischen Schanghai, sondern vor allem in anderen deutschen Städten. Mercedes-Pilot Ralf Schumacher wäre nicht abgeneigt von der Idee, weitere Stadtrennen zu fahren.#w1#

"So etwas ist natürlich etwas Besonderes, auch für die Zuschauer. Und wir fahren schließlich auch für die Zuschauer und sind froh um jeden, der kommt", sagte er. "Mitten in der Stadt zu fahren, ist eine tolle Sache. Das ist am Norisring auch ganz gut gelungen. Dort, wo man Auslaufzonen braucht, sind auch welche vorhanden. Und dort, wo man in die Mauer fährt, ist man nicht so schnell, als dass etwas passieren könnte."

Auch Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich ist offen für das Thema: "Wir würden damit die Autos zu den Leuten bringen", sagte er. "Vielleicht könnte man dadurch neue Zuschauer an die Rennstrecke locken." Das ist auch die Idee, die hinter dem Konzept der DTM-Präsentationen steckt, die in den vergangenen drei Jahren auf der Düsseldorfer Königsallee stattgefunden haben.

"Vielleicht könnte man dadurch neue Zuschauer an die Rennstrecke locken." Wolfgang Ullrich

"Aber der Mix müsste stimmen", gab Ullrich zu bedenken. "Schließlich darf man auch den hohen Aufwand nicht vergessen." Gerade Stadtrennen sind gerade geldbeutelfreundlich. Logistik und Sicherheit sind hier nur ein Teil des riesigen Aufwandes, der auf den Organisator zukommen würde. "Man darf auch nicht vergessen, dass die Gemeinde hinter dem Projekt stehen muss", erklärte der Audi-Sportchef. So wie die Stadt Nürnberg, die voll hinter dem Projekt Norisring steht.

¿pbvin|1|1679||0|1pb¿Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hält weitere Stadtrennen ebenfalls "prinzipiell" für denkbar: "Es könnte ein tolles DTM-Konzept sein, man kann sich so etwas schon vorstellen. Aber die Frage ist, ob gerade jetzt in so etwas investiert wird." Denn um die Sicherheit auf einem Stadtkurs zu gewährleisten, müsse man "viel Geld in die Hand nehmen", so Haug. Und das ist in Zeiten, in denen an allen Ecken und Enden gespart wird, eine große Hürde.

"Man hat selten so eine freie Fläche - die dann doch mitten in der Stadt ist - wie am Norisring", erklärte Haug. "Das ist ja ein riesiger Parkplatz, der zur Rennstrecke umfunktioniert wird. Man hat dort sehr viel für die Sicherheit getan, vor allem in der Dutzendteichkehre und in der Grundigkehre." Diese beiden Kehren aus voller Geschwindigkeit anzubremsen habe es "schon in sich", sagte er und verwies auf heftige Einschläge von Keke Rosberg und Jan Magnussen.

"Die Frage ist, ob gerade jetzt in so etwas investiert wird." Norbert Haug

Der Norisring ließe sich nicht eins zu eins auf eine andere Stadt übertragen, betonte Haug, "aber die Idee, mit der DTM in die Stadt zu gehen, existiert durchaus. Ob sie sich gerade in dieser Zeit durchsetzt, da würde ich jedoch eher ein Fragezeichen dahinter setzen."

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