• 30.04.2011 16:17

  • von Britta Weddige

Spengler: Kaltstart auf die Pole-Position

Das Training am Vormittag musste Bruno Spengler noch in der Box verbringen, doch im Qualifying drehte er immer mehr auf - Verlorener Titelkampf 2010 ist abgehakt

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor der ersten Qualifikation der DTM-Saison 2011 hätten wohl nicht viele darauf gewettet, dass Mercedes-Pilot Bruno Spengler sich die Pole-Position sicher. Gestern Nachmittag kam er im Freien Training nicht viel zum Fahren - und heute Vormittag erlebte er den nächsten Rückschlag. Weil sich ein Splitter nicht richtig am Unterboden fixieren ließ, bewegte sich die Front seiner C-Klasse auf und ab. Der Kanadier fuhr zwar mehrmals raus, kam aber auf keine gezeitete Runde.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler sicherte sich nach einigen Problemen die erste Pole des Jahres

Also musste er sozusagen mit einem "Kaltstart" in das erste Qualifying mit den neuen Hankook-Reifen gehen. Spengler legte immer mehr zu - und sicherte sich im Shootout der letzten Vier schließlich die Pole-Position vor Audi-Pilot Mattias Ekström und Ralf Schumacher im Mercedes.

"Ich bin sehr glücklich. Wir hatten keinen sehr einfachen Morgen, weil wir ein Problem hatten", sagt Spengler. "Ich konnte keine gezeitete Runde fahren, von daher hatte ich keine Referenzen, was die Bremspunkte und so angeht. Ich musste das im Qualifying aufbauen. Und das haben wir getan. Und es war von Runde zu Runde besser. Ich habe meine Bremspunkte, und das Auto war auch sehr gut, vor allem in Q3 und Q4. Das Team hat einen tollen Job gemacht, das Auto für das Qualifying vorzubereiten."

"Um ehrlich zu sein, war ich vor dem Qualifying nicht besonders happy."

Das Auto sei so gut gewesen, dass er pushen konnte, wie er wollte. " Und am Ende ist mir in Q3 eine recht gute Runde gelungen. Q4 war auch sehr gut, wenn auch nicht im Mittelsektor", berichtet der HWA-Pilot. "Aber es hat gereicht, um die Pole zu holen. Von daher bin ich heute wirklich zufrieden."

Entsprechend musste er sich schon mehrfach die Frage anhören, wozu man dann überhaupt ein Freies Training braucht. "Aber um ehrlich zu sein, war ich vor dem Qualifying nicht besonders happy", stellt Spengler klar. "Denn ich hatte noch nicht viele Runden gedreht. Gestern hatte ich nur fünf Runden im Trockenen, deshalb war ich vor dem Qualifying nicht sehr zuversichtlich. Ich wusste, was ich kann, und ich wusste, was das Auto kann. Aber man weiß nie, es ist nun für alle etwas Neues. Ich bin sehr zufrieden, aber ich denke, dass wir definitiv ein Freies Training brauchen. Das war heute ein spezieller Tag, aber man braucht das Freie Training."


Fotos: DTM in Hockenheim


Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug witzelt zum Thema Training: "Ich habe schon gesagt, wir sparen Benzin und Reifen. Aber so einfach ist es natürlich nicht." Und so hätte er auch nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet Spengler die Pole holt. "Wenn mir heute Morgen jemand gesagt hätte, dass Bruno auf die Pole fährt, dann hätte ich gesagt: 'Optimismus ist gut, Realismus ist besser. Das geht nie, wenn man morgens nicht gefahren ist.' Es hat mich schon umgehauen, muss ich sagen", lobt Haug.

"Bruno hat auch lange auf die nächste Pole warten müssen, ihm ist der Titel entglitten im letzten Rennen. Bis dahin geführt zu haben, das ist bitter", erinnert Haug an das vergangene Jahr. Nun habe Spengler darauf - und auf die Gerüchte, er würde Mercedes verlassen - eine überzeugende Antwort gegeben.

Der verlorene Titelkampf aus dem vergangenen Jahr ist für Spengler selbst schon lange kein Thema mehr. "Ich habe gesagt, dass ich zwei Wochen nach Schanghai schon komplett vergessen hatte, was passiert ist. Aber niemand hat mir geglaubt", betont der Kanadier. "Vielleicht glauben mir die Leute jetzt mehr. Aber wirklich, ich hatte das total vergessen. Ich bin jemand, der immer sehr motiviert ist. Ich weiß, welches Glück ich habe, dass ich Teil der DTM und Teil von Mercedes bin. Ich freue mich einfach, dass ich hier bin, und gebe immer mein Bestes, wenn ich raus fahre. Das habe ich heute auch getan, gemeinsam mit meinem Team."

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