• 24.04.2010 21:33

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Schumacher ist "gerade etwas genervt"

Ralf Schumachers Team hatte in Q1 das falsche Timing, die Folge: Startplatz 16 - Auch er hat Probleme, mit den neuen Reifen die richtige Performance zu finden

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher ist von seinem Ziel Podiumsplatz in Hockenheim derzeit noch ziemlich weit entfernt. Der Mercedes-Pilot fuhr im ersten Qualifying der Saison 2010 nur einen Run, dann war die Zeitenjagd nach Q1 für ihn beendet. Während seine Kollegen Gary Paffett, Bruno Spengler und Paul Di Resta die Plätze eins, drei und sechs holten, musste sich Schumacher mit Startplatz 17 begnügen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Für Ralf Schumacher lief es im ersten Qualifying der Saison nicht wie gewünscht

"Nein, ich freue mir kein Loch in den Bauch und ja, ich bin gerade etwas genervt", gibt er offen zu. Was war in Q1 passiert? "Ich bin vier Runden gefahren, davon zwei gezeitete. Dann stand ich in der Box und bin nicht mehr rausgefahren und damit war das Qualifying gelaufen. Es ist halt vom Timing was schief gelaufen."#w1#

Mit seinem ersten Satz Reifen war er "noch ein bisschen zu langsam", räumt Schumacher ein. "Wobei das zu der Zeit relativ okay war. Dann hätten wir nochmal nachsetzen müssen und das haben wir eben nicht geschafft." Das lag am Team, bestätigt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Wir haben Ralf leider nicht mehr rechtzeitig rausgebracht, das geht auf unsere Kappe. Wir müssen uns bei ihm entschuldigen. Es war einfach zu spät, bis alles fertig war. Wir hatten eigentlich gedacht, dass die Zeit reicht."

"Nein, ich freue mir kein Loch in den Bauch und ja, ich bin gerade etwas genervt." Ralf Schumacher

Ein Platz in den Top 10 wäre für Schumacher locker drin gewesen, so Haug. Schumacher will allerdings nicht mehr Nachtarocken: "Das ist halt passiert und Basta. Im Umkehrschluss hätte ich auf dem ersten Satz auch schneller fahren können. Das hat ja auch nicht funktioniert."

Aber mit seinem ersten Satz Reifen habe er einfach nicht schneller fahren können. Die Pneus der Generation 2010 sind laut Schumacher zwar über die Distanz fahrbarer geworden, aber härter. Und das hat ihm in Hockenheim auf eine schnelle Runde im Qualifying Probleme bereitet. Doch damit befindet sich Schumacher in guter Gesellschaft.


Fotos: DTM-Auftakt Hockenheim


"Wenn man mal genau hinhört, haben sich ja einige in den ersten Runden beklagt, selbst Timo Scheider", erläutert Schumacher. Er schildert ein Phänomen, das schon beim Test aufgetreten sei: "Wenn es geht, ist man eben sehr schnell und wenn es nicht geht, halt auch sehr langsam. Es ist fast noch schlimmer als im Jahr zuvor."

"Der Grip ist einfach nicht da", berichtet er. Audi berichtet von Problemen beim Anwärmen der Pneus. Schumacher selbst ist der Sache noch nicht auf den Grund gekommen: "Ob es nur die Temperatur ist oder etwas anderes, kann man aufgrund der fehlenden Sensoren in der DTM nicht wirklich feststellen. In der Formel 1 ging das sicherlich leichter. Aber vermutlich wird es die Temperatur sein." Grundsätzlich sei das auch von Fahrer zu Fahrer verschieden: "Bei manchen klappt es sofort, dann hat mal einer einen Satz dazwischen, mit dem es nicht es klappt."

Doch Schumacher räumt ein: Die Reifen sind für alle gleich. "Wir müssen uns nur darauf einstellen. Es ist heute bei mir nicht gelaufen, bei anderen schon. Bei Jamie Green ist es hervorragend gelaufen. Also gibt es die Möglichkeit, es zu machen", weiß er.

"Es kann ja jetzt nur noch nach vorne gehen, nach hinten geht ja schwer..." Ralf Schumacher

Er glaubt auch, dass es an der Strecke liegt, wie gut man mit seinen Reifen zurechtkommt: "Auf manchen Strecken wird es sicherlich einfacher sein, wenn der Asphalt rauer ist zum Reifen. Hier war es so, dass alle hart pushen mussten. Auf meiner ersten Runde war das nicht so gut möglich, da ich am Anfang etwas langsamer machen musste. Das ist jetzt auch keine Ausrede. Es ist einfach so, dass man ratz-fatz eine halbe Sekunde schneller oder langsamer fährt, ohne einen plausiblen Grund dafür zu haben."

Das Qualifying hat Schumacher abgehakt, nun konzentriert er sich auf das Rennen. Und da gibt es für den Mercedes-Piloten nur eine Richtung: "Es kann ja jetzt nur noch nach vorne gehen, nach hinten geht ja schwer..." Sein Ziel ist, "heil durch die ersten Kurven zu kommen. Und vielleicht noch gerade ein Pünktchen zu ergattern, das war schön."

Ein bisschen ist sein Frust aber weiter spürbar. So will Schumacher über langfristige Saisonziele vorerst gar nicht reden: "Wenn es weiter so geht brauch ich nur kurzfristig denken..."