Norbert Haug: Glock-Disqualifikation in Hockenheim war richtig

Experte Norbert Haug ist der Ansicht, dass die Rennleitung bei der Disqualifikation von Timo Glock in Hockenheim keinen Spielraum hatte - BMW lobt der 63-Jährige

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock erlebte in Hockenheim ein Auf und Ab der Gefühle. Zunächst wurde der ehemalige Formel-1-Pilot im Rennen am Samstag abgeräumt. Am Sonntag durfte er rund 24 Stunden später dann über einen tollen zweiten Platz jubeln, nur um kurze Zeit später disqualifiziert zu werden. Unterm Strich verließ der 34-Jährige den Saisonauftakt mit null Punkten. Für BMW war es trotzdem ein gutes Teamergebnis, denn die Münchener holten im zweiten Rennen satte 47 Punkte.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug kann die harte Entscheidung der Rennkommissare nachvollziehen Zoom

"Nach dem Qualifying am Samstag bekam BMW reglementsbedingt eine Gewichtsdifferenz zum Polesitter Audi von insgesamt 17,5 Kilogramm zugesprochen", erinnert Experte und Ex-Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bei 'DTM.com' und erklärt: "Das half beim Sonntagsqualifying. Aber es wäre unfair, diese Differenz als einzigen Grund der Leistungssteigerung von BMW zu beschreiben."

"BMW hat sich von Samstag auf Sonntag ganz deutlich gesteigert, eine bessere Abstimmung gefunden und sich insgesamt aus eigenen Stücken und damit verdient nach vorne entwickelt. Und exakt das ist von BMW zu erwarten. Schade dabei, dass Timo Glock wegen einer Maßüberschreitung von 1,9 Millimeter am Heckdeckel seines über Nacht reparierten Fahrzeugs seinen sauber herausgefahrenen zweiten Platz verloren hat."


Fotos: DTM-Auftakt in Hockenheim


"Aber bei der Einhaltung von Regeln darf es in der DTM keine Diskussion oder Entscheidungen nach Augenmaß geben, sei das Resultat, das dabei herauskommt noch so hart", findet Haug, der BMW trotzdem lobt: "Sehr sportsmännisch, wie Sportchef Jens Marquardt und Timo Glock auf das Urteil reagiert haben, Kompliment. Niederlagen stumm runterzuschlucken ist viel schwieriger als Siege lauthals hinauszujubeln." Glock selbst hatte seine Disqualifikation sofort akzeptiert und erklärte: "Regeln sind Regeln."