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Lauda: "Ich hatte mir für diese Saison mehr erwartet"
Mathias Lauda spricht im Exklusiv-Interview Teil 1 über unerfüllte Erwartungen, seinen Nachteil in Sachen Rennerfahrung und Verbesserungspotential
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mathias, du bist in deiner zweiten DTM-Saison und vom Zweijahreswagen in den Jahreswagen aufgestiegen. Dein bisher bestes Ergebnis war ein siebter Platz. Bist du damit zufrieden?"
Mathias Lauda: "Nein, überhaupt nicht. Ich hatte mir eigentlich für diese Saison viel mehr erwartet. Aber es gab an jedem Wochenende Kleinigkeiten, die dazu geführt haben, dass nicht mehr drin war."

© xpb.cc
Mathias Lauda will vor allem am Start und den ersten Runden des Rennens arbeiten
"Mal waren die Bedingungen nicht optimal, um in die Punkte zu fahren, mal ist etwas anderes passiert, wie in Brands Hatch, als mein Auto durch eine unglückliche Kollision beschädigt wurde. Auch dort hätte ich in die Punkte fahren können."#w1#
"Ein anderes Beispiel ist der Norisring: Da lief es in allen Trainings gut für mich und ich war immer in den Top 8, aber dann kam kurz vor dem Qualifying der Platzregen. Danach war ich Letzter der Qualifikation, weil ich einen Fehler gemacht habe."
"Im Rennen konnte ich dann zwar wieder von Platz 20 vor auf Rang elf fahren - obwohl nur zwei andere Piloten ausgefallen sind - und es wären sogar noch Punkte drin gewesen, aber es hat auch da einfach nicht hingehauen. Aber jetzt habe ich noch zwei Rennen und in denen werde ich alles geben, um noch einmal in die Punkte zu fahren."
Frage: "Also hat auch Pech eine Rolle gespielt?"
Lauda: "Natürlich ist Motorsport Teamwork, jeder spielt seine Rolle und ich habe sicher auch meine Fehler gemacht und habe ab und zu dazu beitragen, dass es nicht besser lief. Aber es haben auch viele Kleinigkeiten nicht zusammengepasst und das müssen wir in den nächsten zwei Rennen unbedingt besser hinbekommen."
Frage: "Es gibt sicherlich einige Kritiker, die sagen, Gary Paffett hat mit dem gleichen Auto immerhin schon einmal gewonnen. Was entgegnest du Ihnen?"
Lauda: "Natürlich, er hat das Rennen in Oschersleben gewonnen. Er hat dieses Jahr einfach insgesamt eine bessere Performance abgeliefert. Ich will damit nicht sagen, dass ich mit einer anderen Strategie auch ein Rennen gewonnen hätte, aber ein paar Punkte mehr wären vielleicht drin gewesen."
Frage: "Im Vergleich zu anderen Rennfahrern hast du vor deiner DTM-Zeit eher weniger Motorsport-Erfahrung gesammelt. Sind dir dadurch gewisse Nachteile entstanden?"
Lauda: "Ja, auf jeden Fall. Mir fehlt es an Erfahrung, ich bin im DTM-Feld mit Abstand der Fahrer mit der geringsten Rennerfahrung und ich bin noch am Lernen. Die meisten Fahrer können kaum noch etwas dazu lernen und für mich ist jedes Wochenende ein Lernprozess. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass es künftig noch viel besser gehen kann."
Frage: "War der Einstieg in die DTM zu früh für dich?"
Lauda: "Nein, überhaupt nicht. Im vergangenen Jahr bin ich mit der 2004er AMG Mercedes C-Klasse gefahren, die mit der 2006er nicht vergleichbar ist. Trotzdem lief es im letzten Jahr in den Qualifyings bereits ganz gut für mich."
"In diesem Jahr war ich in Brands Hatch der bestplatzierte Fahrer einer 2006er AMG Mercedes C-Klasse. Generell war ich in dieser Saison schon schnell unterwegs - am Norisring war ich sogar permanent in den Topplatzierungen. In der DTM muss eben alles einhundertprozentig zusammen passen und ich muss mich in einigen Punkten noch weiter verbessern."
Frage: "Wo siehst du noch Verbesserungspotential an dir selbst und am Auto?"
Lauda: "Was das Auto betrifft: In den letzten Rennen hatte ich immer am Samstagvormittag vor dem Qualifying ein gutes Auto. Aber wenn die Strecke dann zum Qualifying hin ein bisschen wärmer wurde, habe ich immer etwas Untersteuern bekommen."
"Damit konnte ich dann im Qualifying nicht mehr die gleichen Zeiten fahren, die ich am Vormittag noch hatte. Obwohl ich mehr Reifensätze zur Verfügung hatte und die Strecke eigentlich besser sein sollte. Daran müssen wir weiter arbeiten."
"Und was meine Schwächen betrifft: Im Qualifying kann man natürlich immer noch etwas mehr herausholen. Dann verliere ich im Rennen am Start und in den ersten drei Runden hin und wieder ein paar Plätze, vor allem die Starts sind bei mir momentan nicht optimal. Daran muss ich weiter arbeiten."

