• 01.09.2007 16:33

  • von Britta Weddige

Kristensen und der fehlende Grip

Tom Kristensen experimentierte mit seinem Fahrstil und holte so Startplatz drei, auf dem er allerdings lieber seinen Teamkollegen Mattias Ekström gesehen hätte

(Motorsport-Total.com) - Tom Kristensen ist nun endgültig zurück in der Erfolgsspur: In der Qualifikation am Nürburgring schaffte es der Audi-Pilot in die Top 3 mit nur 0,096 Sekunden Rückstand auf den Polesitter, seinen Abt-Teamkollegen Martin Tomczyk. Dabei schlug der Däne in der letzten Sekunde zu: Mit dem Schwenken der karierten Flagge verbesserte er sich von Platz acht nach vorn.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Tom Kristensen schafte in letzter Sekunden den Sprung auf Startplatz drei

"Heute war ich in der Qualifikation nicht so konstant, ich habe viel versucht, aber wir haben das Auto dann so gelassen, wie es heute Morgen war, bis auf eine Änderung", schilderte Kristensen danach. "Aber das ganze Qualifying über haben wir nur die Reifen gewechselt. Ich bin dann die Einlaufrunden einfach unterschiedlich gefahren und dann war ich plötzlich vorn."#w1#

Fehlender Grip machte Kristensen zu schaffen

Das heißt im Klartext: Kristensen experimentierte in den Einlaufrunden an seinem Fahrstil, denn er hatte so seine Probleme. "Es ist zwar die Heimat des deutschen Motorsports, aber es hat sehr wenig Grip", sagte er über die speziellen Bedingungen am Nürburgring. "Der Einheitsreifen von Dunlop - der sehr gut funktioniert - ist natürlich auf die ganze Saison ausgelegt. Auf dieser Rennstrecke und bei diesen Temperaturen fühlt er sich ein bisschen hart an. Wenn man Grip hat, ist es gut, aber wenn man ein bisschen zu viel versucht, geht es daneben."

"Ich bin ganz froh, dass ich den Unfall überlebt habe. Deshalb sehe ich das alles als sehr positiv an." Tom Kristensen

Die Frage, ob er nach seiner langen Zwangspause auch etwas Erfahrungsrückstand auf seine Kollegen hat, verneinte Kristensen. "So sehe ich das nicht. Ich bin ganz froh, dass ich den Unfall überlebt habe. Deshalb sehe ich das alles als sehr positiv an", sagte er in deutlichen Worten. "Klar bin ich in dieser Saison wenig Kilometer gefahren, aber mit meinem Alter habe ich schon vor dem Unfall ein paar Kilometer gesammelt."

Kristensen muss Spengler in Schach halten

Als Dritter steht Kristensen genau vor Bruno Spengler, dem derzeit größten Titelrivalen, den die Audi-Piloten im Mercedes-Lager haben. Die Aufgabe des Dänen im Rennen wird sein, Spengler möglichst hinter sich zu halten. In der Qualifikation ist das gelungen, und wie sieht es auf die lange Renndistanz aus? Die Longruns wurden speziell im gestrigen Freitagstest trainiert.

"Gestern sind wir unter gewissen Bedingungen gefahren und wir haben auch gesehen, dass Bruno Spengler von den Rundenzeiten her ganz schnell unterwegs war", so Kristensen. "Er weiß allerdings nicht genau, wie ich unterwegs war und das macht es morgen natürlich spannend. Aber ich bin sicher dass es hart wird. Ich wünschte mir nur vielleicht, dass Mattias Ekström meine Position hätte. Das wäre für Audi ein bisschen besser."