• 30.10.2010 18:53

  • von Britta Weddige

Haug freut sich auf "toughen, aber fairen" Fight

Norbert Haug kann die fünfte Mercedes-Doppelpole der Saison feiern, ist auch von Jamie Green beeindruckt und erwartet ein spannendes Rennen

(Motorsport-Total.com) - Die erste Startreihe ist auch im italienischen Adria fest in Stuttgarter Hand. Gary Paffett und Bruno Spengler starten von den Plätzen eins und zwei, die Beiden trennte im entscheidenden Q4 nur eine Hundertstelsekunde. "Wir sind natürlich sehr zufrieden über die Doppelpole. Es war die fünfte Doppelpole im zehnten Rennen, es ist sehr beeindruckend, was die Jungs leisten", lobt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug rechnet mit einem äußerst spannenden Rennen in Adria

Doch der Schwabe gibt zu bedenken, dass es auch hätte ganz anders ausgehen können. "Mattias Ekström war recht dicht dran, er liegt weniger als eine Zehntelsekunde zurück. Es hätte auch andersherum ausgehen können", so Haug "Auch Timo Scheider hätte den Speed gehabt, um vorn mit dabei zu sein."

Ein Lob gibt es auch für Jamie Green, der seinen Mercedes-Jahreswagen auf den vierten Startplatz pilotiert hat. "Es ist sehr beeindruckend, was er mit dem 'alten' Auto geleistet hat", sagt der Motorsportchef. "Das ist eine Strecke, die den leichteren Autos etwas entgegenkommt, aber er hat das Beste daraus gemacht. Und auf gebrauchten Reifen ist das Auto nicht ganz so gut wie auf neuen Reifen. Aber er ist gefahren wie auf Schienen. Er hat mit diesem Auto dreimal auf dem Norisring gewonnen, ein paar Podestplätze geholt und kämpft im alten Auto gegen die 'Großen'. Das ist beeindruckend und sollte erwähnt werden."

Bruno Spengler, Gary Paffett

Mercedes hatte nach dem Qualifying allen Grund zur Freude Zoom

Die Doppelpole ist eingefahren, doch Haug betont, dass noch nichts entschieden ist. Er rechnet mit einem äußerst spannenden Rennen, und damit, dass Tabellenführer Paul di Resta von Platz sechs aus auch noch vorn mitmischen könnte. "Er ist auch noch in einer ganz guten Position. Wir müssen also abwarten, was morgen passiert", sagt er.

Die Startaufstellung mit den Verfolgern in der ersten Reihe und dem Spitzenreiter auf dem sechsten Platz bringt auf alle Fälle wieder Würze in den Mercedes-internen Titelkampf. "Morgen werden wir versuchen, es fair auf der Rennstrecke auszufighten, tough und fair, natürlich ohne Orders, und dann sehen wir, wo wir stehen", blickt der Motorsportchef voraus. Vielleicht ist di Resta morgen schon Meister, vielleicht rücken vor dem Finale die drei beteiligten Piloten noch einmal ganz eng zusammen.

¿pbvin|1|3234||0|1pb¿"Als Racer würde ich mir natürlich wünschen, wie viele andere auch, dass die Entscheidung in der letzten Runde in Schanghai fällt, aber ich kann es nicht steuern, ich will es nicht steuern", so Haug. "Wir wollen es auf der Strecke herausfahren und wenn es morgen so spannend wird wie heute, dann ist es okay."

Doch Haug hat morgen nicht nur seine eigenen Piloten im Blick. Schließlioch geht es nicht nur um den Titel, sondern auch um den Rennsieg. Und da hat der Schwabe auch Audi-Pilot Mattias Ekström auf der Rechnung: "Es ist nicht unmöglich, von Platz drei mit einem guten Start nach vorn zu kommen. Und wir wissen, dass Mattias Ekström ein guter Starter ist. Heute haben wir etwas gewonnen, da gibt es keine Punkte dafür, aber morgen ist eine neue Geschichte, morgen zählt es."