• 05.10.2008 21:30

  • von Stefanie Szlapka

Die Qual der Wahl bei den Reifen

Viele Wege führen nach Rom - In Le Mans führten verschiedene Strategien und Reifen zum Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Die Reifenwahl war heute der Schlüssel zum Erfolg. Am Start fühlte man sich an den Nürburgring zurückversetzt. Nur, dass sich dieses Mal Mercedes verzockt hatte und alle aktuellen Boliden, bis auf Schneider mit Regenreifen losschickte. Auf der fast trockenen Strecke eher schlecht. Allerdings fiel durch die unkonstanten Witterungsbedingungen dem richtigen Timing der Stopps mit den richtigen Reifen die entscheidende Rolle zu. Die meisten Fahrer mussten drei Mal die Box ansteuern. Susie Stoddart, Gary Paffett, Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller besuchten die Box nur zwei Mal.

Titel-Bild zur News: Startaufstellung in Le Mans

Wann welche Reifen? war heute die Hauptfrage im Rennen in Le Mans

Bei Paul di Resta wunderten sich alle, dass er zu Beginn des Rennens so lange draußen blieb. Wahrscheinlich versuchte das Team die Zeit bis zum Öffnen der Boxengasse zu überbrücken. Aber in der fünften Runde musste man einsehen, dass es keinen Weg an einem vorgezogenen Stopp vorbeigab, um Slicks aufzuziehen. In Runde 22 trat er zu seinem ersten regulären Reifenwechsel an und holte sich erneut Slicks.#w1#

Der entscheidende Stopp war der dritte in Runde 29 - nur eine Runde vor Schließen der Boxengasse. Hier entschied man sich für die Regenreifen. Die absolut richtige Entscheidung, da es kurz vorher wieder angefangen hatte heftiger zu regnen. In den folgenden Runden pflügte er durchs Feld und wurde am Ende Zweiter.

Prémat blieb auf Slicks

"Wir haben unser Setup komplett auf Regen umgestellt." Ernst Moser

Mit einer sehr unkonventionellen Reifenwahl schaffte es Alexandre Prémat aufs Podest. Er war das gesamte Rennen einfach auf Slicks geblieben. Dadurch sparte er sich den zusätzlichen Boxenstopp. "Wir haben unser Setup komplett auf Regen umgestellt. Das hat mit den Slicks sehr gut funktioniert", erklärt Prémats Phoenix-Teamchef Ernst Moser. "Im Trockenen hatten wir von unserer Geschwindigkeit her keine Chance. Aus diesem Grund sagten wir, dass wir nun auf Regen setzen, und wenn wir dann Misch-Wetter haben, dann konnten wir mitfahren."

Zwar konnte er in der Endphase Di Resta nicht mehr hinter sich halten, Platz drei war für ihn trotzdem ein Riesenerfolg. Allerdings hatte sich das Team und nicht Fahrer für diese Strategie entschieden. "Es gab kurz eine Diskussion zwischen Herrn Lynn, dem Manager, dem Ingenieur und mir", so Moser weiter. "Dann haben wir demokratisch abgestimmt, dass wir auf ihnen bleiben. Denn alle anderen fuhren auf Regenreifen und wir wollten zocken, wir wollten gewinnen. Wenn man mal die Chance hat, muss man das Risiko eingehen."

Entscheidung in letzter Sekunde

Auch Gary Paffett steuerte wie der Franzose nur zwei Mal die Box an. Doch wie Di Resta hatte er sich zusammen mit seinem Team zum zweiten regulären Stopp für Regenreifen entschieden. "Wir blieben so lange wie möglich auf der Strecke, denn mit dem neunten Rang waren wir nicht zufrieden und das Team erwartete noch etwas Regen. Wir wussten nur nicht, wann dieser kommen würde", erzählte der Brite. Doch dann begann es tatsächlich zu regnen und die Reifenfrage kam auf.

"Wir wechselten auf Regenreifen, zur exakt richtigen Zeit." Gary Paffett

"Das Team meinte, dass ich vielleicht noch eine Runde fahren sollte, aber ich sagte, dass wir sofort auf Regenreifen wechseln sollten, da es zu regnen begann", so Paffett weiter. "Wir entschieden uns eine Kurve vor der Einfahrt zur Boxengasse, an die Box zukommen. Wir wechselten auf Regenreifen, zur exakt richtigen Zeit." Er beendete das Rennen auf dem vierten Rang, da auch viele seiner Konkurrenten vor ihm noch mal die Box ansteuern mussten.

Alles sehr unterschiedliche Wege diese chaotische Rennen strategisch zu meistern, die jedoch für alle Piloten erfolgreich endeten. Entweder auf dem Podest, oder wie im Fall von Gary Paffett von Startplatz 16 auf Rang vier.

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