Die es ganz genau nehmen!
In der DTM spielt die Zeitnahme heute die Hauptrolle - Im Qualifying auf dem kurzen Norisring zählt sie die Tausendstel.
(Motorsport-Total.com) - Es geht um Tausendstel - in wenigen Stunden kämpfen die Piloten der DTM in Qualifying um die Pole-Position. Auf dem kurzen Norisring liegen alle noch enger zusammen und so wirkt sich der kleinste Fehler auf die Startposition aus. Wenn heute um 12:10 Uhr die Boxenampel auf Grün schaltet, wird auch in der Zeitnahme die Spannung in die Höhe schnellen. Vier Mitarbeiter der Firma WIGE mit Sicht auf die Ziellinie kümmern sich darum, dass die Zeitenliste stimmt.

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Auf der Jagd nach der Pole Position zählte jedes Tausendstel.
Zuerst die Theorie: Die Zeitnahme misst die Rundenzeit auf die Tausendstelsekunde, also auf drei Stellen hinter dem Komma. Sollten heute mehrere Piloten die gleiche Zeit fahren nimmt der Pilot eine bessere Position ein, der die Rundenzeit zuerst gefahren ist. "Das ist bereits im Computerprogramm so eingestellt", erklärt Alexander Tischer, vom DMSB eingesetzter offizieller Zeitnahme-Obmann.
Damit auch wirklich nichts schiefgehen kann, werden gleich mehrere Backupsysteme eingesetzt. So erfassen zwei voneinander getrennte Systeme die Rundenzeiten. "Falls das Master-System ausfällt, haben wir noch einen Reserve-Master", so Tischer. "Zudem haben wir zwei unterschiedliche Decoder, die das Signal der im Auto eingebauten Transponder einfangen. Sowie zwei getrennte "Uhren", die die Zeit messen." Diese beiden Systeme haben nur die Antenne und die Lichtschranke gemeinsam.
Zudem steht ein Mitarbeiter am Fenster und diktiert die Startnummern, der Fahrzeuge, die die Ziellinie passieren. Ein weiterer Zeitnehmer schreibt diese Nummern mit, damit man später die Reihenfolge der Fahrzeuge nachvollziehen kann. Sollten im Rennen zwei Fahrzeuge gleichauf über die Ziellinie fahren und anhand der Zeiten keine Reihenfolge erstellt werden können, kann die Zeitnahme auf weitere Hilfsmittel zurückgreifen. "Dann haben wir noch ein Zielbild, in das wir reinzoomen können", erklärt Tischer. "Zudem können wir die Videoaufzeichnungen heranziehen."
Sollte bei einem Fahrzeug der Transponder ausfallen, ist das für die Zeitnahme auch im Qualifying kein Problem. "Eigentlich haben wir dann nur keine Sektorzeiten", so Tischer. "Die Rundenzeit können wir Mittels der Lichtschranke feststellen. Im allergrößten Notfall, können wir auch noch den Videotimer zu Rate ziehen." Es kann also in wenigen Stunden quasi nichts schiefgehen, wenn die Tausendstel über die Startpositionen entscheiden.

