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X-raid: Peterhansel ärgert sich über Fehler
Während Etappensieger Peterhansel zugibt, zu viele Fehler gemacht zu haben, ist die Dakar-Rallye für den verletzten Nowitzki und Copilot Schulz vorbei
(Motorsport-Total.com) - Stephane Peterhansel hatte es angekündigt. Wenn es in die Wüste geht, dann kommt die große Attacke des Dakar-Rekordsiegers. Gesagt - getan. Der X-raid-Pilot war am Donnerstag auf der 459 Kilometer langen fünften Etappe von Calama nach Iquique im Norden Chiles um 1:24 Minuten schneller als VW-Pilot Nasser Al Attiyah, Leader Carlos Sainz verlor sogar 3:15 Minuten auf Peterhansel. Damit schob er sich auch in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz nach vorne und überholte Al Attiyah (Bei 'Motorsport-Total.com' erleben sie alle Dakar-Etappen live im Ticker!).

© X-Raid
Stephane Peterhansel prügelt seinen BMW durch die Wüste
Dennoch ist er nicht hundertprozentig glücklich, zumal auch er auf der fünften Etappe nicht fehlerlos blieb. "Es hätte besser laufen können", sagt Peterhansel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' - und schildert die Ereignisse aus seiner Sicht: "Zu Beginn der Etappe überholte ich die beiden Volkswagen. Sie hatten einen kleinen Navigationsfehler gemacht und ich war in Front. Es lief gut und ich konnte meine Führung auf Carlos auf über vier Minuten ausbauen."
Doch dann passierte auch dem X-raid-Piloten ein Missgeschick, was Folgen hatte: "Uns unterlief ein kleiner Navigationsfehler und Carlos überholte mich zurück. Ich fuhr ihm hinterher und durch die Staubwolke übersah ich einen Felsen. Dadurch hatten wir einen Reifenschaden und auch Nasser ging an uns vorbei. Beim Reifenwechsel verloren wir drei Minuten."
Peterhansel hatte auf Bergab-Passagen Angst
Doch diese Pechserie hatte Peterhansel offenbar aufgestachelt. Mit der Wut im Bauch gab der Franzose noch einmal so richtig Gas und drehte schließlich das Ergebnis noch um: "Bis zum Ende der Etappe pushten wir wirklich hart und kurz vor Schluss holten wir die zwei Kerle ein. Wir kamen nicht gemeinsam ins Ziel, aber es war sehr eng." Und so eröffnete auch er bei der 33. Rallye Dakar sein Etappensieg-Konto und meldete damit durchaus Ansprüche auf den Gesamttriumph an.
Die zweite Etappen-Hälfte beeindruckte die Piloten mit extremen Höhenunterschieden von über 3.000 Metern am Start bis hinab auf Meeresniveau an der Pazifikküste im Ziel. "Die Bergab-Passage war im Vorjahr etwas länger, aber dafür weicher", vergleicht Peterhansel. "Dieses Jahr war es wirklich unglaublich - ich hatte zu Beginn richtig Angst und ich gab nie Vollgas."
Generell konnte er der fünften Etappe viel Positives abgewinnen: "Es war ein schöner Kampf auf einer richtigen Wüstenetappe - mit Dünen und Sand, zerstörten Straßen. Die nächsten fünf Tage werden so ähnlich ablaufen." Bloß den Fehlerteufel möchte man demnächst im Biwak lassen: "Es war diesmal nicht möglich, eine perfekte Etappe zu fahren, weil alle Spitzenfahrer Navigationsfehler machten und drei, vier, fünf Minuten verloren haben. In den nächsten Tagen wird es notwendig sein, alle Fehler zu vergessen."
Drama bei Nowitzki und Schulz
Auch für den MINI von Guerlain Chicherit und Michel Perin began die fünfte Etappe gut, die beiden lagen eine Zeit lang auf dem dritten Platz, doch dann kam man vom Weg ab und musste auf Ricardo Leal Dos Santos warten, der sie zurück auf die Strecke zog. Dabei ließen sie 30 Minuten liegen und kamen auf Platz zehn ins Ziel. Im Gesamtklassement liegen die beiden Franzosen somit auf dem elften Rang.
Auch beim X3 CC von Leonid Nowitzki und seinem deutschen Copiloten Andreas Schulz gab es Probleme: Als Neunte gestartet, zog sich der Russe eine Handgelenksverletzung zu. Daraufhin übernahm Schultz das Steuer, wodurch man eine saftige Strafe riskierte. Doch im Biwak angekommen, war schnell klar, dass die Rallye für das Duo beendet ist: Die Ärzte diagnostizierten beim Russe einen doppelten Bruch an der linken Hand.
"Noch nie musste ich wegen solcher Umstände bei der Dakar aufgeben", sagt Doppelsieger Schultz enttäuscht. "Es sah gut aus und dann war da dieses Loch, das nicht im Roadbook stand. Es schien alles in Ordnung, doch Leonid sagte, dass er ein Problem mit seiner Hand hat und nicht weiterfahren kann. Das ist so frustrierend."
Gemischte Gefühle bei Teamchef Quandt
Teamchef Sven Quandt sieht den Tag mit gemischten Gefühlen: "Wir hatten den Etappensieg, der gemeinsam mit dem Motorradsieg für BMW fantastisch war. Stephane war schon gestern sehr nahe am Sieg dran und er hatte auch heute zu einem Zeitpunkt eine sehr gute Führung. Es gibt aber auch Schattenseiten. Stephan Schott hatte einen gebrochenen Querlenker, Leonid Nowitzki verletzte sich übel an der Hand und bei Guerlains MINI hatten wir auch eine Verzögerung."
Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin beendeten die Etappe auf dem sechsten Platz und liegen damit im Gesamtklassement auf Rang fünf. Orlando Terranova/Filipe Palmeiro wurden Siebente, für Ricardo Leal Dos Santos/Paulo Fiùza reichte es nur zu Platz zehn und dem zwölften Gesamtrang. Stephan Schott und Holm Schmidt mussten wegen eines beschädigten Querlenkers auf den MAN Assistance Truck warten.

