• 14.01.2009 11:28

  • von Britta Weddige

X-Raid: Chicherit schnell, Aus für Terranova

Licht und Schatten für X-Raid: Während Guerlain Chicherit auf der zehnten Etappe Viertschnellster war, musste Orlando Terranova nach Überschlag aufgeben

(Motorsport-Total.com) - Das hessische X-Raid-Team beendete die zehnte Etappe der Rallye Dakar 2009 mit gemischten Gefühlen. Der Franzose Guerlain Chicherit startete eine Aufholjagd quer durchs Feld: Als 29. gestartet, wurde er am Ende Etappenvierter, obwohl er sich kurz vor dem Ziel in den weichen Sanddünen überschlug.

Titel-Bild zur News: Guerlain Chicherit

Guerlain Chicherit holte sich trotz einer Rolle den vierten Platz in der Etappe

Pechvogel des Teams war dagegen Orlando Terranova: Der Argentinier war noch schneller unterwegs als Chicherit und übernahm sofort die Etappenführung. Doch kurz vor dem dritten Kontrollpunkt waren seine Dakar-Träume beendet. In einer Schlucht überschlug er sich und die gesamte Wucht des Einschlags konzentrierte sich auf eine Ecke des Dachs des BMW X3 CC. Glücklicherweise blieben Terranova und sein Co-Pilot Alain Guehennec zumindest unverletzt. Per Helikopter wurden sie zum nächsten Kontrollpunkt gebracht.#w1#

"Wir waren an einem Fluss und sind einem Motorradfahrer auf einen kleinen Hügel gefolgt. Auf dem Gipfel hat er gestoppt", schilderte Terranova den Unfallhergang. "Um eine Kollission zu vermeiden, habe ich nach rechts gelenkt, aber da ging es vier Meter nach unten. Wir sind in das Loch gefallen, Nase voran, und sind unten auf harte Felsen aufgeschlagen. Dabei wurde die Front des Autos völlig zerstört. Es war unmöglich, weiterzufahren. Denn das Dach rund um meinen Helm war komplett platt und ich konnte nicht weitermachen. Das war sehr, sehr dumm und ich bin sehr enttäuscht."

"Das war sehr, sehr dumm und ich bin sehr enttäuscht." Orlando Terranova

Durch Terranovas Aus übernahm Chicherit Platz vier im Etappenklassement, in der Gesamtwertung liegt der Franzose auf Gesamtrang 13. "Es war eine gute Prüfung für uns, aber wir sind als 29. gestartet und es war schwierig, die anderen Autos zu überholen", sagte Chicherit. "Wir sind rund 40 Kilometer hinter einem festgehangen und das hat uns viel Zeit gekostet. Dann haben wir uns kurz vor dem Ziel überschlagen. In den Dünen standen viele Leute und manche haben mir zugewunken. Ich dachte, dass hinter der Kuppe ein Unfall sein muss und versuchte zu lenken. Dabei haben die Räder blockiert, wir haben uns zur Seite gelegt, dann zirück auf die Räder und sind festgesteckt."

Der Niederländer René Kuipers beendete die Etappe auf Rang 15, in der Gesamtwertung liegt der Debütant nach Terranovas Aus nun als bester X-Raid-Pilot auf Rang acht. Leonid Novitskiy verlor zu Beginn der Prüfung rund zehn Minuten, als er im Sand steckenblieb. Dem Russen gelang jedoch die siebtschnellste Zeit, in der Gesamtwertung liegt er auf Platz zwölf.

"Orly hatte großes Pech, dass er genau auf der Ecke des Dachs gelandet ist und das sich das gesamte Gewicht auf eine kleine Stelle konzentriert hat", sagte X-Raid-Teamchef Sven Quandt. "Ich habe den Schaden gesehen und ihm gesagt, dass es keine Chance gibt, dass er weiterfahren kann. 'Chich' ist sehr gut gefahren und hatte eine gute Pace. Aber er hatte auch Pech: Es waren zu viele Leute in den Dünen, die den Weg blockiert haben und er hat sich leicht überschlagen."