• 14.01.2009 11:57

  • von Britta Weddige

Viladoms triumphiert im Härtetest

Jordi Viladoms hat den Motorradsieg auf der härtesten Etappe der Rallye Dakar geholt, Teamkollege Marc Coma konnte seine Gesamtführung weiter ausbauen

(Motorsport-Total.com) - Der Ritt durch die bisher härteste Etappe der Rallye Dakar 2009 verlief für das Repsol-KTM-Team fast perfekt - zumindest vom Ergebnis her. Jordi Viladoms holte sich in der zehnten Prüfung in der Wüste rund um Copiapo den Tagessieg. Marc Coma verfuhr sich zwar und wurde nur Siebter, konnte seinen Vorsprung als Spitzenreiter in der Gesamtwertung aber weiter auf 1:24 Stunden ausbauen.

Titel-Bild zur News: Jordi Viladoms

Jordi Viladoms hatte zwar gewisse Probleme, holte sich aber den Tagessieg

Coma leistete sich in der Atacama-Wüste einen Navigationsfehler. Er war mit Cyril Despres gefahren und sie bogen in die falsche Richtung ab. Schließlich blieb den beiden nichts anderes übrig als umzudrehen und den richtigen Weg zu finden. Aber Coma blieb geduldig und konzentrierte sich wieder auf die Gesamtwertung und nicht mehr auf den Tagessieg. Am Ende hatte der Spanier zwölf Minuten Rückstand auf die Bestzeit seines Teamkollegen Viladoms. Da der Gesamtzweite David Frétigné noch mehr Probleme hatte, wuchs Comaas Vorsprung weiter an.#w1#

"Das war eine schwierige Etappe", bilanzierte Coma. "Am Morgen wurde der Start wegen Nebels um fast drei Stunden verschoben, damit sind wir erst um zehn Uhr los gehafren. Da stand die Sonne schon sehr hoch und es war vom Start weg heiß. Zudem konnte man wegen der hohen Sonne in den Dünen schwer etwas sehen. Wir haben langsam angefangen, weil wir wussten, dass es eine sehr lange Prüfung ist und dass die Reifen angegriffen werden, deshalb wollte ich meine Maschine schonen."

"Wir haben das Ziel erreicht, das ist an einem Tag wie heute das Wichtigste." Marc Coma

Danach verfuhren er und Despres sich: "Das war aber nicht so schlimm, nach nur wenigen Minuten Zeitverlust waren wir wieder auf dem richtigen Weg. Am Schluss konnte ich noch ein bisschen Zeit aufholen, auch wenn es da wieder schwierig war zu navigieren und einen der Kontrollpunkte zu finden. Wir haben das Ziel erreicht, das ist an einem Tag wie heute das Wichtigste. Gratulation an Jordi zum Sieg, den hat er mehr als verdient."

Viladoms auf der Suche nach Coma

Viladoms bleibt nach seinem Etappensieg weiter Gesamtvierter, konnte seinen Rückstand auf die Plätze zwei und drei aber verkürzen. "Das war eine sehr seltsame und sehr komplizierte Etappe", erklärte Viladoms. "Ich bin recht weit hinten gestartet und hatte keine Probleme. Beim Tankstopp habe ich dann festgestellt, dass ich die Führenden eingeholt und eine gute Pace hatte. Aber als ich beim letzten Tankstopp ankam, fehlte Marc Coma. Bei mir haben alle Alarmglocken angefangen zu schrillen."

Doch Coma und Despres tauchten schließlich doch noch auf und als Gruppe fuhren sie mit Viladoms weiter. "Wir konnten dann aber über das GPS nicht den Weg zum letzten Wegpunkt finden und haben uns wieder verfahren", schilderte Viladoms weiter. "Wir sind im Kreis gefahren und es war wirklich heftig, weil die Dünen so weich waren. Wir blieben stecken und haben uns aus den Augen verloren. Glücklicherweise habe ich Marc wieder gefunden und bin ihm ins Ziel gefolgt. Da habe ich dann realisiert, dass ich die Etappe gewonnen hatte - unglaublich!"