• 05.01.2007 13:03

VW setzt auf Altstars Sainz und Vatanen

Beim Versuch, die Dakar zu gewinnen, setzt Volkswagen 2007 mit Carlos Sainz und Ari Vatanen auf zwei alte Meister des Rallyesports

(Motorsport-Total.com/sid) - Vier Dakar-Siege, drei WM-Titel, 31 Siege bei WM-Rallyes: Der Wolfsburger Automobilkonzern Volkswagen setzt beim Griff nach dem ersten Sieg eines Dieselautos bei der 29. Auflage berühmten Dakar-Rallye (6. bis 21. Januar) auch auf die geballte Erfahrung zweier großer alter Herren des Rallyesports.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz möchte die Dakar schon beim zweiten Antreten erstmals gewinnen

Während der 44 Jahre alte Spanier Carlos Sainz nach seiner Dakar-Premiere 2006 mit Platz elf und vier Etappensiegen sich am Samstag zum zweiten Mal in einem VW Touareg auf den Weg von Lissabon in die senegalesische Hauptstadt Dakar macht, sitzt der bereits 54 Jahre alte Finne Vatanen bei seinem 13. Dakar-Start erstmals in einem Auto der Wolfsburger.#w1#

Sainz tritt zum zweiten Mal bei der Dakar an

Sainz, der 1990 und 1992 Weltmeister in der klassischen Rallye-WM war und bis zum Sommer dieses Jahres mit 26 Siegen die ewige WM-Bestenliste anführte, wäre im Januar 2006 "am Ende meiner ersten Dakar ich am liebsten gleich noch einmal gefahren", um die selbst gesammelten Erfahrungen in der Wüste gleich umzusetzen.

"Das Jahr ist aber sehr schnell vergangen, und ich bin zuletzt immer ungeduldiger geworden, dass es endlich losgeht", sagte Sainz, der in den letzten elf Monaten maßgeblich an der Weiterentwicklung des VW Touareg beteiligt war, in einem Gespräch mit dem 'sid'.

"Carlos ist einer der Hauptfaktoren, dass wir das Auto dahin bringen konnten, wo es heute ist. Nicht so sehr, weil er wusste, worauf es in unserem Rallyebereich ankommt. Aber er treibt uns immer wieder an, uns zu verbessern, und das immer im Stil eines Gentleman", sagte VW-Motorsportdirektor Kris Nissen dem 'sid'.

Der Spanier, der ein großer Fan von Real Madrid ist und bei den "Königlichen" sogar schon mal als Vizepräsident kandidiert hatte, ist ein Perfektionist: "Man kann ein schnelles Auto haben, aber wenn eine Kleinigkeit nicht passt, kann die Arbeit eines Jahres vorbei sein. In diesem Rennen muss alles, was man kontrollieren kann, perfekt sein", sagte Sainz, der auch den Copiloten gewechselt hat. Anstelle des Münchners Andreas Schulz sitzt jetzt der Franzose Michel Perin auf dem rechten Sitz.

Vatanen peilt fünften Sieg bei der Dakar an

Ebenso wie Sainz träumt Vatanen vom Sieg beim Wüstenklassiker. Für den Finnen, Rallye-Weltmeister von 1981 und heute im Hauptberuf Europaparlamentarier, wäre es der fünfte nach 1987, 1989, 1990 (alle Peugeot) und 1991 (Citroën). "Ich liebe Afrika und ich mag die Dakar. Man erlebt während der Rallye Glück und Leid, Anstrengungen, schöne und harte Zeiten", sagt Vatanen, den das Rallyefahren jung hält: "Ich fühle mich als Künstler, im Motorsport kann ich mein Leben wie eine Choreographie selbst gestalten."

Auch Nissen weiß: "Rennfahren ist ein Teil seines Lebens. Man kann es sehen, wenn er im Auto sitzt, lächelt und glücklich ist." Der VW-Motorsportdirektor schätzt Vatanens fahrerischen Qualitäten und dessen Erfahrung bei der Dakar, hat aber auch leichte Bedenken, ob er für die langen, kräftezehrenden Etappen körperlich gut genug vorbereitet ist: "Er scheint fit und stark zu sein, hat einen guten Fitnesstest abgeliefert. Aber man muss immer auch bedenken, dass er schon 54 Jahre alt ist."