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Truck-Sieger Nikolaew auf Wolke sieben
Kamaz hat die Vorherrschaft bei der Rallye Dakar zurückerobert - Eduard Nikolaew erfüllte sich einen Traum, während Gerard de Rooy enttäuscht ist
(Motorsport-Total.com) - Die Truck-Kategorie entwickelte sich bei der diesjährigen Rallye Dakar zu einem Kräftemessen zwischen der Iveco-Mannschaft rund um Gerard de Rooy und dem russischen Kamaz-Team. Zunächst lief alles für Titelverteidiger de Rooy. Bis zum Ruhetag entschied der Niederländer fünf Etappen für sich und hatte die Gesamtführung sicher in der Hand. Seine Iveco-Teamkollegen hatten dagegen das eine oder andere Problem, weshalb sich de Rooy alleine gegen die Konkurrenz stemmen musste. Trotz der Tagessiege dominierte er nicht, sondern gewann meistens mit kleinem Vorsprung.

© Red Bull/GEPA
Der Russe Eduard Nikolaew führte einen Dreifachsieg für Kamaz an Zoom
Auf der neunten Etappe schlug schließlich der Defektteufel zu: Ein Turboschaden warf de Rooy weit zurück. Von da an übernahm Kamaz das Kommando und kontrollierte das Geschehen. Schließlich feierte Eduard Nikolaw den Sieg vor seinen Teamkollegen Ajrat Mardeew und Andrej Karginow. "Es ist noch nicht eingesunken. Ich bin voller Emotionen, denn nach 15 Tagen Kampf um jede Minute und um jede Sekunde habe ich es geschafft. Ich habe die Dakar gewonnen", sagt Nikolaew überwältigt.
"Ich schwebe auf Wolke sieben. Für mich wurde ein Traum war. Der Traum hat vor fünf Jahren begonnen, als ich im Kamaz-Rennteam als Mechaniker angefangen habe. Ich habe davon geträumt die Dakar eines Tages zu gewinnen. Jetzt habe ich es geschafft. Ich kann es gar nicht glauben." Kamaz hat damit nach einem Jahr Pause die Regentschaft zurückerobert. Seit dem Jahr 2000 gingen zehn Siege an die Russen. De Rooy musste sich schließlich geschlagen geben und belegte den vierten Platz.
Der Niederländer erkennt die Niederlage an. "Platz vier ist eine große Enttäuschung für mich, denn wir hatten nur einen schlechten Tag", meint de Rooy geknickt. Das war allerdings ein schlechter Tag zu viel im konkurrenzfähigen Truck-Feld. "Abgesehen davon lief alles glatt. Man kann heutzutage keine 20 Minuten bei einer Dakar aufholen. Wenn man eine Stunde am Stück verliert, dann weiß man, dass es vorbei ist. Wir haben bis zum Ende um einen Podestplatz gekämpft, aber das machten auch unsere Gegner. Sie blieben vor uns. Wir müssen es akzeptieren, auch wenn die Pille schwer zu schlucken ist."
Die deutsche Mannschaft Klaus Bauerle/Philipp Beier/Tim Brylla belegten mit ihrem MAN Endrang 26. Thomas Wallenwein/Philipp Rettig/Michael Bauman (MAN) wurden im Endklassement auf Position 56 geführt. Der zweifache Rallye-Weltmeister Miki Biasion (Iveco) wurde 13. und Ex-Formel-1-Pilot Alex Caffi (Mercedes Unimog) 43.

