• 12.01.2010 20:24

  • von Britta Weddige

Sainz: "Alles lief ohne Probleme"

Carlos Sainz, Stéphane Peterhansel und Nasser Al-Attiyah: Drei Hauptdarsteller ziehen Bilanz über die zehnte Etappe der Dakar 2010

(Motorsport-Total.com) - Die Gesamtführung hat Carlos Sainz bei der Rallye Dakar 2010 schon länger inne, doch auf der heutigen zehnten Etappe konnte er seinen ersten Tagessieg bei dieser Auflage des Wüstenklassikers feiern. Auf der 238 Kilometer langen Sonderprüfung zwischen La Serena und Santiago lieferte er sich einen engen Fight mit seinem VW-Kollegen Mark Miller und Stéphane Peterhansel (X-raid). Im Ziel hatte Sainz 28 Sekunden Vorsprung auf Peterhansel, Miller wurde Dritter.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz konnte seinen Vorsprung als Führender wieder leicht ausbauen

"Es lief super, ich hatte überhaupt kein Problem", berichtet Sainz gegenüber 'dakar.com'. "80 Kilometer nach dem Start sind wir auf Nasser Al-Attiyah aufgelaufen, weil der Sentinel nicht gehört hat und wir nicht vorbeikamen. Die Strecke war recht langsam und kurvenreich und es waren meistens nur kleine Wege. Ich habe mich zunächst an Nasser herangearbeitet und dann den Abstand von etwa 1:40 Minuten gehalten. Ab dem 80-Kilometer-Punkt bin ich dann in seinem Staub gefahren."#w1#

Al-Attiyah war auf dieser Etappe eben diese 1:40 Minuten langsamer als Sainz. Sein Rückstand als Gesamtzweiter auf den führenden Volkswagen-Kollegen beträgt damit nun gut zehn Minuten. "Das war bei diesem Tempo ganz schön gefährlich. Es gab viele Kurven und rutschige Pisten", erklärt der Pilot aus Katar, der einräumt, dass er auf dieser WP nicht so ganz in seinem Element war: "Ich habe mich nicht wohl gefühlt und bin deswegen froh, dass ich diese Sonderprüfung ohne Probleme hinter mich gebracht habe."

"Das war bei diesem Tempo ganz schön gefährlich." Nasser Al-Attiyah

Es sei "enorm stressig" gewesen, nach dem Tagessieg gestern heute als Erster auf die Piste zu gehen, berichtet Al-Attiyah: "Ich kenne die Bremswege nicht. Aber wenigsten hat uns niemand überholt. Carlos hat uns auf den letzten 50 Kilometern eingeholt. Doch ich bin recht zufrieden. Denn wenn man als Erster startet, muss man damit rechnen, viel Zeit zu verlieren. Morgen haben wir mehr Sand und Off-Road-Abschnitte. Das ist gut für mich."

Während Sainz und Al-Attiyah um den Gesamtsieg kämpfen, geht es für Peterhansel darum, seinen vierten Gesamtplatz zu halten. Und wenn einer der vor ihn liegenden VW-Piloten noch ein Problem bekommt, sind für den Rekordsieger vielleicht sogar noch die Top 3 drin. Peterhansel berichtet, dass ihm der Staub heute keine Probleme bereitet hat.

"Ich hoffe, dass ich morgen vor allem nicht in den Zweikampf zwischen Sainz und Al Attiyah gerate." Stéphane Peterhansel

"Miller und Guerlain Chicherit, die vor uns fuhren, müssen gut unterwegs gewesen sein. Wir haben zu Anfang der Sonderprüfung vor allem darauf geachtet, dass die Bremsen nicht zu heiß werden, weil es sehr technisch war. Gegen Ende habe ich das Tempo erhöht", sagt Peterhansel. "Diese Autos sind eher für offenes Gelände mit einigen kurzen technischen Abschnitten gemacht, die schnell vorüber sind. Aber hier hatten wir 250 Kilometer lang superkurvige Pisten. Man steht ständig auf der Bremse."

Auf der morgigen elften Etappe wird Peterhansel wieder mit um den Tagessieg kämpfen. Aber etwas anderes ist ihm auch wichtig: "Ich hoffe, dass ich morgen vor allem nicht in den Zweikampf zwischen Sainz und Al Attiyah gerate, denn bei den beiden geht es hoch her und ich möchte nicht, dass einer von beiden in meine Staubwolke gerät und einen Fehler macht. Wir werden versuchen, schnell zu fahren, aber wenn wir jemand hinter uns hören, lassen wir ihn vorbei."