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Russland-Sanktionen: Truck-Topteam Kamaz verzichtet auf Rallye Dakar

Das dominierende Kamaz-Team fehlt so wie viele russische LKW-Fahrer bei der Rallye Dakar 2023 - Die Favoriten kommen aus den Niederlanden und Tschechien

(Motorsport-Total.com) - Das russische Kamaz-Team ist die erfolgreichste Mannschaft in der LKW-Klasse der Rallye Dakar. 19 Gesamtsiege hat Kamaz insgesamt gefeiert. Seit 2017 gingen alle Siege an dieses Team. Im Januar 2022 gewann Kamaz in Saudi-Arabien alle Tagesetappen und belegte im Gesamtklassement die ersten vier Plätze.

Titel-Bild zur News: Kamaz

Das russische Kamaz-Team war seit 2017 bei den Trucks ungeschlagen Zoom

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat auch für Sanktionen von diversen internationalen Sportverbänden gesorgt. Der Automobilweltverband FIA hat Anfang März einige Richtlinien für Fahrer und Teams aus Russland und Belarus aufgestellt.

Sie dürfen weiterhin an internationalen Veranstaltungen teilnehmen, aber unter neutraler Flagge. Außerdem müssen sie die FIA-Richtlinie unterschreiben, in der der Angriffskrieg verurteilt wird. Das sorgt nun dafür, dass bei der Rallye Dakar 2023 viele Russen nicht dabei sein werden.

Allen voran Kamaz. Das Team veröffentlichte folgende Stellungnahme: "Die Teilnahme russischer Athleten an der Rallye Dakar ist an die Notwendigkeit geknüpft, die Richtlinie der FIA zu unterzeichnen, in dem die russische Spezialoperation in der Ukraine verurteilt wird."

"Unserer Meinung nach ist der Inhalt dieses Dokuments politisch und verstößt außerdem gegen die Grundsätze der Gleichbehandlung von Sportlern. Für uns ist es unmöglich, solche Dokumente zu unterzeichnen und unter solchen Bedingungen an Wettbewerben teilzunehmen."

"Unsere Entscheidung ist klar - wir sind immer an der Seite unseres Heimatlandes, besonders wenn es sich in einer schwierigen Situation befindet." Die Seidenstraßen-Rallye fand in diesem Jahr übrigens nicht unter internationalem Prädikat, sondern als nationale russische Veranstaltung statt.

Neuer Kreis an Favoriten

Aufgrund der Abwesenheit der Russen zählen Teams aus den Niederlanden und Tschechien zu den Favoriten bei den Trucks. In diesen beiden Ländern erfreut sich die LKW-Klasse seit Jahren großer Beliebtheit, ist populär und in den nationalen Medien präsent.

Rallye-Raid-Weltmeister Kees Koolen hat für seinen Iveco die Startnummer 500 des Titelverteidigers erhalten. Sein größter Herausforderer könnte Martin Macik jun. sein, der ebenfalls einen Iveco fährt. Der Tscheche war in den vergangenen fünf Jahren viermal in den Top 7.

Kees Koolen

Weltmeister Kees Koolen führt das Feld mit seinem Iveco-Truck an Zoom

Aus dem Lager der Niederländer kommen auch Janus van Kasteren, Victor Versteijnen, Martin van den Brink, Richard de Groot, Pascal de Baar und Ben van de Laar für Podestplätze infrage. Auch sie sitzen mit ihren Mannschaftskollegen in Trucks von Iveco.

Aus Tschechien zählt neben Macik jun. auch Routinier Ales Loprais mit einem LKW von Praga zum Kreis der Mitfavoriten. Das Team Buggyra greift mit Tatra-Trucks und den Fahrern Martin Soltys und Jaroslav Valtr an.

Aus Deutschland ist einmal mehr Routinier Mathias Behringer dabei. Er steuert einen MAN mit den Beifahrern Hugo Kupper aus den Niederlanden und mit Robert Striebe aus Deutschland. Für den Gesamtsieg kommen sie aber nicht infrage, denn sie sind ein Unterstützungsfahrzeug von X-raid.

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