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Rallye Dakar: De Villiers verpokert sich - Al-Attiyah klar in Front

Nasser Al-Attiyah liegt nach der neunten Etappe der Rallye Dakar 2015 auf Siegkurs: Giniel de Villiers verliert 15 Minuten - Tagessieg für Joan "Nani" Roma

(Motorsport-Total.com) - Die neunte Etappe der Rallye Dakar 2015 könnte im Kampf um den Gesamtsieg der Autowertung eine Vorentscheidung gebracht haben - zu Gunsten von Nasser Al-Attiyah (Mini). Denn sein ärgster Rivale Giniel de Villiers (Toyota) verlor am Dienstag gut 15 Minuten auf den Katarer, der nun mit einem beruhigenden Polster von fast 24 Minuten in die letzten vier Etappen der Rallye startet. Den Tagessieg auf dem 451 Kilometer langen Abschnitt sicherte sich Joan "Nani" Roma (Mini).

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah fährt seinem zweiten Gesamtsieg entgegen Zoom

Für den Vorjahressieger war es der erste Etappensieg bei dieser Dakar. Aufgrund der technischen Probleme am ersten Tag spielt der Spanier in der Gesamtwertung aber keine Rolle mehr. Dennoch deutet seit heute vieles darauf hin, dass auch im Jahr 2015 der Dakarsieger Mini fahren wird. Aus eigener Kraft werden de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz auf den letzten vier Etappen den Rückstand auf Al-Attiyah/Matthieu Baumel kaum mehr aufholen können.

Bei Kilometer 328 nahm das Unheil vor de Villiers/von Zitzewitz seinen Lauf. Sie folgten einer Abkürzung, die eine Ersparnis von zehn Kilometern einbrachte, fanden anschließend jedoch den Weg auf die richtige Route nicht auf Anhieb. Aufgewirbelter Sand ließ das Toyota-Duo lange nach einem der obligatorischen Wegpunkte suchen.

"Tag zum Vergessen" für von Zitzewitz

"Ein Tag zum Vergessen. Heute haben wir uns mit der Navigation leider verpokert", muss von Zitzewitz eingestehen. "Wir musste dieses Spiel versuchen, es hätte auch genauso andersherum ausgehen und 15 Minuten sparen können. Ich bin extrem enttäuscht über den Verlauf des Tages, aber auch das ist eben die Dakar."

"Ich bin froh, dass ich im Ziel bin, Mathieu hat die Navigation sehr gut hinbekommen", freut sich hingegen Al-Attiyah. "Das war eine der schwierigeren Etappen der Dakar. Unsere Strategie war ruhig zu bleiben und es locker anzugehen. Der Wind hat eine Menge Sand aufgewirbelt, sodass wir die Straße nicht sehen konnten. Wir haben aber einen ganz guten Job gemacht, hoffentlich reicht es aus, um die Dakar zu gewinnen. Hier vor Giniel anzukommen, war entscheidend."

Freude auch bei Roma, der nach einer für ihn bisher enttäuschenden Rallye endlich einmal seine Klasse aufzeigen konnte. "Es war eine harte Etappe. Zu Beginn gab es einige Dünen, anschließend harte Straßen und viel Fesh-Fesh, der die Navigation schwierig machte", sagt er. "Es war nicht einfach, aber es war recht gut."

Peterhansel und ten Brinke stranden

Für eine Überraschung sorgte der Franzose Guerlain Chicherit mit seinem vom deutschen X-raid-Team eingesetzten Buggy im Zebra-Look. Mit gut 14 Minuten Rückstand auf Roma fuhr der Franzose, der die Rallye Dakar 2010 auf dem fünften Gesamtrang beendet hatte, auf einen starken dritten Platz.

Chicherit

Buggy-Pilot Guerlain Chicherit wurde am Dienstag starker Dritter Zoom

Einen weiteren Rückschlag musste das Werksteam von Peugeot einstecken. Stephane Peterhansel, der vor der neunten Etappe auf Postion acht der Gesamtwertung lag, ging in der ersten Hälfte der Etappe des Tempo der Schnellsten mit, musste seinen 2008 DKR aber nach 285 Kilometern wegen eines technischen Defekts abstellen und auf die Unterstützung des Service-Trucks warten. Auch Toyota-Pilot Bernhard ten Brinke verlor durch einen technischen Defekt seinen Platz in den Top 5 der Gesamtwertung.

Die heutige Etappe führte die Teilnehmer zunächst ein letztes Mal durch die Sanddünen der Atacama-Wüste. Später führte die Route dann über feste Straßen in Richtung der Anden, wo sich das Ziel in Calama auf rund 3.000 Metern über dem Meeresspiegel befand.

Ergebnis der neunten Etappe (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) - 4:41:56 Stunden
02. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +6:27
03. Chicherit/Winocq (Buggy) +14:09
04. Wasilijew/Schilzow (Mini) +15:52
05. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +21:58
06. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +27:16
07. Holowczyc/Panseri (Mini) +29:30
08. Terranova/Graue (Mini) +30:34
09. Gordon/Campbell (Gordini) +35:59
10. Van Loon/Rosegaar (Mini) +42:22

Gesamtwertung nach neun Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 31:29:38 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +23:58 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +39:29
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +1:16:50
05. Van Loon/Rosegaar (Mini) +2:01:46
06. Lavieille/Maimon (Toyota) +2:51:39
07. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) +2:53:35
08. Wasilijew/Schilzow (Mini) +3:02:41
09. Rachimbajew/Nikloajew (Mini) +3:41:24
10. Garafulic/Palmeiro (Mini) +4:51:06