Rallye Dakar 2025: Führungswechsel! Al-Rajhi/Gottschalk erobern Platz eins
Yazeed Al-Rajhi und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk führen die Dakar nach der 9. Etappe an - Erster Tagessieg von Nasser Al-Attiyah mit dem neuen Dacia
(Motorsport-Total.com) - Führungswechsel in der neunten Etappe der Rallye Dakar in Saudi-Arabien! Yazeed Al-Rajhi hat seinem Toyota-Markenkollegen Henk Lategan, der seit der zweiten Etappe geführt hat, die Spitze entrissen. Nasser Al-Attiyah eroberte den ersten Sieg für den neuen Dacia und ist in der Gesamtwertung nur noch eine halbe Minute hinter dem dritten Platz von Mattias Ekström im neuen Ford.

© A.S.O.
Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben die Gesamtführung übernommen Zoom
Am Dienstag ging es von der Hauptstadt Riad Richtung Südosten nach Haradh. 589 Kilometer mussten zurückgelegt werden, wobei die gewertete Speziale mit 357 Kilometern relativ kurz war. Motorräder und Autos fuhren wieder die gleiche Strecke.
Lategan musste die heutige Etappe vor seinem Toyota-Kollegen Guy Botterill eröffnen. Al-Rajhi stand als Sechster an der Startlinie. Al-Attiyah fuhr erst als Elfter los und hatte daher den Vorteil, sich an den Spuren orientieren zu können.
Für Lategan wurde es schwierig. Schon nach 37 Kilometern hatte er fünf Minuten auf Al-Rajhi verloren. Al-Attiyah drückte vom Start weg aufs Gas und führte bei den ersten Zwischenzeiten. Aber auch Ford mischte um den Tagessieg mit.
Ekström und Mitchell Guthrie sind als 17. und 15. gestartet und hatten ebenfalls gute Zwischenzeiten. Nach 81 Kilometern führte Ekström das Tagesklassement wenige Sekunden vor Al-Attiyah an. Bis Kilometer 123 hatte wieder Al-Attiyah knapp die Nase vorne.
Wichtig war der Blick auf die Entwicklung in der Gesamtwertung. Nach 123 Kilometern hatte Al-Rajhi schon sechseinhalb Minuten auf Lategan aufgeholt und damit erstmals virtuell die Gesamtführung übernommen.
Lategan verlor immer mehr Zeit. Bis Kilometer 217 hatte er schon elf Minuten auf Al-Attiyah eingebüßt. Aber auch Guillaume de Mevius, der gestern wegen erneuter technischer Probleme an seinem X-raid Mini Zeit verloren hat, mischte um den Tagessieg mit.
De Mevius war als 33. losgefahren und hatte bei Kilometer 217 die zweitbeste Zwischenzeit hinter Al-Attiyah. Für Botterill endete die Rallye nach 272 Kilometern mit einem Überschlag. Botterill und Beifahrer Dennis Murphy waren unverletzt, aber der Hilux stark beschädigt.
Henk Lategan spricht von "Desaster"
Auch im Schlussteil der Etappe zeigte sich das Bild, dass Al-Attiyah bei seiner Aufholjagd einige Zeit auf seine unmittelbaren Konkurrenten gutmachte. Vor allem Lategan war aus sportlicher Sicht der große Verlierer des Tages.
Al-Rajhi machte heute knapp 13 Minuten auf Lategan gut und knöpfte dem Südafrikaner die Führung in der Gesamtwertung ab. Drei Tage vor dem Ziel führt Al-Rajhi nun mit sieben Minuten Vorsprung vor Lategan.

© A.S.O.
Seit Etappe zwei hat Henk Lategan die Gesamtwertung angeführt Zoom
"Ehrlich gesagt, es war ein ziemliches Desaster", kommentiert Lategan. "Schon zu Beginn haben wir gedacht, dass wir einen Wegpunkt verpasst hatten, aber das war nicht der Fall. Dann hatten wir einen Reifenschaden und später noch einen."
"Es war ein chaotischer Tag, aber wir haben immer noch eine Chance. Es ist immer noch ein langer Weg, wir werden weiterkämpfen." Dünen, die im Rest der Rallye zu meistern sind, gelten nicht als bevorzugtes Terrain von Lategan, während sich Al-Rajhi dort wohlfühlt.
"Millionen von Abzweigen", berichtet Al-Rajhis Beifahrer Timo Gottschalk über die heutige Etappe mit viel Schotter und Canyons. "Es war echt schwierig den richtigen Weg zu finden, vor allem bei dem Tempo. Zwei, drei Ecken waren besonders knifflig."
"Da hatte sogar Yazeed zwischenzeitlich die bessere Intuition - da haben wir uns gut ergänzt. Wir haben alles gegeben, und unser Plan hat gut funktioniert." Gottschalk hat die Rallye im Jahr 2011 gewonnen. Er ist bisher der letzte deutsche Sieger bei den Autos.
Enges Duell zwischen Ford und Dacia um Platz drei
Spannend ist weiterhin das Duell um Platz drei. Ekström hat in der Gesamtwertung nur noch eine halbe Minute Vorsprung auf Al-Attiyah. "Es war ein sehr guter Tag, ich bin sehr zufrieden", freut sich Al-Attiyah. "Alles ist offen. Ich freue mich über den Tagessieg."

© Dacia
Nasser Al-Attiyah hat die erste Etappe für den neuen Dacia gewonnen Zoom
Ekström hat heute knappe fünf Minuten auf Al-Attiyah verloren. "Am Anfang war es mit der Navigation etwas schwierig", nennt der Schwede den Grund dafür. Aber die Ford-Speerspitze kündigt auch an: "Wir sind hier und kämpfen weiter."
Morgen geht es ins berüchtigte Empty Quarter, der größten Sandwüste der Welt. Es ist mit 642 Kilometern ein langer Tag, aber die Speziale beträgt nur 123 Kilometer. Motorräder und Autos haben wieder getrennte Routen.
Ergebnis der 9. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia Sandrider) - 2:52:59 Stunden
02. de Mevius/Baumel (X-raid Mini) +2:47 Minuten
03. Al-Rajhi/Gottschalk (Overdrive Toyota Hilux) +3:12
04. Ekström/Bergkvist (M-Sport Ford Raptor) +4:48
05. Baciuska/Mena (Overdrive Toyota Hilux) +7:28
06. Guthrie/Walch (M-Sport Ford Raptor) +9:42
07. Vitse/Delfino (MD-Rallye Optimus) +11:32
08. Gutierrez/Moreno (Dacia Sandrider) +14:26
09. Ferreira/Palmeiro (X-raid Mini) +14:48
10. Gastaldi/Metge (Century) +15:07
Gesamtwertung nach 9 von 12 Etappen (Top 10):
01. Al-Raihi/Gottschalk (Overdrive Toyota Hilux) - 45:06:54 Stunden
02. Lategan/Cummings (Toyota Hilux) +7:09 Minuten
03. Ekström/Bergkvist (M-Sport Ford Raptor) +24:50
04. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia Sandrider) +25:21
05. Guthrie/Walch (M-Sport Ford Raptor) +56:28
06. Serradori/Minaudier (Century) +1:06:52 Stunden
07. Yacopini/Oliveras (Overdrive Toyota Hilux) +1:44:41
08. Quintero/Zenz (Toyota Hilux) +1:46:07
09. Ferreira/Palmeiro (X-raid Mini) +2:11:02
10. Baragwanath/Cremer (Century) +2:31:14


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar