Rallye Dakar 2024: Loeb gewinnt Etappe 4, Al-Rajhi/Gottschalk bleiben in Führung

Den zweiten, schnellen Teil der Marathonetappe entscheidet Sebastien Loeb für sich - Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk bauen Gesamtvorsprung auf vier Minuten aus

(Motorsport-Total.com) - Nach vielen Reifenschäden lief für Sebastien Loeb ein Tag endlich größtenteils reibungslos. Von einer hinteren Startposition hat der Prodrive-Fahrer die vierte Etappe der Rallye Dakar 2024 in Saudi-Arabien gewonnen. Das Toyota-Duo Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk eroberte Platz zwei. Damit bauten der Lokalmatador und sein deutscher Beifahrer den Vorsprung auf Audi-Pilot Carlos Sainz auf vier Minuten aus.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Von Startposition 23 hat Sebastien Loeb seinen ersten Tagessieg 2024 erobert Zoom

Es war der zweite Teil der Marathonetappe. Die Mechaniker hatten am Vorabend nur zwei Stunden an den Autos arbeiten dürfen. Von Al-Salamiya nach Hofuf ging es in östlicher Richtung 631 Kilometer weiter. Die gewertete Speziale betrug davon 299 Kilometer.

Die Route und das Terrain waren etwas einfacher als am Vortag. Generell war die Strecke etwas schneller, aber Rallye-Direktor David Castera hatte sich wieder einige schwierige Puzzle für die Navigation ausgesucht. Darauf lag der Schwerpunkt.

Toyota-Fahrer Lucas Moraes eröffnete nach seinem ersten Etappensieg den Tag. Aber es war zunächst Nasser Al-Attiyah (Prodrive), der von Startposition vier zum Angriff blies. Nach 82 Kilometern führte er die Zwischenwertung vor seinem Teamkollegen Loeb an.

Sainz und Al-Rajhi waren ebenfalls mit guten Zeiten vorne dabei. Al-Rajhi, als Dritter gestartet, setzte sich sogar auf der Strecke an die Spitze des Feldes. Pech hatte Seth Quintero. Sein Toyota war bei Kilometer 68 gestrandet. Beim Reparaturversuch gingen mehr als 45 Minuten verloren.

Auch nach 156 Kilometern zeigte die Zwischenwertung eine Prodrive-Doppelführung. Aber als die ersten Autos die Ziellinie erreichten, hatte Al-Raihi die Nase vorne und Al-Attiyah um die Kleinigkeit von 14 Sekunden in Schach gehalten.

Nasser Al-Attiyah

Auch Nasser Al-Attiyah attackierte im zweiten Teil des Marathons Zoom

Aber es musste auf Loeb gewartet werden, der den Tag nach seinen gestrigen drei Reifenschäden als 23. in Angriff genommen hatte. Beim Rallye-Rekordweltmeister lief diesmal alles am Schnürchen. Mit einer Minute Vorsprung sicherte sich Loeb seinen ersten Tagessieg in diesem Jahr.

"Es war ein sehr guter Tag für uns", nickt Loeb. "Wir sind eine saubere Etappe gefahren. Wir waren natürlich ein bisschen im Staub, weil wir weit hinten gestartet sind und viele Autos überholen mussten."

"An einem Punkt haben wir einen Wegpunkt verpasst und mussten etwa dreißig Sekunden zurückfahren, aber ansonsten haben wir eine sehr gute Etappe hingelegt, also keine Probleme". Es war Loebs 24. Dakar-Tagessieg.

Al Rajhi/Gottschalk setzten ihren starken Lauf fort und verteidigten mit Platz zwei die Führung in der Gesamtwertung. Al-Attiyah belegte schließlich Tagesrang drei. Sainz folgte als Vierter. Stephane Peterhansel (Audi) klassierte sich hinter Guillaume de Mevius (Toyota) als Sechster.

Timo Gottschalk

Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk bauten Führung in der Gesamtwertung aus Zoom

Mit diesem Ergebnis vergrößerten Al-Rajhi und Gottschalk ihren Vorsprung in der Gesamtwertung auf Sainz auf über vier Minuten. "Alles in allem eine schnelle Etappe, aber an vielen Stellen knifflig in der Navigation", sagt Beifahrer Gottschalk.

Sie konnten sich erneut aus großen Problemen heraushalten. "Zum Ende hin gut zu fahrende Dünen mit vielen, vielen Fans - wir sind happy mit dem Ergebnis!" Hinter Al-Rajhi und Sainz ist Titelverteidiger Al-Attiyah mit elf Minuten Rückstand Dritter.

Am Mittwoch geht es weiter nach Shubaytah. Es gilt eine 526 Kilometer lange Verbindungsstrecke zu bewältigen. Die Speziale fällt mit 118 Kilometern relativ kurz aus. Allerdings geht es ins "Empty Quarter" in die große Sandwüste. Dünen soweit das Auge reicht sind zu bewältigen.

Ergebnis der 4. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) - 2:36:02 Stunden
02. Al-Rajhi/Gottschalk (Overdrive-Toyota Hilux) +1:08 Minuten
03. Al-Attiyah/Baumel (Prodrive Hunter) +1:22
04. Sainz/Cruz (Audi RS Q e-tron) +4:58
05. de Mevius/Panseri (Overdrive-Toyota Hilux) +5:21
06. Peterhansel/Boulanger (Audi RS Q e-tron) +5:59
07. Serradori/Minaudier (CR6-T) +6:56
08. Zala/Fiuza (X-raid Mini JCW Plus) +7:38
09. Vitse/Lefebvre (MD-Rallye Optimus) +7:52
10. Prokop/Chytka (MP-Sports Ford Raptor) +8:05

Gesamtwertung nach 4 von 12 Etappen (Top 10):
01. Al-Rajhi/Gottschalk (Overdrive-Toyota Hilux) - 15:44:39 Stunden
02. Sainz/Cruz (Audi RS Q e-tron) +4:19 Minuten
03. Al-Attiyah/Baumel (Prodrive Hunter) +11:03
04. Moraes/Monleon (Toyota Hilux) +19:31
05. Ekström/Bergkvist (Audi RS Q e-tron) +19:42
06. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +23:50
07. Serradori/Minaudier (CR6-T) +24:20
08. Peterhansel/Boulanger (Audi RS Q e-tron) +26:56
09. Zala/Fiuza (X-raid Mini JCW Plus) +32:42
10. de Mevius/Panseri (Overdrive-Toyota Hilux) +38:43

Neueste Kommentare