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Rallye Dakar 2021: Al-Attiyah holt Tagessieg, aber Peterhansel bleibt vorne

Nasser Al-Attiyah gewinnt die vorletzte Etappe, macht aber kaum Zeit auf Stephane Peterhansel gut - Vor dem letzten Tag hat der Franzose 15 Minuten Vorsprung

(Motorsport-Total.com) - Stephane Peterhansel (Mini Buggy) rast seinem 14. Gesamtsieg bei der Rallye Dakar entgegen. Nasser Al-Attiyah (Toyota) konnte in der vorletzten Etappe mit seinem fünften Tagessieg nur zwei Minuten gutmachen. Somit geht Peterhansel mit einem Vorsprung von einer Viertelstunde in den letzten Tag.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah konnte am Donnerstag nur zwei Minuten aufholen Zoom

Eigentlich hätte die elfte Etappe von Al-'Ula nach Yanbu mit 511 gezeiteten Kilometern die längste der Rallye sein sollen. Sie musste aber um 47 Kilometer verkürzt werden, da es in den vergangenen Tagen geregnet hatte und in ausgetrockneten Senken Wasser stand und sie nicht befahrbar waren.

Mit 464 gezeiteten Kilometern war es dennoch kurz vor dem Ziel ein Härtetest. Yazeed Al-Rajhi/Dirk von Zitzewitz (Toyota) eröffneten den Tag und verloren von Beginn an durch die schwierige Navigation und das Gelände etwas Zeit.

Beim ersten Checkpunkt hatte Peterhansel die Nase vorne. Im Staub der ersten Autos holte Carlos Sainz (Mini Buggy) auf und führte bei der Zwischenzeit nach 85 Kilometern. Auch nach 127 Kilometern lag der Spanier vorne. Nach 215 Kilometern drehte sich das Bild wieder um.

Sainz und Al-Attiyah büßten wenige Minuten ein, wodurch wieder Peterhansel die Führung im virtuellen Zwischenklassement übernahm. In der Folge fuhr Peterhansel an der Spitze des Feldes und musste die Navigation übernehmen.

Nach 306 Kilometern betrug Peterhansels Vorsprung auf Al-Attiyah rund drei Minuten. Aber dann holte Al-Attiyah auf und konnte auf den folgenden 50 Kilometern die Lücke wieder bis auf wenige Sekunden schließen.

Peterhansel mit Reifenschaden in Schlussphase

Zum Schluss hatte Peterhansel noch einen Plattfuß, wodurch der Tagessieg an Al-Attiyah ging. Es war sein fünfter in diesem Jahr (sechs inklusive Prolog), während Peterhansel nur eine Etappe für sich entschieden hat. Mit Ausnahme von einem vierten Platz war der Franzose aber jeden Tag in den Top 3.

"Es war nicht einfach", sagt Al-Attiyah. "Ich will nichts sagen, aber ich bin froh, dass ich den elften Tag ohne technischer Probleme erreicht habe. Es ist so wie im Vorjahr. Wir haben mit den Reifen Schwierigkeiten. Wir hatten sehr viele Reifenschäden, mehr als 16. Das summiert sich."

15 Minuten Vorsprung sind für die letzte Etappe einerseits ein kleines Polster, aber andererseits kann im schwierigen Gelände alles passieren. "Es war ein sehr komplizierter Tag", stöhnt Peterhansel. "Das hatten wir erwartet."

Stephane Peterhansel

15 Minuten Vorsprung hat Stephane Peterhansel vor dem letzten Tag Zoom

"Ich hatte zwei Reifenschäden, der letzte war in den Dünen, was sehr seltsam war. Dort gab es nach der Kuppe plötzlich Steine. Wir hatten Angst, dass etwas beim Auto gebrochen war, aber es war okay. Für den letzten Tag drücken wir die Daumen."

Guter Tag für von Zitzewitz, Gottschalk auf Kurs zu P4

Mit etwas mehr als einer Stunde Rückstand ist Sainz auf dem Weg zum dritten Platz. Jakub Przygonski und der deutsche Beifahrer Timo Gottschalk (Toyota) haben eine Hand auf dem vierten Rang. Nach vorne und nach hinten ist der Abstand relativ groß.

Gottschalk sagt: "Wir haben die schwerste und längste Etappe hinter uns, vor uns liegt eine weitere kurze Etappe und wir sind sehr, sehr zuversichtlich, unser Ziel zu erreichen: einen Platz unter den Top 5 der Gesamtwertung."

Eine gute Etappe hatten wieder Al-Rajhi und von Zitzewitz. Obwohl sie teilweise die Strecke eröffnen mussten und ebenfalls einen Reifenschaden hatten, belegten sie im Tagesklassement den vierten Platz. Sie konnten abermals das Tempo der Spitze mitgehen.

Timo Gottschalk

Beifahrer Timo Gottschalk ist auf dem Weg zu Platz vier in der Gesamtwertung Zoom

Am Freitag steht die letzte Etappe in diesem Jahr auf dem Programm. Von Yanbu müssen 452 Kilometer nach Dschidda zurückgelegt werden. Die gezeitete Speziale beträgt 225 Kilometer. Noch ist nichts endgültig entschieden.

Ergebnis der 11. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 4:34.24 Stunden
02. Peterhansel/Boulanger (Mini Buggy) +1:56 Minuten
03. Sainz/Cruz (Mini Buggy) +2:26
04. Al-Rajhi/von Zitzewitz (Toyota) +4:02
05. Despres/Horn (Peugeot) +8:31
05. de Villiers/Haro Bravo (Toyota) +13:30
06. Han/Liao (SMG) +10:56
07. de Villiers/Haro Bravo (Toyota) +13:30
08. Wasiljew/Tsyro (Mini 4x4) +13:58
09. Al-Qassimi/Panseri (Peugeot) +14:30
10. Prokop/Xhytka (Ford) +15:33

Gesamtwertung nach 11 von 12 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Boulanger (Mini Buggy) - 42:09.26 Stunden
02. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +15:05 Minuten
03. Sainz/Cruz (Mini Buggy) +1:04.14 Stunden
04. Przygonski/Gottschalk (Toyota) +2:32.24
05. Roma/Winocq (BRX) +3:15.54
06. Al-Qassimi/Panseri (Peugeot)
07. Wasiljew/Tsyro (Mini 4x4) +3:26.58
08. de Villiers/Haro Bravo (Toyota) +3:55.02
09. Prokop/Chytka (Ford) +3:59.23
10. Despres/Horn (Peugeot) +4:49.05

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