Laia Sanz: Eine Frau mischt die Dakar-Elite auf

Laia Sanz startet 2016 für das KTM-Werksteam bei der Rallye-Dakar - Trotz ihrer Erfolge dämpft die Spanierin die Erwartungen und will nicht von den Top 5 träumen

(Motorsport-Total.com) - Vor zwölf Monaten schrieb die Spanierin Laia Sanz Geschichte, als sie die Rallye Dakar auf dem neunten Gesamtrang beendete. Das war das beste Endergebnis einer Frau bei dieser schwierigen Marathonveranstaltung. Den alten Rekord hatte Christine Martin mit ihrem zehnten Rang 1981 gehalten. Der fünfte Platz von Sanz bei der achten Etappe 2015 war das zweitbeste Tagesergebnis einer Frau. Den Rekord hält weiterhin Veronique Anquetil, die 1984 die Etappen fünf und sechs als Vierte beendet hatte.

Titel-Bild zur News: Laia Sanz

Die Spanierin Laia Sanz tritt zum sechsten Mal bei der Rallye Dakar an Zoom

In der Motorsportszene zählt Sanz zu den erfolgreichsten Fahrerinnen überhaupt. Die 30-Jährige hält aktuell bei 17 Weltmeistertiteln (vier Enduro und 13 Trial). Und auch Anfang Januar kann Sanz bei der 38. Auflage der Rallye Dakar ein Faktor in den Top 10 werden, denn sie wechselte von Honda zum KTM-Werksteam. "Was Laia leistet, ist wirklich unglaublich", lobt KTM-Motorsportchef Pit Beirer. "Man braucht hier nicht über Frau oder Mann reden. Wenn man bei der Dakar unter die ersten Zehn fährt, da gibt es nicht viele, die das in ihrer Motorradkarriere schaffen."

Bei KTM erhält Sanz eine optimale Betreuung und hat Topmaterial zur Verfügung. "Das ist eine Chance, aber es sind auch die Früchte harter Arbeit", sagt sie vor ihrem sechsten Dakar-Start. "Ich bin in der perfekten Situation, um ich zu verbessern. Es gibt keine Ausreden mehr. Das gesamte Team unterstützt mich und ich bedanke mich für ihr Vertrauen." Mit ihren Leistungen vor zwölf Monaten legte Sanz die Latte hoch. Im Ziel war sie schließlich der zweitbeste Honda-Fahrer.

Und auch diesmal sind die Top 10 ihr erklärtes Ziel: "Ich werde nicht versuchen auf das Podest zu kommen, aber ich würde ohne Frage ein Top-10-Ergebnis nehmen. Alle erwarten, dass ich in die Top 5 fahre, aber ich muss realistisch bleiben", will Sanz die Erwartungen nicht zu hoch schüren. "Im Vorjahr lief die Dakar sehr gut für mich, aber es wird schwierig, das zu wieder holen. Es stimmt, dass wenn es mir einmal gelungen ist, muss ich es wieder versuchen. Aber momentan peile ich ein Ergebnis in den Top 15 an, und dann sehen wir, was weiter passiert."