• 06.01.2011 11:54

Kahle/Schünemann: Höhenflug auf 3.300 Höhenmetern

Das HS-Rallye-Team rollt das Feld auf der vierten Etappe von hinten auf: Kahle und Schünemann gingen trotz viel Verkehr an 15 Fahrzeugen vorbei

(Motorsport-Total.com) - Mit 207 Kilometern stand heute eine der kürzesten Etappen auf dem Programm, dennoch hatte es das vierte Teilstück der 33. Rallye Dakar mehr als in sich. Denn zunächst galt es für die verbliebenen Teams, die 550 Kilometer lange Transportstrecke über den Paso de Jama auf 4.800 Höhenmetern zu absolvieren. Der Veranstalter stellte hier für den Notfall sogar Sauerstoffflaschen bereit. Der anschließende Wertungsabschnitt wurde auf 3.300 Höhenmetern gestartet und verlief die ganze Zeit über durch hochalpines Gebiet.

Titel-Bild zur News: Matthias Kahle

Kahle und Schünemann rollen bei der Dakar das Feld von hinten auf

Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann schienen die Höhenluft gut zu vertragen. Nach den gestrigen Reifenpannen mussten sie die vierte Etappe von der 33. Position - und somit hinter vielen langsameren Fahrzeugen - in Angriff nehmen. Ein klarer Nachteil, dennoch legten die Piloten des HS RallyeTeams einen wahren Blitzstart hin. Beim ersten Waypoint wurde der SMG-Diesel-Buggy sensationell mit der zehntschnellsten Zeit notiert.

Auch wenn Kahle und Schünemann diese Position gegen die starken Allrad-Prototypen nicht halten konnten und im Ziel die 16. Zeit verbuchten, hatten sie ihre Konkurrenten in der Buggy-Klasse erneut fest im Griff und erzielten ihren dritten Tagessieg. An fünf Buggies zogen die Deutschen im Laufe der 207 Kilometer direkt vorbei. Damit hat das HS RallyeTeam bis zum Abend die Führung in der Buggy-Wertung zurückerobert und sich im Gesamtklassement auf Rang 18 verbessert. Nach den Problemen bei Robby Gordon (Hummer) ist der SMG-Buggy von Kahle/Schünemann nun das beste zweiradgetriebene Fahrzeug bei der Rallye Dakar.

Eine Verbesserung gelang heute auch der Motorradfahrerin Tina Meier. Die 37-jährige Hamburgerin, die zum dritten Mal für das HS RallyeTeam an den Start geht, verbesserte sich von Rang 121 auf die 106. Position. Unterdessen hat der MAN-Racetruck von Mathias Behringer, Hugo Kupper und Jochen Seiler seine elfte Position in der Gesamtwertung verteidigt. Auf der vierten Etappe erzielt das Trio erneut Rang zehn.

"Die Prüfung heute war sehr flüssig und schnell", bilanziert Kahle."Allerdings stellte sie hohe Anforderungen an die Navigation Thomas hat diese Aufgabe aber super gemeistert. Wir hatten wieder ein bisschen Bedenken wegen der Motortemperatur, die zeitweise auf 120 Grad Celsius angestiegen ist - am Ende war das aber kein Problem. Dafür haben wir beim Überholen leider ein paar Minuten verloren, sonst wären wir noch weiter vorne gelandet. Der Buggy lief heute wieder richtig gut. Auch mit der Abstimmung sind wir sehr zufrieden, die werden wir komplett so beibehalten."

Schünemann klagt über den Verkehr: "Die Überholmanöver haben uns heute viel Zeit gekostet. Die ersten Autos haben gut Platz gemacht, danach hatten wir große Schwierigkeiten. Ich hatte fast den Eindruck, dass das Sentinel-System bei einigen Autos nicht richtig funktioniert hat. Von der Performance her hätten wir noch also besser sein können als Platz 16. Die letzten fünf Kilometer waren richtig genial. Mit 170 km/h ging's da bergab. Das war Adrenalin pur."

Die fünfte Etappe der Rallye Dakar von Calama nach Iquique bietet den Piloten auf 423 WP-Kilometern viel Abwechslung. Die steinigen Pisten zu Beginn stellen die Geduld der
Teilnehmer und die Belastbarkeit des Materials auf eine harte Probe. Das Ende der Prüfung findet auf Highspeed-Strecken im offenen Gelände statt. Und das Finale ist eines der großen