• 05.01.2011 20:56

  • von Roman Wittemeier

Dakar am Mittwoch: Sainz wieder siegreich

Carlos Sainz feiert auf der vierten Etappe seinen dritten Tagessieg - Nasser Al-Attiyah und Stephane Peterhansel geschlagen - Robby Gordon im Pech

(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten vier Etappen der diesjährigen Rallye Dakar kristallisiert sich bereits ein Dreikampf um den Gesamtsieg heraus. Die beiden VW-Piloten Carlos Sainz und Nasser Al-Attiyah fechten einen harten Fight gegen Stephane Peterhansel (BMW) aus. Bislang haben die Wolfsburger die Szene allerdings deutlich unter Kontrolle. Die vierte Etappe sicherte sich Vorjahressieger Sainz - bereits der dritte Tagessieg des Spaniers.

Titel-Bild zur News:

Carlos Sainz sicherte sich auf den vierten Etappe den dritten Tagessieg

Der Verlauf der Wertungsprüfung über 207 Kilometer von San Salvador de Jujuy ins chilenische Calama brachte neue Bedingungen. Über viele Kilometer ging es durch die Geröllwüste, endlich blieb einmal der große Regen aus. Der sportliche Verlauf ähnelte den Vortagen. Das führende Trio der Gesamtwertung machte das Tempo, kaum jemand konnte wirklich mithalten.

Die frühe Phase des gezeiteten Abschnitts gehörte Peterhansel, der seinen X3 mit viel Tempo durch die teils kniffligen Passagen brachte. Allerdings übertrieb es der Franzose zwischenzeitlich, ramponierte sich die Fahrertür und ließ die Frontscheibe unterwegs liegen - aufhalten konnte ihn dieser Fauxpas jedoch nicht. Peterhansel eilte an den ersten Messpunkten als Spitzenreiter vorbei.

Jedoch ließen dies die VW-Piloten nicht auf sich sitzen. Zuerst erhöhte Sainz das Tempo, anschließend konnte auch Vortagessieger Al-Attiyah am X-raid-BMW-Mann vorbeiziehen. Bis ins Ziel erarbeitete sich "El Matador" einen Vorsprung von 50 Sekunden auf seinen Markenkollegen, Peterhansel fiel in der Gesamtwertung um weitere 1:22 Minuten zurück, weil er das Höllentempo am Ende nicht mitgehen konnte.

Die Frontscheibe von Stephane Peterhansels BMW hielt nur am Anfang Zoom

"Ich war heute wirklich schnell unterwegs. Ich hoffe, dass einer schneller war als ich, damit ich nicht die Piste vorlegen muss", sagte Sainz nach seiner Zieldurchfahrt. Sein "Wunsch" wurde ihm nicht erfüllt - im Gegenteil. "Die gute Neuigkeit ist, dass wir morgen hinter Sainz losfahren und wirklich attackieren können", so die Freude über Platz zwei bei Al-Attiyah. "Vielleicht waren die Probleme, die ich seit drei Tagen mit dem Auto hatte, nichts weiter als meine Hirngespinste."

"Auf der ersten Prüfung in der Atacama-Wüste ist unseren Fahrern ein Doppelsieg in der Tageswertung gelungen, über den ich mich riesig freue", so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Es war der 125. Etappensieg eines Race Touareg. Noch mehr freue ich mich, dass alle vier Race Touareg mit unseren Werksfahrern diese anstrengende Prüfung auf mehr als 3.000 Metern Höhe so gut bewältigt haben. Aufgrund der Andenüberquerung konnte ich die Prüfung lediglich am Telefon verfolgen und freue mich schon darauf, das Team später im Biwak wieder zu sehen."

Hinter Peterhansel komplettierten Giniel de Villiers und Mark Miller auf den Plätzen vier und fünf das tolle Tagesergebnis des Werksteams aus Wolfsburg. Orlando Terranova (BMW) und Guerlain Chicherit (MINI) zeigten auf den folgenden Plätzen gute Leistungen. Das erste nicht-deutsche Auto kam mit Guilherme Spinelli (Mitsubishi) auf Rang zehn ins Etappenziel (Alle Dakar-Etappen im Live-Ticker!).


Fotos: Rallye Dakar 2011, Etappen 01 - 04


Großes Pech hatte wieder einmal Robby Gordon. Der Amerikaner, der mit seinem Hummer schon an den ersten Tagen vom Pech verfolgt war, konnte nicht in die Wertungsprüfung starten. Gordons Fahrzeug streikte auf der langen Verbindungsetappe. 50 Kilometer vor dem Startpunkt des gezeiteten Abschnitts blieb er stehen. Ersten Erkenntnissen zufolge soll es offenbar einen Motorschaden gegeben haben.

In der Gesamtwertung hat sich Sainz nun um 4:24 Minuten von seinem VW-Markenkollegen Al-Attiyah distanzieren können. BMW-Speerspitze Peterhansel liegt mit einem Rückstand von 5:41 Minuten in Lauerstellung auf Rang drei. Hinter Giniel de Villiers (19:14 Minuten zurück) hält BMW-Pilot Kristof Holowczyc einen starken fünften Rang. Matthias Kahle kam mit seinem Buggy am Mittwoch auf Rang 16, in der Gesamtwertung ist er 17.

Ergebnis vierte Etappe, Autos (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Volkswagen) - 1:57.09 Stunden
02. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen) + 0:50 Minuten zurück
03. Peterhansel/Cottret (BMW) + 1:22
04. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen) + 2:17
05. Miller/Pitchford (Volkswagen) + 2:43
06. Terranova/Palmeiro (BMW) + 4:04
07. Chicherit/Perin (MINI) + 4:38
08. Holowczyc/Fortin (BMW) + 5:56
09. Nowitzky/Schulz (BMW) + 10:35
10. Spinelli/Haddad (Mitsubishi) + 11:23

Gesamtwertung nach vier Etappen (Top 5):
01. Sainz/Cruz (Volkswagen) - 11:09.14 Stunden
02. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen) + 4:24 Minuten zurück
03. Peterhansel/Cottret (BMW) + 5:41
04. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen) + 19:14
05. Holowczyc/Fortin (BMW) + 27:45