• 11.01.2009 10:29

Kahle & Schünemann: Platz 15 ist nach wie vor das Ziel

Matthias Kahle und Thomas Schümann haben die erste Dakarwoche trotz einiger Probleme gut überstanden und wollen auf P15 ankommen

(Motorsport-Total.com) - Nach einer Woche in Südamerika belegt das deutsche Duo Matthias Kahle und Thomas Schünemann bei der ersten Dakar in Argentinien und Chile den 21. Gesamtrang. Die ersten sieben Tage hatten es allerdings kräftig in sich, musste doch schon die Hälfte des Starterfeldes die vorzeitige Heimreise antreten. Auch Kahle und Schünemann hatten mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, liegen aber nach wie vor gut im Rennen. Im Ziel soll es schließlich der 15. Platz für die Buggy-Piloten drin sein.

Titel-Bild zur News: Matthias Kahle und Thomas Schünemann

Über Stock und Stein: Matthias Kahle und Thomas Schünemann in den Dünen

"Wir haben bisher alles richtig gemacht. Wir sind immer noch im Rennen, das bedeutet schon einiges", meinte Kahle nach sieben Tagen Dakar. Beifahrer Schünemann sieht das ähnlich: "Diese Rallye übertrifft alles, was wir bisher kennengelernt haben. Es scheint mir manchmal als hätten die Organisatoren ihren eigenen Anspruch mehr als erfüllt. Bei einigen Prüfungen sind wir wirklich froh, dass sie gekürzt wurden. Die Abschnitte waren steinig, eng und sehr gefährlich."#w1#

Dann auf Etappe fünf der große Schock: ein kräftiger Crash in den Dünen. "Wie 1.000 Mal davor fuhren wir über einen Dünenkamm und landeten", schilderte Kahle den Hergang. "Dann gab es einen heftigen Schlag, der uns die Lenkung abgerissen hat. Ich könnte es nicht zu 100 Prozent beschwören, aber da muss ein Stein gelegen haben. Da kannst du nichts machen. Der Unfall war nicht zu verhindern."

"Wir sind dann einfach weiter Richtung Ende der Prüfung gehumpelt und haben einen verletzten Motorradfahrer, den Italiener Federico Ghitti, entdeckt", meinte Schünemann. "Er hatte wohl ein Bein gebrochen und zeigte Unterkühlungszeichen. Es war schon spät, Hubschrauber konnten also nicht mehr fliegen. Ich habe etwa eine halbe Stunde mit den Organisatoren in Paris gesprochen, um sicher zu stellen, dass der Motorradfahrer versorgt wird."

"Dann haben wir noch zwei Stunden bei ihm gewartet, damit ihm nichts passiert", so der Dakar-Teilnehmer weiter. Dementsprechend war in den vergangenen sieben Tagen nicht unbedingt an eine ausgiebige Nachtruhe zu denken: "Im Schnitt waren es so fünf bis sechs Stunden", sagte Kahle. "Im Biwak ist es zwar Tag und Nacht laut, aber mit Ohrstöpseln findet man genug Ruhe. Nach den Problemen auf der fünften Etappe habe ich nur drei Stunden geschlafen."

Doch die Dakar in Südamerika stellt die Rennfahrer vor ganz besondere Herausforderungen, wie das deutsche Duo im Verlauf der ersten Rennwoche erkennen musste: "Im Gegensatz zur 'alten' Dakar sind die meisten Prüfungen nicht für Buggies gemacht", erläuterte Kahle. "Außerdem ist die Rallye härter als die Dakar in Afrika. Die Strecken sind kurvig und eng, da haben wir mit unseren breiten Buggies Traktionsprobleme durch den Heckantrieb."

Doch davon wollen sich Kahle und Schünemann nicht entmutigen lassen. Momentan belegt das Gespann den 21. Platz - die Top 15 sollen es am Ende sein. "Natürlich ist Platz 15 noch zu schaffen", meinte Schünemann abschließend. "Voraussetzung dafür ist aber, dass wir keine technischen Probleme haben und gut durchkommen. Natürlich braucht man bei einer Dakar auch das nötige Quäntchen Glück. Wir hatten bisher zwei Mal Pech..."