Herzschlagfinale: Was den Unterschied zwischen Benavides und Price machte

Am letzten Dakar-Tag entschied sich das KTM-Duell zwischen Kevin Benavides und Toby Price um weniger als eine Minute - Beide schildern das dramatische Finale

(Motorsport-Total.com) - In der Küstenstadt Dammam in Saudi-Arabien jubelte KTM über den 19. Gesamtsieg bei der Rallye Dakar. Ein Herzschlagfinale entschied das teaminterne Duell zwischen Kevin Benavides und Toby Price. Benavides setzte sich auf der letzten Etappe um 43 Sekunden durch.

Titel-Bild zur News: Kevin Benavides

Kevin Benavides eroberte am letzten Tag seinen zweiten Dakar-Sieg Zoom

Damit drehte der Argentinier das Ergebnis zu seinen Gunsten um und eroberte seinen zweiten Gesamtsieg. Vor zwei Jahren hat Benavides für Honda gewonnen und ist anschließend zur österreichischen Marke gewechselt.

Was hat auf der 14. und letzten Etappe den Unterschied ausgemacht? "Zunächst bin ich enttäuscht", sagt Price über seinen knapp verpassten dritten Gesamtsieg. "Wir sind so weit gekommen, aber hey, Kevin hat es toll gemacht."

"Es ist etwas frustrierend, dass sie am letzten Tag diese 20-Meter-Regel bei den Wegpunkten gemacht haben. Ich musste für drei Wegpunkte umdrehen. Kevin meinte, er musste nur für einen Wegpunkt umkehren. Diese zwei Wegpunkte haben mich das Rennen gekostet."

"Es ist frustrierend, dass ich so knapp verloren habe. Aber ich bin fit, gesund und nehme eine Trophäe mit. Das ist am wichtigsten", sieht der Australier den Ausgang versöhnlich. Die Konstanz der beiden KTM-Fahrer war ausschlaggebend für den Erfolg.

Price gewann den Prolog und beendete zehn Etappen in den Top 5, gewann aber keine einzige. Benavides gewann die letzten beiden Etappen und sicherte sich mit dieser Performance den Sieg. Bemerkenswert war, dass er keine Zeitgutschriften für die Eröffnung von Tagen gesammelt hat.

Die 14. und letzte Etappe startete Benavides auf der Strecke vor Price. Aus einem Rückstand von zwölf Sekunden machte er einen Vorsprung von 43 Sekunden. "Ich habe mich vom ersten auf den letzten Kilometer konzentriert", sagt der Argentinier.

Toby Price

Zwei verpasste Wegpunkte kosteten Toby Price seinen dritten Dakar-Sieg Zoom

"Ich habe überhaupt nicht an das Ergebnis gedacht, sondern 100 Prozent gegeben und versucht, den Tag zu genießen. Die Speziale war sehr schnell und knifflig. Es gab viel Matsch, aber glücklicherweise habe ich keinen Fehler gemacht."

"Ich habe sehr hart dafür gearbeitet. In diesem Jahr war die Rallye so eng wie nie zuvor. Es gab keinen einzigen Tag, an dem man es ruhiger angehen konnte. Ich bin der erste Fahrer, der mit zwei verschiedenen Motorrädern gewonnen hat. Ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben."

Skyler Howes freut sich über erstes Podium

Für die Pierer Mobility AG war die Rallye 2023 ein voller Erfolg. Skyler Howes stand mit der Husqvarna als Dritter auf dem Podest. Der US-Amerikaner gewann zwar keine Etappe, aber er führte die Gesamtwertung an sechs Tagen an.

Im Ziel betrug sein Rückstand auch nur fünf Minuten. Bei seiner fünften Dakar stand Howes erstmals auf dem Podest. "Wie könnte ich nicht glücklich sein? Natürlich kann man immer sagen: 'Mann, hier oder dort hätte ich Zeit sparen können'."

Toby Price, Kevin Benavides

Fahrer der Pierer Mobility AG belegten das komplette Podium Zoom

"Aber ich bin sicher im Ziel und stehe auf dem Podium. Damit wurde ein Traum wahr", freut sich Howes, obwohl er vor dem letzten Tag noch eine Siegchance hatte. "Es ist eine Ehre, das Podium mit Legenden wie Toby und Kevin zu teilen."

"Es ist ein surreales Gefühl. Ich kann das gar nicht beschreiben. Es ist eine Ehre, der fünfte US-Amerikaner auf dem Podest zu sein." Die Pierer Mobility AG hatte im Ziel fünf Fahrer in den Top 7. Fahrer des Konzerns haben sieben der 14 Etappen gewonnen.

Neueste Kommentare