Gordon feiert Sieg, Peterhansel vor Gesamttriumph

Robby Gordon (Hummer) entscheidet die vorletzte Etappe der Rallye Dakar für sich - Stephane Peterhansel (Mini) fährt auf Sicherheit und hat den Sieg zum Greifen nahe

(Motorsport-Total.com) - Auf der vorletzten Etappe der Rallye Dakar von Copiapo nach La Serena gab es keine wesentlichen Veränderungen in der Gesamtwertung. Stephane Peterhansel (X-raid Mini) fuhr auf Sicherheit und verwaltete seinen großen Vorsprung. Der Franzose büßte zwar einige Minuten ein, doch er geht mit einem komfortablen Vorsprung von 44:38 Minuten auf Giniel de Villiers (Toyota) in den letzten Tag. Peterhansel trennen nur noch 626 Kilometer von seinem insgesamt elften Dakar-Sieg, den er am Samstag in Santiago de Chile feiern kann. Der Tagessieg auf der 13. Etappe ging an Robby Gordon (Hummer).

Titel-Bild zur News: Robby Gordon

Robby Gordon hielt Guerlain Chicherit um lediglich 22 Sekunden in Schach Zoom

Am Freitag warteten die letzten großen Herausforderungen auf die verbliebenen 93 Autos. Der Dakar-Tross brach aus dem Biwak in Copiapo auf und machte sich auf den Weg Richtung La Serena. Nach einer Verbindungsstrecke von 90 Kilometern wartete der Startschuss für eine 441 Kilometer lange Wertungsstrecke. Etwa ein Drittel dieser Strecke bestand aus Sand. Im weiteren Verlauf ging es in südlicher Richtung weiter und das Terrain wurde offener, allerdings verwandelte sich der Boden in Geröllmassen. Am Vormittag hing dichter Nebel über der Region, der die Sicht beeinträchtigte.

Die Wertungsstrecke war zudem zweigeteilt. Nach 246 Kilometern startete der neutralisierte Abschnitt über 61 Kilometer. Anschließend mussten noch 134 Kilometer bis ins Biwak absolviert werden. Als erster Fahrer startete heute Joan Roma (Mini) in die Prüfung. Dahinter machte sich Gordon im Hummer auf den Weg. Roma konnte seine erste Position auf der Strecke nicht nutzen und fiel bei den ersten Wegpunkten um einige Minuten zurück. An der Spitze entwickelte sich zunächst ein enges Rennen zwischen den X-raid-Fahrern Orlando Terranova, Peterhansel, de Villiers und Gordon.


Fotos: Dakar 2013, Tag 11 - Tag 15


Bei Checkpunkt zwei lag Gordon 1:26 Minuten vor Terranova. De Villiers und Leonid Nowitski (Mini) waren ebenfalls noch in Schlagdistanz. Dagegen hatte Peterhansel fünf Minuten verloren, aber mit seinem großen Vorsprung in der Gesamtwertung im Rücken, konnte es der Franzose ruhig angehen und auf Sicherheit fahren. Mit Fortdauer der Etappe meldete sich auch Guerlain Chicherit mit dem SMG-Buggy im Spitzenfeld. Am Ende des ersten Abschnitts lag der Franzose 2:11 Minuten hinter Gordon auf Rang zwei. Terranova, Nowitski und de Villiers folgten auf den weiteren Positionen.

Nach dem neutralisierten Abschnitt startete der Sprint zur Ziellinie auf gerölligem Boden. Gordon setzte seinen Husarenritt fort und erreichte das Ziel als Erster. Nach und nach kamen die weiteren Autos über die Linie. Die größte Gefahr ging noch von Chicherit aus, doch der Franzose musste sich lediglich um 22 Sekunden geschlagen geben. Damit feierte Gordon nach der abgebrochenen elften Etappe seinen ersten richtigen Tagessieg in diesem Jahr.

Peterhansel verwaltet Vorsprung

Hinter Chicherit belegte Terranova den dritten Rang (+4:41 Minuten) und bestätigte seine starke Form in der zweiten Dakar-Woche. De Villiers (+8:08) und Nowitski (+8:35) klassierten sich auf den Positionen vier und fünf. Peterhansel ließ heute knapp 14 Minuten liegen, doch die Gesamtwertung veränderte sich nur marginal. Vor der 14. und letzten Etappe hat Peterhansel einen komfortablen Vorsprung von 44 Minuten auf de Villiers. Dieser wiederum liegt weitere 45 Minuten vor Nowitski.

Stephane Peterhansel

Stephane Peterhansel steht vor seinem insgesamt elften Dakar-Sieg Zoom

"Wir mussten diese Etappe ohne Probleme bewältigen. Deshalb herrschte viel Stress im Auto, als wir die ersten Dünen passierten", schildert Peterhansel. "Später hörten wir auf den Motor und all die verschiedenen Geräusche. Wir sind keine Risiken eingegangen und haben nur wenige Minuten verloren. Auf diese Art konnten wir unsere Führung behaupten. Es gab einige beeindruckende Dünen, aber um nicht steckenzubleiben sind wir links und rechst daran vorbeigefahren."

Diese Herangehensweise erwies sich als goldrichtig. "Es war weniger stressig als gestern, denn wir verwalteten das Rennen mit mehr Ruhe. Morgen wird es einfacher, denn der Tag wird kürzer sein. Wir werden es weiterhin ruhig angehen. Es ist aber noch nicht vorbei. Wir wissen wie es läuft: Bevor man nicht die Ziellinie überquert hat, kann immer noch etwas passieren. Auch wenn es nur eine kurze Speziale wird, müssen wir sie erst meistern." Am Samstag wartet auf die Teilnehmer auf dem Weg Richtung Santiago de Chile eine Wertungsprüfung in zwei Teilen.

De Villiers muss auf Probleme bei Peterhansel hoffen

Zunächst müssen 111 Kilometer absolviert werden. Nach einer Verbindungsstrecke warten die letzten 15 Wertungskilometer der diesjährigen Rallye Dakar. Wenn de Villiers noch gewinnen will, dann muss er auf Probleme bei Peterhansel hoffen. Die 13. Etappe lief für den Südafrikaner problemlos: "Es war erneut ein hartes Stück Arbeit. Das hatten wir erwartet. In den Dünen mussten wir an zwei Dünenkanten neu ansetzen, um die Dünen zu nehmen", berichtet der Südafrikaner.

"Aber sonst lief alles nach Plan. Unser Toyota Hilux lief perfekt und hat seine Zuverlässigkeit mittlerweile auf allen Terrains bewiesen. Das war heute keine Etappe, um anzugreifen. Jetzt liegt noch ein Tag vor uns, und wir wollen den zweiten Platz sicher ins Ziel bringen." Pech hatte heute das HS-RallyeTeam. Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann erlitten einen Reifenschaden und verloren wertvolle Minuten. Vor dem Schlusstag liegt das deutsche Duo auf Gesamtrang 13.

Ergebnis der 13. Etappe (Top 10):
01. Gordon/Walch (Hummer) - 4:40:53 Stunden
02. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +22 Sekunden
03. Terranova/Fiuza (BMW) +4:41 Minuten
04. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +8:08
05. Nowitski/Zhiltsow (Mini) +8:35
06. Alvarez/Graue (Toyota) +11:01
07. Sousa/Ramalho (Great Wall) +12:45
08. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +13:05
09. Peterhansel/Cottret (Mini) +13:51
10. Zhou/Maimon (Great Wall) +20:19

Gesamtwertung nach 13 von 14 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 36:44:46 Stunden
02. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +44:38 Minuten
03. Nowitski/Zhiltsow (Mini) +1:29:31 Stunden
04. Roma/Perin (Mini) +1:40:26
05. Terranova/Fiuza (BMW) +1:52:40
06. Sousa/Ramalho (Great Wall) +2:38:40
07. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +3:02:25
08. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +3:29:22
09. Thomasse/Larroque (Buggy-MD-Rallye) +4:31:49
10. Garafulic/Picard (Mini) +4:45:58