Roma gewinnt vor Gordon, Peterhansel souverän

Joan "Nani" Roma (Mini) feiert auf der zwölften Etappe der Rallye Dakar seinen dritten Tagessieg - Giniel de Villiers (Toyota) holt minimal auf Stephane Peterhansel (Mini) auf

(Motorsport-Total.com) - Die zwölfte Etappe der Rallye Dakar von Fiambala nach Copiapo brachte keine wesentlichen Veränderungen in der Gesamtwertung. Joan "Nani" Roma (X-raid Mini) gewann nach 319 gezeiteten Kilometern vor Robby Gordon (Hummer). Giniel de Villiers (Toyota Hilux) wurde Dritter und war um knapp eineinhalb Minuten schneller als Stephane Peterhansel (X-raid Mini). Das war aber zu wenig, um Peterhansel in der Gesamtwertung gefährlich zu werden. Der Franzose hat zwei Etappen vor dem Ziel einen komfortablen Vorsprung von 50:21 Minuten.

Titel-Bild zur News: Joan Roma

Joan "Nani" Roma feierte seinen dritten Tagessieg in diesem Jahr Zoom

Nach dem Abbruch der elften Etappe am Vortag zog der Dakar-Tross am Donnerstag den Anden entgegen und verließ Argentinien. Nach der Überquerung des Paso San Francisco auf über 4.700 Metern über Seehöhe startete die Wertungsprüfung auf chilenischem Boden. 319 gezeitete Kilometer mussten die verbliebenen 94 Automobile bis zum Ziel in Copiapo meistern. Zunächst ging es über erdige und steinige Straßen talwärts in die berüchtigte Atacama-Wüste. In den großen Dünen-Feldern konnten Gefahren lauern. Die Navigation war auch nicht einfach.

Gordon eröffnete nach seinem Sieg auf der verkürzten elften Etappe die heutige Strecke. Hinter ihm folgten Ronan Chabot (SMG-Buggy) und Lucio Alvarez im Toyota Hilux. Es entwickelte sich an der Spitze ein enges Rennen. Bei Kilometer 169 lag Gordon knapp zwei Minuten vor Peterhansel. Roma, de Villiers und Orlando Terranva (BMW) folgten knapp dahinter. Dagegen hatte Guerlain Chicherit mit seinem SMG-Buggy Probleme. Zu Beginn der Prüfung glänzte der Franzose noch mit schnellen Zeiten, doch bei Kilometer 121 stand er still. Der Grund für den unplanmäßigen Stopp war ein Antriebswellenschaden.

Es vergingen wertvolle Minuten bis Chicherit und sein Co-Pilot Jean-Pierre Garcin die Antriebswelle getauscht hatten. Keine groben Probleme hatte dagegen Gordon. Lediglich einmal blieb der US-Amerikaner kurz im Sand stecken. Bis zum Ziel pflügte er mit seinem Hummer durch die Vegetation und erreichte schließlich als Erster den Zielstrich. Nach und nach kamen die weiteren Fahrer ins Ziel, und Gordons Zeit wurde nur noch von einem Konkurrenten geschlagen. Roma benötigte für die Wertungsstrecke 3:36:34 Stunden und feierte seinen dritten Etappensieg in diesem Jahr.


Fotos: Dakar 2013, Tag 11 - Tag 15


Damit schob sich Roma in der Gesamtwertung an seinem X-raid-Teamkollegen Leonid Nowitski vorbei auf Rang drei. Auch die weiteren Spitzenfahrer kamen heute gut durch. Hinter Gordon, der schließlich um 4:18 Minuten langsamer als Roma war, belegte de Villiers mit seinem Co-Piloten Dirk von Zitzewitz aus Deutschland den dritten Platz (+4:25). Peterhansel wurde Vierter und büßte knapp eineinhalb Minuten auf de Villiers ein. Damit änderte sich die Gesamtwertung nicht wesentlich. Peterhansels Vorsprung auf de Villiers beträgt zwei Etappen vor dem Ziel komfortable 50:21 Minuten.

"Zu Beginn gab es einige Dünen, sehr schnelle Abschnitte, aber in den letzten Dünen blieben wir stecken und verloren acht oder zehn Minuten. Ich weiß es nicht genau", berichtet Peterhansel von einem Missgeschick. "Es war notwendig den Druck in den Reifen zu senken. Dafür mussten wir die Platten verwenden und wir versuchten das Auto drei, viermal zu bewegen. Das war im Cockpit stressig. Anschließend war es okay." Peterhansel ist auf dem besten Weg zu seinem insgesamt elften Dakar-Sieg.

Stephane Peterhansel

Stephane Peterhansel ist auf dem besten Weg zu seinem elften Dakar-Sieg Zoom

Dennoch mahnt der Franzose zur Vorsicht: "Natürlich können wir den Sieg riechen, aber ich kann mich daran erinnern, dass ich die Dakar schon zwei Mal am letzten Tag verloren habe. Wir wissen, dass alles passieren kann. Mir könnte ein Fehler unterlaufen oder es gibt einen technischen Defekt. Es bleiben noch zwei Tage." De Villiers muss auf Fehler bei Peterhansel hoffen, wenn es noch mit dem Sieg klappen soll.

Wie gewohnt ging es der Südafrikaner auch am Donnerstag besonnen an. "Dass die zwölfte Dakar-Etappe nicht leicht sein würde, wussten wir", meint de Villiers. "Trotzdem war sie anstrengender, als wir vorher dachten. An einer Düne sind wir kurz hängen geblieben, haben aber kaum Zeit verloren. Wir haben nichts riskiert und lieber einen guten Lauf hingelegt, während unser Toyota Hilux perfekt marschiert ist. Der Donnerstag war gut für uns." De Villiers hat nach hinten ebenfalls ein großes Polster, denn der drittplatzierte Roma liegt rund 40 Minuten zurück.

"Ich habe die Dakar schon zweimal am letzten Tag verloren. Alles kann passieren." Stephane Peterhansel

Morgen zieht der Dakar-Tross nach La Serena weiter. Es stehen 441 gewertete Kilometer auf dem Programm.

Ergebnis der 12. Etappe (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) - 3:36:34 Stunden
02. Gordon/Walch (Hummer) +4:18 Minuten
03. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +4:25
04. Peterhansel/Cottret (Mini) +6:03
05. Terranova/Fiuza (BMW) +6:26
06. Alvarez/Graue (Toyota) +9:25
07. Sousa/Ramalho (Great Wall) +9:58
08. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +10:18
09. Nowitski/Zhiltsow (Mini) +15:10
10. Zhou/Maimon (Great Wall) +22:48

Gesamtwertung nach 12 von 14 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 32:50:02 Stunden
02. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +50:21 Minuten
03. Roma/Perin (Mini) +1:31:06 Stunden
04. Nowitski/Zhiltsow (Mini) +1:34:06
05. Terranova/Fiuza (BMW) +2:01:50
06. Sousa/Ramalho (Great Wall) +2:39:46
07. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +3:03:11
08. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +3:42:51
09. Thomasse/Larroque (Buggy-MD-Rallye) +4:14:26
10. Olholm/Aston (Toyota) +4:29:11