• 17.05.2012 14:21

Dakar: Spanien in den Startlöchern

Beim Halt der Dakar-World-Tour in Spanien standen Marc Coma und Nani Roma im Mittelpunkt des Interesses

(Motorsport-Total.com) - Die Vorbereitungen der Teilnehmer für die Dakar haben bereits begonnen und das gilt nicht nur für den administrativen Teil, wie das ab heute mögliche Ausfüllen der Anträge für die Ausgabe 2013. Der Besuch der Dakar-World-Tour in Spanien gab den beiden Zweitplatzierten von 2012, Marc Coma und Nani Roma, die Gelegenheit, von sich zu berichten.

Titel-Bild zur News: Marc Coma

Marc Coma verpasste im Januar knapp seinen vierten Dakar-Sieg

Die Anträge für die Teilnahme an der Dakar 2013 sind ab jetzt erhältlich. Auf der letzten europäischen Etappe der Dakar-World-Tour bestätigten die Rallye-Organisatoren, dass sie erste Anmeldungen von spanischen Fahrern erhalten haben. In Barcelona waren die Absichtserklärungen besonders ehrgeizig. Schließlich sind die beiden Zweitplatzierten der vergangenen Ausgabe, Coma und Roma, zwei waschechte Katalanen.

Der KTM-Pilot Coma gab den anwesenden Journalisten einige Hinweise auf seine Herangehensweise für die nächste Dakar: "Dieses Jahr war eine Enttäuschung, aber ich bin immer noch heiß darauf, mir den vierten Titel zu sichern. Um das zu schaffen, muss ich fahren und fahren und fahren." Es scheint, dass Coma bereits damit begonnen hat, sein Ziel anzuvisieren. Immerhin verfügt er über bereits zwei Siege von der Katar und der Dubai Rallye.

Auf der Rallye Sardinien im Juni wird er mit Cyril Despres wieder die Klingen kreuzen. Bei den Autos ist die Situation für Roma anders, der die vergangene Ausgabe hinter seinem Teamkollegen und Freund Stephane Peterhansel beendet hatte. Dennoch muss sich X-raid einer weiteren Herausforderung im Jahr 2013 stellen: "Wir bereiten derzeit Testfahrten vor, damit das Auto auch im Rahmen der neuen technischen Regeln der Dakar wettbewerbsfähig bleibt".

Das gestrige Treffen unterstrich auch, dass die Spanier eine Art Grand Slam zum Ziel haben. So will Laia Sanz (die derzeit die Endurance Weltmeisterschaft dominiert) den dritten Sieg in Folge im Rennen der Frauen einfahren, während Xavier Foj versuchen wird, seinen Titel in der Kategorie der Produktionswagen zu verteidigen.

Auf jeden Fall wird die spanische Präsenz auf allen Ebenen zu spüren sein, zumal zum Beispiel Viladoms, Farres und Barreda auf eine Änderung in der Hierarchie an der Spitze der Motorräder eingestellt sind. Und wenn das nicht genug wäre, ist das spanische Know-how in der Fahrzeugvorbereitung und -betreuung ist derzeit führend in der Motorsport-Welt: Die erfahrenen Strukturen wie bei Epsilon oder Jaton Racing locken immer mehr das Interesse südamerikanischer Konkurrenten auf sich.

Despres packt bereits seine Koffer

Am Eröffnungstag der Registrierung gab Despres bekannt, dass er im Juli nach Argentinien und Paraguay reisen wird, um an der ersten Ausgabe des Desafío Litoral teilzunehmen. Der ersten Rallye der Dakar-Series, die in Südamerika organisiert wird. "Ich habe nie vergessen, warum ich Motorrad fahre", beginnt Despres. "Ich mache es hauptsächlich zum Spaß und das bedeutet für mich, Länder oder Regionen zu erkunden, in denen ich noch nie zuvor war."

"Die Desafío Litoral ist eine Möglichkeit, die Iguazu-Wasserfälle zu sehen - eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, die ich noch nie besucht habe. Ich bin mir auch sicher, dass es aus sportlicher Sicht sehr spannend wird." Im Laufe der vergangenen Jahre hat der französische Fahrer eine Menge Änderungen an seiner Vorbereitung für die Dakar vorgenommen. Als Ersatz für den traditionellen Rallye-Raid nimmt er nun an exotischeren Rennen teil.

Und das funktioniert auch perfekt, wie man an seinem Dakar-Sieg vergangenes Jahr sehen konnte, den er nach seinen brasilianischen und australischen Abenteuern eingefahren hatte. "Ich habe jetzt genug Erfahrung, um etwas Energie zu sparen und eine Wüsten-Rallye zu überstehen. Für mich liegen die Herausforderungen jetzt woanders."


Fotos: Rallye Dakar 2012, Etappe 12-Ziel


"Sich Neuland zu stellen, ist eine gute Testsituation. Wenn man nicht weiß, was einen in Bezug auf Gelände und Gegner erwartet, hat man keine andere Wahl als zu handeln und das ist wirklich gut für die Ausbildung."Einer der möglichen Gegner des viermaligen Dakar-Champion könnte zwischen 22. Juli und 28. Juli Francisco Lopez sein, der die Desafío Litoral auch zu seinem Rennprogramm hinzugefügt hat.