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Audi trotz Halbzeitführung vorsichtig: "Es ist noch ein langes Rennen"
Audi freut sich zur Halbzeit der Rallye Dakar 2024 über eine Doppelführung: Carlos Sainz bleibt dennoch vorsichtig - denn bisher lief auch bei Audi nicht alles nach Plan
(Motorsport-Total.com) - Zur Halbzeit der Rallye Dakar 2024 freut sich Audi über eine Doppelführung: Nach der sechsten von zwölf Etappen führt Carlos Sainz mit Beifahrer Lucas Cruz vor Teamkollege Mattias Ekström, der mit Co-Pilot Emil Bergvist im Audi RS Q e-tron an den Start geht. "Es ist noch ein langes Rennen", bleibt der führende Spanier besonnen.

© Audi Communications Motorsport / Marcin Kin, DPPI
Audi liegt zur Halbzeit der Rallye Dakar 2024 mit zwei Autos vorne Zoom
Sainz konnte in diesem Jahr zwar noch keine Etappe gewinnen, mischte aber stets an der Spitze mit und erlaubte sich keine Fehler. Zudem blieb er - im Gegensatz zur Konkurrenz - von großen Problemen und Unfällen verschont. "Ich sehe das Rennen so, wie es am Anfang war", kündigt Sainz an.
Teamkollege Stephane Peterhansel kämpfte beim Reifenwechsel mit Problemen, weil der hydraulische Wagenheber versagte. Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah (Prodrive) verlor wegen technischer Probleme in der Wüste sehr viel Zeit. Und der lange Zeit führende Yazeed Al-Rajhi, der gemeinsam mit Timo Gottschalk im Overdrive-Toyota am Start ist, fiel nach einem heftigen Überschlag aus und kann das Rennen nicht wieder aufnehmen.
Audi gehörte damit in der ersten Halbzeit der Rallye Dakar 2024 nicht zu den Schnellsten - aber zu den Zuverlässigsten. "Es ist klar, dass es ein Ausscheidungsrennen ist, und wir müssen hoffen, dass wir so weitermachen können, mit der gleichen Strategie, Tag für Tag zu überstehen", weiß Carlos Sainz, der nach der sechsten Etappe wieder die Gesamtführung übernommen hat.
Sainz optimistisch: "Für Audi ist es eine sehr gute Position"
Der zweifache Rallye-Weltmeister möchte sich trotz seiner Halbzeit-Führung und einem Vorsprung von 20 Minuten auf den zweitplatzierten Ekström nicht in Sicherheit wiegen. Was hilft? "Gelassenheit, Bescheidenheit und der Gedanke, dass noch eine ganze Woche vor uns liegt, die genauso hart oder sogar noch härter ist als diese, weil es sehr lange Etappen sind", sagt Sainz.

© Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel
Carlos Sainz führt die Rallye Dakar 2024 zur Halbzeit an Zoom
"Wir haben noch eine lange Dakar vor uns, wir müssen Schritt für Schritt vorgehen und versuchen, unsere Geschwindigkeit gut zu kontrollieren und keine Fehler zu machen, weder beim Fahren noch bei der Navigation, und keine Probleme zu haben. Wie gesagt, es ist noch ein langes Rennen."
Nichtsdestotrotz konnte Sainz seine Freude über die Audi-Doppelführung zur Halbzeit nicht verbergen. "Für Audi ist es eine sehr gute Position, hier am Ruhetag anzukommen, mit einem guten Schritt [nach vorne] im Vergleich zu anderen Jahren, und zwei Autos unter den ersten Drei zu haben, finde ich sehr gut."
Der drittplatzierte Sebastian Loeb (Prodrive) liegt rund 30 Minuten hinter der Spitze zurück. Beim viertplatzierten Lucas Moraes (Toyota) ist es schon eine gute Stunde. Trotz dieser soliden Halbzeitführung bleiben die Ingolstädter vorsichtig.
Ekström: "Im Großen und Ganzen bisher zufrieden"
Ekström, der mit einem Sieg im Prolog in die diesjährige Rallye Dakar startete, hatte in der ersten Woche zu kämpfen, insbesondere auf der sechsten Etappe. "Für mich war es sehr anstrengend, nicht körperlich, sondern mental, denn dieses Terrain ist sozusagen nicht mein Heimatboden", schmunzelt der Schwede. "Ich bin eher an Schnee und Eis gewöhnt."
Die weichen Dünen kosteten dem Audi-Piloten einige Zeit. "Ich bin heute einmal steckengeblieben, und ich glaube, wir haben sechs Minuten oder so verloren, weil wir einen kurzen Moment lang gegraben haben", berichtete Ektröm nach der sechsten Etappe. "Aber gestern war ein sehr guter Tag für uns."

© Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel
Mattias Ekström ist seinem Audi-Markenkollegen auf den Fersen Zoom
Dass er zur Halbzeit der Rallye Dakar 2024 auf dem zweiten Gesamtrang liegt, hat er nicht nur den eigenen Fähigkeiten hinter dem Lenkrad zu verdanken. "Emil hat einen guten Job gemacht und mir beim Fahren und Navigieren geholfen", muss der ehemalige DTM-Champion anerkennen.
"Wir sind auf jeden Fall zufrieden. Ich denke, wir hatten einige gute Tage. Wir konnten an der Spitze mitfahren", zieht Ektröm ein zufriedenstellendes Halbzeit-Fazit. "Ich glaube, es ist sehr schwierig, sich zurechtzufinden, wenn man am Anfang fährt."
"Emil und ich mussten versuchen, das richtige Tempo und den richtigen Navigationsrhythmus zu finden, als wir durch die schwierigen Täler und so weiter fuhren, aber im Großen und Ganzen sind wir bisher sehr zufrieden, und es ist erst Halbzeit", ist Ekström optimistisch. "Ich freue mich jetzt auf eine schöne Dusche!"
Peterhansel nach Problemen ohne Siegchance
Für den dritten Audi von Peterhansel, der auf der zweiten Etappe noch seinen 50. Sieg bejubeln durfte, sind die Siegchancen dahin. Nach technischen Problemen ist der Franzose auf den 22. Gesamtrang zurückgefallen, mit einem Rückstand von knapp 3,5 Stunden auf Spitzenreiter Sainz.
"Für uns war diese lange Etappe von 48 Stunden wirklich kompliziert", berichtetet Peterhansel, der mit Beifahrer Edouard Boulanger fährt. "Am Anfang waren die ersten 200 Kilometer in Ordnung, aber danach haben wir einen Reifen von der Felge verloren, sodass wir einen hydraulischen Wagenheber benutzen mussten, um das Rad zu wechseln, und als wir ihn benutzten, explodierte die Hydraulik."
Um die Fahrt fortsetzen zu können, mussten Peterhansel und Boulanger die Hälfte der Karosserie abmontieren. Zudem war alles voller Öl. "Das war wirklich kompliziert, und so haben wir zwei Stunden verloren, oder sogar mehr als zwei Stunden", ist der Franzose enttäuscht. Weil das defekte Hydrauliksystem mit der Servolenkung zusammenhängt, fiel auch die hilfreiche Lenkunterstützung aus.

© Audi Communications Motorsport / Frédéric Le Floch, DPPI
Bei Stephane Peterhansel lief nicht alles nach Plan Zoom
Beim Tankvorgang gab es auch noch ein Problem mit dem Hybridsystem des Audi RS Q e-tron, was sich über eine rote Warnleuchte äußerte. "Das Auto kann durch die hohe Spannung wirklich gefährlich sein kann, sodass wir die Techniker rufen mussten, um einige Arbeiten daran durchzuführen", erklärt Peterhansel, der nochmal vierzig Minuten warten musste: "Es war eine schreckliche 48-Stunden-Etappe."
Sainz mahnt zur Vorsicht: "Jeder Tag kann entscheidend sein"
Auch wegen der Probleme bei seinem Teamkollegen möchte Sainz noch nicht vom Gesamtsieg träumen. "Genau wie in der ersten Woche können Probleme jeden Tag von überall her kommen, und das haben wir schon gesehen", erinnert der Spanier. "Diejenigen von euch, die Erfahrung haben, wissen, was jeden Tag passiert, kann entscheidend sein."
Der erfahrene Rallye-Pilot schaut von Tag zu Tag und hat sich sogar die restlichen Wertungsprüfungen noch nicht angesehen. "Ich weiß, dass die vorletzte Etappe mit den Felsen sehr hart ist, ähnlich wie die zweite Etappe im letzten Jahr, wo viel durch Reifenschäden entschieden wurde", sagt Sainz. "Aber ich mache mir Sorgen um den nächsten Tag und den übernächsten."


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