Al-Attiyah-Kolumne: "Das war meine Etappe!"
VW-Pilot Nasser Al-Attiyah berichtet über den steinigen Weg nach Copiapo, seine Aufholjagd in den Dünen und seine Taktik für die restlichen Tage: Volle Attacke
(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com', und wieder liegen zwei anstrengende Tage bei der Rallye Dakar hinter uns. Die achte Etappe von Antofagasta nach Copiapo war wirklich sehr schwierig - dort gab es eigentlich nur Steine! Wie sagte mein Beifahrer Timo Gottschalk: "Da würde nicht einmal ein Kamel freiwillig entlanglaufen, wo wir entlanggefahren sind." Das trifft es eigentlich sehr gut.

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Nasser A-Attiyah wird weiter attackieren. um auf Carlos Sainz aufzuholen
Ich war mit unserer Leistung in dieser schwierigen Prüfung sehr zufrieden, denn wir sind heil ins Ziel gekommen. Das war sehr wichtig, denn die Prüfung war wirklich nicht einfach. Auch wir hatten zwei Reifenschäden und blieben einmal in den Dünen kurz stecken. Auch das Navigieren war schwer. An einer Stelle hatte sich vor uns Stéphane Peterhansel für eine andere Route entschieden, als im Roadbook verzeichnet war. Wir wussten nicht, ob er nun Recht hat oder wir. Wir haben uns an die normale Route gehalten, er hat eine Abkürzung genommen. Er hat sich den Tagessieg geholt, wir wurden Tagesfünfter.#w1#
Doch wie gesagt, war ich mit der achten Etappe zufrieden. Wir waren weiter Gesamtzweite mit 14:35 Minuten Rückstand auf unseren Teamkollegen Carlos Sainz. Der Rückstand ist damit nicht viel größer geworden und ich wusste, dass wir noch einige Tage vor uns haben, an denen wir aufholen können. Und einer dieser Tage sollte gleich darauf folgen.
¿pbvin|8|2303||0|1pb¿Die gestrige neunte Etappe war wirklich meine Etappe. Wir hatten uns vor dem Start vorgenommen, zu attackieren. Es gab viel Sand, mehrere Dünenfelder und teilweise Kamelgras - das hat mir gelegen. Das war wirklich meine bisherige Lieblingsprüfung. Es war zwar mit 170 Kilometern die bisher kürzeste Dakar-Prüfung, aber dennoch hatte ich mit rund sechs Minuten den bisher größten Vorsprung eines Tagessiegers bei dieser Dakar.
Es war wirklich eine sehr gute Etappe: Wir haben einen sehr guten Job gemacht und keine Fehler. Ich habe aber wirklich sehr gepusht, denn ich wollte eine gute Zeit holen. Dazu lief das Auto bestens und Timo hat klasse navigiert. Unser Rückstand auf Carlos ist auf gut acht Minuten geschrumpft. Da mir auch die kommenden Etappen liegen sollten, hoffe ich, weiter ein Wort um den Gesamtsieg mitreden zu können! Wir haben noch fünf Tage vor uns, jetzt werde ich weiter pushen und von Tag zu Tag schauen. Wir werden unser Bestes geben!
Bis zum nächsten Mal,
Ihr
Nasser Al-Attiyah

