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  • 19.07.2007 18:35

  • von Pete Fink

Durchwachsenes Zwischenzeugnis für Jani

PKV-Teamchef Jimmy Vasser beurteilt Neel Jani nach Ablauf der ersten ChampCar-Saisonhälfte, und stellt ihm dabei nicht nur die besten Noten aus

(Motorsport-Total.com) - Jimmy Vasser ist nicht nur der ChampCar-Champion von 1996, als er den damaligen US-Rookie Alex Zanardi durch einen starken Saisonauftakt auf Distanz halten konnte, weil er vier der ersten fünf Rennen gewann. Der heute 42-Jährige ist auch das "V" im PKV-Team von Kevin Kalkhoven und als solcher Teamchef von Neel Jani.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Jimmy Vasser ist mit den Leistungen von Neel Jani nicht zu 100 Prozent zufrieden

Vasser fuhr selbst 15 Jahre in der ChampCar-Serie und nahm dabei an 232 Rennen teil, insofern ist er als US-Veteran sicher befähigt, nach einem halben Jahr eine erste Zwischenbilanz in Sachen seines Schweizer Schützlings abzugeben.#w1#

Jani fuhr in den sieben bisherigen Rennen zweimal auf das Podium, was für einen Rookie keinesfalls eine schlechte Ausbeute darstellen würde, wäre da nicht Robert Doornbos, der - ebenfalls als Rookie - im Minardi ganz an der Spitze mitfährt.

Und dazu kommt noch sein bis dato eher unbekannter Teamkollege Tristan Gommendy, der Jani einige Male schlecht aussehen lassen konnte und in Mont-Tremblant seinem Team die erste Pole Position schenkte, die nicht auf einem Oval herausgefahren wurde.

Die Politik spielt bei PKV eine Rolle

So fällt das Vasser-Urteil eher durchwachsen aus: "Neel war in den Vorsaisontests so schnell, dass ich schon ein wenig überrascht war, dass Tristan zu Beginn der Saison der bessere Pace zeigen konnte", so der PKV-Teamchef bei 'Autosport.com'.

Neel Jani

Neel Jani sollte sich in der zweiten Saisonhälfte noch steigern können Zoom

Offensichtlich hatte der Schweizer große Probleme sich mit seinem Fahrstil an die US-Szenerie anzupassen: Während er zu abrupt in die engen Ecken der Stadtkurse einlenkte, ging er auf den Curbs wiederum zu sanft zu Werke. Auch das Erlernen, wie man während dem Sprit sparen trotzdem die maximale Geschwindigkeit mitzunehmen vermag, sei Jani erst spät gelungen.

Dabei bezeichnet Vasser Jani als "analytisch, klug und intelligent. Er hat den Speed, aber er analysiert bestimmte Situationen zu sehr, anstatt sich zusammenzunehmen und sich einfach nur auf das Fahren zu konzentrieren." Und offensichtlich hat sich das Risiko, zwei Rookies gleichzeitig ins Team zu holen, auch nicht ausgezahlt.

"Sie haben beide in ihrer Art eine sehr europäische Racing-Mentalität", beschreibt Vasser Jani und seinen französischen Teamkollegen. "Aber damit meine ich nicht, dass sie auch gut zusammenarbeiten, um das Team nach vorne zu bringen."