• 11.01.2007 13:13

  • von Pete Fink

Carroll: Neustart in Amerika

Adam Carroll hat zwei durchwachsene Jahre in der GP2-Serie hinter sich und versucht in der neuen Saison einen Neuanfang in den USA

(Motorsport-Total.com) - Adam Carroll war nach Eddie Irvine der nächste Nordire, der zumindest zu einem engeren Kontakt mit dem Formel-1-Business kam, denn er war in der Saison 2005 hinter Anthony Davidson und Enrique Bernoldi Testfahrer Nummer drei im damaligen BAR-Honda-Team. Parallel dazu ließ er in der neugegründeten GP2-Serie im Supernova-Team von David Sears immer wieder sein Können aufblitzen und gewann die drei Rennen von Imola, Monaco und Spa.

Titel-Bild zur News:

Adam Carroll will in den USA wieder durchstarten

Doch seine durchaus hoffnungsvolle Karriere erhielt in der vergangenen Saison einen doppelten Dämpfer: Die Entscheidung, zum spanischen GP2-Team von Racing Engineering zu wechseln, erwies sich als totaler Flop, denn das Auto war zu keiner Zeit wirklich konkurrenzfähig. Zudem hatte Carroll das Pech, dass Youngster und Landsmann Lewis Hamilton in die GP2-Serie stieß und ihn durch seine Erfolge völlig in den Schatten stellte.#w1#

Keine Alternativen in Europa

"ChampCar ist eine brillante Serie" Adam Carroll

Carroll sah seine Felle in Europa davonschwimmen und richtete - mangels vernünftiger Alternativen - sein Augenmerk auf die US-amerikanische ChampCar-Serie. Ende 2006 absolvierte er einen vielbeachteten Test im RUSport-Team, und war dort für die letzten drei Rennen auf Standby - für den Fall, dass der verletzte Stammpilot Justin Wilson nicht zu den Grands Prix antreten hätte können.

Ein weiterer Test für das Forsythe-Team folgte, und nun hat der 24-Jährige seinen Blick fest nach Übersee gerichtet: "ChampCar ist eine völlig andere Umgebung als Europa, aber es ist eine brillante Serie", sagte er gegenüber 'autosport.com'. "Ich glaube, hier kann man das Rennfahren wirklich genießen. Es bringt Spaß und es ist möglich, eine lange und glückliche Karriere zu haben."

Viele offene Rechnungen

"Ich habe mit Europa noch eine Rechnung offen" Adam Carroll

Also hält der Nordire Ausschau nach einem konkurrenzfähigen Cockpit in der ChampCar-Serie, und die Chancen stehen nicht schlecht: "Wir haben die letzten Monate einen wirklich guten Job gemacht", sagte er. "Ich hatte ein paar wirklich gute Tests mit einigen Topteams und ich glaube schon, dass mir das ein paar Türen geöffnet hat. Wir waren bei den letzten drei Saisonrennen und haben alle möglichen Leute getroffen. Ich denke, wir bieten ein absolut professionelles Paket an."

Doch weder Europa, noch die Formel 1 sind aus seinem Radar verschwunden. Zwar kündigte Carroll aus freien Stücken seinen Testfahrervertrag bei Honda, "um flexibler zu sein", doch würde er allzu gerne wissen, wie weit er gekommen wäre: "Es wird wohl immer diesen kleinen Plagegeist in meinem Kopf geben, der mich fragen wird, was wohl gewesen wäre, wenn ich in der GP2 ein Topauto gehabt hätte. Ich hätte schon gerne gesehen, wie es wohl gewesen wäre, ich habe da schon noch eine Rechnung offen."