• 12.06.2011 09:09

  • von Roman Wittemeier

Le-Mans-Update 9 Uhr: Was für ein Rennen!

Ein Audi und zwei Peugeots innerhalb weniger Sekunden an der Spitze: Ein Kampf mit offenem Visier - 17 Autos nicht mehr im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Die 24 Stunden von Le Mans sind kein klassisches Langstreckenrennen mehr. Die Show, die Audi und Peugeot derzeit im Kampf um den Sieg bieten, erinnert eher an einen schnellen Sprint. Die Piloten beider Werksteams haben jeweils mindestens ein Messer zwischen den Zähnen. Die Konkurrenten schenken sich nicht einen einzigen Millimeter.

Titel-Bild zur News: Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Der Audi mit der Startnummer zwei muss öfter zur Box als Peugeot

Nach nunmehr 18 Stunden Fahrzeit sind die führenden drei Fahrzeuge nur durch wenige Sekunden getrennt. Phasenweise gab es wilde Rad-an-Rad-Duelle, die Zuschauer hielten den Atem an, spendeten spontanen Applaus. Vor allem Benoit Treluyer (Audi) und sein Landsmann Simon Pagenaud (Peugeot) begeisterten. Die beiden lieferten sich einen wundervollen Kampf um die Spitze.

Treluyer lag mit seinem R18 lange Zeit in Front, doch die Peugeots von Pagenaud, Alexander Wurz und Stephane Sarrazin (eine Runde zurück) saßen ihm im Nacken. Pagenaud setzte sich zunächst mit einem sehenswerten Manöver an die Spitze, doch Treluyer konterte. Wenig später das gleiche Spiel der Franzosen. Szenenapplaus für Treluyer, der Pagenaud beim Überrunden eines Ferraris überrumpelte - wie Häkkinen vs. Schumacher in Spa-Francorchamps.

Die nächste Serie von Boxenstopps beruhigte die erhitzten Gemüter etwas, allerdings bleibt es ein feuriger Kampf um den Sieg. "Bin gerade aufgewacht. Bereit für den Kampf. Zeit für ein paar Qualifikationsrunden", kündigt Anthony Davidson via Twitter an. Der Brite wird bald wieder das Cockpit des Wurz-908 übernehmen und den einzig verbliebenen Audi jagen.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


Hinter den drei Top-Werksautos hat der dritte Peugeot nur noch geringe Siegchancen. Man lag eine Runde zurück, kassierte zusätzlich eine Boxenstopp-Strafe, weil beim Service ein Mechaniker seine Schutzbrille nicht trug. Als bester Benziner hat sich der Pescarolo mit Jousse/Collard/Tinseau den fünften Platz abgesichert. Das Team könnte höchstens noch unter Druck vom Oreca-Peugeot geraten.

In der LMP2-Klasse führt nach wie vor der Greaves-Zytek. Auf Platz zwei ist der Signatech-Nissan, der zu Beginn des Rennens weit zurückgefallen war. Der Oreca-LMP2 wurde von David Hallyday am frühen Morgen zerstört, auch für den Strakka-HPD war frühzeitig das Aus gekommen. In der GTE-Pro-Klasse hat AF Corse die Spitze nach dem Corvette-Crash locker im Griff. Tommy Milner (Corvette) und Augusto Farfus folgen auf den Plätzen.