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  • 09.06.2008 17:43

Le Mans: Michelin strebt nächsten Gesamtsieg an

Beim Langstreckenklassiker in Le Mans setzten am kommenden Wochenende viele Favoriten-Teams auf Michelin-Reifen

(Motorsport-Total.com) - Eine lebende Legende: Kaum eine Motorsportveranstaltung verfügt über soviel Tradition und eine so aufregende und bewegte Historie wie die 24 Stunden von Le Mans. Das legendäre Langstreckenrennen lockt Jahr für Jahr mehr als eine Viertelmillion Fans an die Sarthe. Michelin rüstet auch 2008 die Favoriten mit Rennreifen aus. Die Marke mit dem Bibendum darf sich auf dem "Circuit des 24 heures" berechtigte Hoffnungen auf den elften Gesamtsieg in Folge und den 16. Erfolg in der Firmengeschichte machen.

Titel-Bild zur News: Reifen

Michelin hat in Le Mans zuletzt zehn Gesamtsiege in Folge eingefahren

Le Mans - schon der Name sorgt bei Racing-Fans für Gänsehaut. Seit 1923 wird das Langstreckenrennen auf dem Kurs vor den Toren der gleichnamigen Stadt ausgetragen. Für Michelin ein Heimspiel - nicht nur wegen der Nähe zum Konzernsitz in Clermont-Ferrand. Denn bereits vor über 100 Jahren schrieben die französischen Reifenspezialisten hier Motorsportgeschichte: Am 26. Juni 1906 gewann Ferenc Szisz in Le Mans den ersten Grand Prix der Motorsport-Historie - dank Michelin, die für den Renault AK 90 CV des Ungarn neuartige Räder entwickelt hatten, die sich in nur vier Minuten wechseln ließen. Szisz siegte mit über einer halben Stunde Vorsprung.#w1#

Härtere Reifenbelastung als in der Formel 1

Mit der aktuellen Strecke des 24-Stunden-Klassikers hatte der damalige, pro Runde 103,18 Kilometer lange Parcours nichts gemeinsam. Dennoch gehört der heutige Kurs mit seinen 13,605 Kilometern zu den längsten Rennpisten der Welt - und zweifelsohne zu den anspruchsvollsten. Fahrer und Material werden auf eine harte Probe gestellt: Sechs Mal pro Runde, die weniger als vier Minuten dauert, müssen die Piloten ihre Boliden aus Geschwindigkeiten von deutlich über 300 km/h brutal bis auf Tempo 80 abbremsen - auf den Meter genau. Tagsüber wie in tiefster Dunkelheit. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Top-Teams liegt über 24 Stunden bei über 220 km/h. Inklusive aller Boxenstopps. Für die Rennreifen bedeutet dies deutlich härtere Belastungen als beispielsweise in der Formel 1.

Ein großer Teil des Kurses dient für den Rest des Jahres als Landstraße, auch dies ist Teil der Legende. "Der Reifenverschleiß abseits der Rennstrecken-Passagen ist relativ gering", erläuterte Matthieu Bonardel, bei Michelin verantwortlich für das Sportwagen-Programm. "Aber zu Beginn des Rennens liegt noch viel Schmutz auf der Strecke. Zudem ist sie mit dem Gummiabrieb normaler Straßenpneus überzogen, der sich von dem der Rennreifen stark unterscheidet." Die größte Gefahr befindet sich jedoch direkt neben der Ideallinie, die gerade von den starken Prototypen zum Überholen immer wieder verlassen werden muss.

"Dort lauern kleine Trümmerteile aus Kohlefaser, die speziell die Hinterräder beschädigen können", so Bonardel. "Auf den langen Geraden bemerkt der Fahrer einen ,Slow puncture' aber nicht automatisch. Beim Anbremsen bekommt er dann ein umso größeres Problem." Michelin setzt all diesen Widrigkeiten zum Trotz Jahr für Jahr neue Maßstäbe in Le Mans - wie die Erfolgsbilanz der Marke mit dem Bib eindrucksvoll unterstreicht: Insgesamt 15 Siege verzeichnete der Reifenspezialist aus Clermont-Ferrand, darunter zuletzt zehn Triumphe in Serie. 2008 stattet Michelin erneut die Top-Favoriten aller Klassen mit Rennpneus aus. In der GT1-Division rüstet Michelin die favorisierten Werksteams von Aston Martin und Corvette aus. Hinzu kommen zahlreiche namhafte Privatiers.

Bis zu 700 Rennkilometer mit einem Reifensatz

Dank der ständigen technischen Weiterentwicklung und der Erfahrung, die Michelin im Rennsport und bei den 24 Stunden von Le Mans hat, können die Teams heutzutage in der Nacht mehrere Turns mit einem Satz Pneus absolvieren - bis zu 700 Kilometer oder mehr als drei Stunden Renntempo. Für die Michelin Partner ein unschätzbarer Vorteil: Da in Le Mans während der Boxenstopps nicht zeitgleich die Reifen gewechselt und getankt werden darf, bringt es einen enormen Zeitvorteil, wenn die Pneus noch einen Extra-Stint aushalten. Wenn also am Sonntag kurz nach 16 Uhr ein Michelin Team als Gewinner des Langstreckenklassikers feststeht, wird dieser Triumph zu großen Teilen auch ein Erfolg des Bibendum sein.

Den Gesamtsieg werden wohl die Audi R10 TDI und die Peugeot 908 Hdi FAP der LMP1-Klasse unter sich ausmachen. Beide Hersteller setzen auf modernste Diesel-Technologie - und auf Michelin als Reifenpartner. In den vergangenen sieben Jahren gewannen die Ingolstädter das Traditionsrennen beinahe ununterbrochen, 2006 und 2007 mit der Dieseltechnologie des aktuellen R10. Deshalb freut sich Audi über die Konkurrenz durch Peugeot und darauf, sich in Le Mans wieder mit einem starken Gegner messen zu können. Und tatsächlich lieferten die Peugeot bislang beachtliche Vorstellungen ab - bei den Langstrecken-Rennen im Frühjahr hatten die Audi zeitweise große Mühe, den Speed der 908 HDi mitzugehen.

Auch fahrerseitig sind beide Teams bestens besetzt. Für Audi greift neben dem eingespielten Trio Marco Werner, Emanuele Pirro und Frank Biela die wohlklingende Kombination Allan McNish, Rinaldo Capello und Tom Kristensen ins Volant. Die "Jungen Wilden", die Peugeot auf die Piste schickt, müssen sich vor diesen Namen aber keineswegs verstecken: Jacques Villeneuve, Christian Klien, Marc Gené, Ricardo Zonta, Pedro Lamy und Alexander Wurz waren allesamt bereits in der Formel 1 unterwegs.

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