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Audi: Riesenfreude nach Doppelerfolg an der Sarthe
Fässler/Lotterer/Treluyer und Di Grassi/Gene/Kristensen bescheren Audi bei den in Le Mans einen Doppelerfolg - Früher Ausfall für Albuquerque/Bonanomi/Jarvis
(Motorsport-Total.com) - Audi gelang bei den 24 Stunden von Le Mans vor 263.300 Zuschauern ein eindrucksvoller Doppelerfolg. Die Stimmen nach dem 13. Le-Mans-Triumph der Ingolstädter: Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer siegten vor Marc Gene, Lucas di Grassi und Tom Kristensen. Die Besetzung des dritten R18 e-tron quattro - Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi und Oliver Jarvis - sah die Zielflagge nach einem frühen Unfall nicht.
© xpbimages.com
Die 2 vor der 1: Audi-Doppelerfolg bei den 24 Stunden von Le Mans 2014 Zoom
Marcel Fässler (Startnummer 2): "Ein geniales Rennen für uns, aber auch eines mit vielen Höhen und Tiefen für alle Crews und Hersteller. Die Zuschauer haben ein spektakuläres Rennen gesehen, in dem sich das Blatt immer wieder gewendet hat und das bis in die letzten Stunden unvorhersehbar und spannend war. Wir waren lange Zeit in Schlagdistanz, dann in Führung, sind dann wieder zurückgefallen. Am Ende war das Glück auf unserer Seite. Nicht nur wegen des perfekten Ergebnisses, sondern auch wegen der Premiere nach dem neuen Reglement war Le Mans 2014 ein Meilenstein für Audi."
Andre Lotterer (Startnummer 2): "Das war ein super Tag für uns nach einer sehr stressigen Woche für die ganze Audi-Mannschaft. Das Rennen fing gug an und die Zuschauer haben einen tollen Kampf aller drei Hersteller gesehen. Als ein Audi ausgefallen war, haben wir zu zweit Toyota gejagt. Nachdem unsere Gegner ein Problem bekamen, schien der Weg frei. Dann bekamen wir ein Problem, aber unsere Mechaniker haben nie die Motivation verloren und den Turbolader sehr schnell gewechselt. Sie kennen Le Mans und wissen, was zu tun ist."
Dritter Le-Mans-Sieg für Fässler/Lotterer/Treluyer
© LAT
Lotterer, Treluyer und Fässler gewannen nach 2011 und 2012 zum dritten Mal Zoom
Benoit Treluyer (Startnummer 2): "Ich bin überglücklich nach diesem sagenhaften Rennen. Es ist so vieles passiert und es gab jede Menge Höhen und Tiefen. Unser Teamgeist blieb immer intakt. Der Unfall der Startnummer 3 hat uns allen so leid getan. Später haben wir die Führung übernommen, bis wir Probleme bekamen. Als die Startnummer 1 vorn lag, waren wir uns sicher, dass sie es schaffen würde. 'Ihr seid an der Reihe, die Trophäe für Audi zu gewinnen', haben wir ihnen gesagt. Als sie Probleme bekamen, sagte Tom Kristensen zu uns: 'Jetzt seid ihr an der Reihe.' Es herrschte zwischen beiden Fahrermannschaften eine schöne, durchweg positive Stimmung. Danke an das ganze Team, an unsere Ingenieurin Leena (Gade; Anm. d. Red.) und an meine Fahrerkollegen."
Marc Gene (Startnummer 1): "Als ich nach Le Mans gekommen bin, hatte ich den Sieg in der LMP2-Kategorie im Hinterkopf, aber ein Podiumsplatz in der LMP1-Klasse ist natürlich viel überwältigender. Alles kam so unerwartet für mich. Natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, ob meine Performance stimmt. Tom, Lucas und das ganze Team haben mir toll geholfen. Es wäre sogar der Sieg für uns möglich gewesen, aber auch so bin ich überglücklich mit diesem Ergebnis."
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Platz zwei für Duval-Ersatz Marc Gene sowie di Grassi und Kristensen Zoom
Lucas di Grassi (Startnummer 1): "Was für ein Rennen! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so ein spannendes Autorennen erlebt habe - weder in Le Mans noch irgendwo anders. Unsere Woche hat mit dem Unfall von Loic (Duval; Anm. d. Red.) denkbar schlecht begonnen. Die Mechaniker mussten uns ein komplett neues Auto bauen, sodass das Zeittraining für uns nur ein Rollout war. Dann führen wir das Rennen drei Stunden vor Schluss deutlich an und doch wendet sich plötzlich alles wieder in die andere Richtung. Auch wenn wir am Ende natürlich etwas traurig sind: Es war mein zweites Podium bei meinem zweiten Le-Mans-Rennen, Audi hat gewonnen und alle sind für ihre harte Arbeit belohnt worden."
Tom Kristensen (Startnummer 1): "Dieses Rennen war einfach unglaublich - und zwar für unsere gesamte Mannschaft. Wir kamen mit einem guten Auto nach Le Mans. Dann haben wir gleich zu Beginn der Woche ein Auto verloren und Loic ist ausgefallen. Wir mussten alle Pläne umwerfen. Alle sagten uns, dass unser Auto mit dem Rennsieg nichts mehr zu tun haben würde. Die Jungs haben nachts wieder alles aufgebaut. Dann starteten wir mit Marc als neuem Teamkollegen ins Rennen."
"Im Regen begann es sehr turbulent. Dann holten wir auf, bis nachts eine Einspritzdüse getauscht werden musste. Es folgte ein Reifenschaden, später lagen wir in Führung. Unser Vorsprung war riesig. Wir mussten nur noch ins Ziel kommen, doch dann bekamen wir ein neues Problem. So waren wir wieder Dritte, wurden am Ende aber Zweite. Wir können stolz darauf sein. Es war wie im Märchen, und die enden nicht immer perfekt. Für Audi dagegen war es ein perfekter Rennausgang. In dieser Woche haben wir die gesamte Bandbreite an Emotionen erlebt. Sagenhaft", so Kristensen.
Crash im Regen wirft dritten Audi aus dem Rennen
Marco Bonanomi (Startnummer 3): "Es tut mir unheimlich leid, besonders für meine beiden Teamkollegen und die ganze Mannschaft. Alle haben in der Vorbereitung ein Jahr lang alles für den Erfolg gegeben und jetzt war schon so früh alles vorbei. Wir hatten das Zeug zu einem richtig guten Ergebnis. Bei dem Unfall hatte ich keine Chance: Ich bin bei dem starken Regen langsam gefahren, um auf Slicks nichts zu riskieren. Mit dem Toyota ist dann noch alles gutgegangen, aber dann ist der Ferrari in mein Auto gefahren. Damit war das Rennen für mich und leider auch unseren Audi vorbei."
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Der Audi von Albuquergue/Bonanomi/Jarvis wird abtransportiert Zoom
Filipe Albuquerque (Startnummer 3): "Marco ist fantastisch gefahren. Das war ein guter Vorgeschmack auf das, was für unser Auto möglich gewesen wäre. Ich bin mir sicher, dass wir bis zum Ende ganz vorn mitgefahren wären. Es ist fast tragisch: In einem Moment ist alles in Ordnung und in der nächsten Minute ist alles vorbei. Als der Regen kam, hat jemand Marco getroffen. Er hatte keine Chance. So hart kann Le Mans sein."
Oliver Jarvis (Startnummer 3): "Ich bin wahnsinnig enttäuscht. Nicht wegen mir, sondern vor allem für die ganze Mannschaft. Viele sehen immer nur diese Tage hier in Le Mans, aber dahinter steckt eine Vorbereitung, die fast ein ganzes Jahr dauert. Ich bin mir sicher, dass wir heute auch eine Chance auf den Sieg gehabt hätten. Umso bitterer ist der unverschuldete Ausfall nach dem so starken Auftakt von Marco."
Ralf Jüttner, Teamdirektor: "Das war ein außergewöhnliches Rennen. Alle haben mal zwischendurch geführt, sind repariert worden, einige ausgefallen. Da wurde wirklich viel geboten. Am Ende haben die besten Autos mit den besten Fahrern und den stärksten Teams gewonnen. Vielen Dank an die Jungs! Jeder hat gesehen, wie viel die Mannschaft gearbeitet hat und wie schnell sie ein komplett neues Auto aufgebaut hat. Was keiner gesehen hat, ist die Arbeit, die die Jungs in den vergangenen Monaten geleistet haben. Nämlich noch viel, viel mehr. Ihnen gilt mein ganzer Dank."
Chris Reinke, Leiter LMP: "Vor zwei Jahren entstand das erste Konzept für den neuen R18, seit einem dreiviertel Jahr erproben wir das Auto intensiv. Jetzt am Ziel zu sein, alle Hürden genommen zu haben und ganz oben auf dem Podium zu stehen, ist natürlich das Größte für uns alle. Welche Energieleistungen dafür nötig waren, weiß jeder, der das ganze Rennen verfolgt hat. Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft."
Wolfgang Ullrich, Motorsportchef: "Das war sicherlich eines der spannendsten und abwechslungsreichsten Rennen in Le Mans. Für uns war es auch eines der schwierigsten und steht deshalb auf meiner persönlichen emotionalen Rangliste ganz weit oben. Die ganze Woche war für uns eine Zeit mit vielen Höhen und Tiefen. Und auch in den 24 Stunden hatte jedes Auto mindestens einmal die Nase vorn. In den ersten zwei Renndritteln waren es unsere Konkurrenten, im letzten Drittel haben wir uns dann an die Spitze herangearbeitet. Das gelingt nur mit einer ganz besonderen Teamleistung. Die Kombination aus einem effizienten Konzept und einem Team mit starken Fahrern, die daraus das Beste herausholen. Das war der Schlüssel zum Erfolg."