Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Audi mit Rekordsieg in Le Mans
Alle drei Audi R15 TDI auf dem Podium - Erster Erfolg mit variabler Turbinengeometrie - Neuer Distanzrekord dank Effizienz und Zuverlässigkeit
(Motorsport-Total.com) - Zum neunten Mal hat Audi das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen und damit in der ewigen Bestenliste des französischen Langstrecken-Klassikers Ferrari eingeholt. Mehr Siege hat nur Porsche aufzuweisen. Bei der 78. Auflage des Rennens waren einmal mehr Effizienz und Zuverlässigkeit entscheidend - beides besondere Stärken der Marke Audi.

© xpb.cc
Audi brachte alle drei Werksautos auf das Podium des Circuit de la Sarthe 2010
Die drei Audi R15 TDI des Audi-Teams Joest liefen während der gesamten Distanz ohne das geringste technische Problem und belegten nach dem schnellsten Le-Mans-Rennen aller Zeiten die ersten drei Plätze. Damit gelang Audi nach 2000, 2002 und 2004 in Le Mans zum dritten Mal ein Dreifachtriumph.#w1#
"Jeder bei Audi kann stolz sein auf diesen historischen Erfolg. Zuverlässigkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit sind für Automobilhersteller heute besonders wichtige Themen. Und genau darin haben wir an diesem Wochenende unsere Kompetenz unter Beweis gestellt", erklärt Audi-Chef Rupert Stadler, der das packende Rennen live vor Ort verfolgte. "Es war eines der spannendsten Rennen in der Le-Mans-Geschichte, ein Kampf auf Biegen und Brechen."
"Dieser Dreifachsieg ist das vierte Triple für Audi in Le Mans und zweifellos der wertvollste und am härtesten erkämpfte Sieg in unserer Unternehmensgeschichte", gibt Stadler in Frankreich zu Protokoll und fügt hinzu: "Ich danke der gesamten Mannschaft mit großem Respekt. Sie hat eine unglaubliche und fehlerfreie Energieleistung vollbracht. Peugeot war ein großer Gegner, der uns alles abverlangt hat. Dafür zollen wir den Franzosen Respekt."
Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich ist hochzufrieden: "Nach dem dritten Platz im vergangenen Jahr war unser erklärtes Ziel, den Le-Mans-Pokal nach Ingolstadt und Neckarsulm zurückzuholen. Das ist uns auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen. Ich bin unendlich stolz auf diese Mannschaft und danke dem gesamten Team und allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, sehr herzlich", so der Deutsche.
Der insgesamt neunte Triumph der Marke in Le Mans wurde auch durch eine Technologie möglich, die in den vergangenen drei Jahren von Audi unter großer Geheimhaltung für den Rennsport entwickelt wurde: Der rund 440 kW starke V10-TDI-Motor des Audi R15 TDI verfügt über Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG). VTG-Lader sind bei Audi-TDI-Motoren in der Serie Standard.
Höchstleistungen in allen Bereichen
Der Einsatz in Le Mans hilft den Ingenieuren von Audi, die Technologie für die zukünftigen kleineren, hocheffizienten Turbomotoren weiterzuentwickeln. "In Le Mans haben wir es mit Temperaturen von über 1.000 Grad zu tun, wie man sie bei Serienmotoren noch nicht kennt", erklärt Ulrich Baretzky, Leiter Motorentechnik bei Audis Sportabteilung. "Durch das Downsizing wird auch die Serienentwicklung in vergleichbare Temperaturbereiche vorstoßen. Deshalb ist VTG ein weiteres gutes Beispiel, wie bei Audi der Technologietransfer zwischen Motorsport und Serie funktioniert."
2010 waren die Anforderungen an die Dieselmotoren durch die Beschneidungen durch das Reglement besonders hoch. "Mehr Leistung herauszuholen und dennoch zuverlässig zu sein, war eine große Herforderung, die unsere Mannschaft hervorragend gelöst hat", sagt Ullrich nach dem Rennen. "Wir haben das Potenzial des V10-TDI-Motors in diesem Jahr nicht voll ausgeschöpft, um absolut auf der sicheren Seite zu sein."
"Deshalb war uns schon im Vorfeld des Rennens klar, dass wir nicht das schnellste Auto haben werden - aber ein sehr zuverlässiges und effizientes", hält der Audi-Motorsportchef fest. "Das Entwicklungsziel beim R15 plus war eine um rund 20 Prozent höhere Effizienz. Das ist uns gelungen. Wir haben in den letzten Monaten sehr hart für diesen Erfolg gearbeitet. Umso schöner ist dieser Erfolg, der auch durch eine perfekte Teamleistung möglich wurde."
Alle drei Audi-Werksautos auf dem Podium
Der siegreiche Audi R15 TDI mit Timo Bernhard Romain Dumas und Mike Rockenfeller fuhr in den 24 Stunden insgesamt 397 Runden. Mit der zurückgelegten Distanz von 5.410 Kilometern brach das Trio den aus dem Jahr 1971 stammenden Rekord von Dr. Helmut Marko und Gijs van Lennep im Porsche 917, der als unschlagbar galt, weil damals auf der Hunaudières-Gerade noch ohne Schikanen gefahren wurde - ein weiterer Beweis für die Leistungsfähigkeit der Audi-TDI-Technologie.
Bernhard, Dumas und Rockenfeller fuhren auf dem Weg zu ihrem ersten Le-Mans-Sieg und zum neuen historischen Rekord absolut fehlerfrei. Abgesehen von einem schleichenden Plattfuß kurz vor Rennende und einem abgerissenen rechten Außenspiegel verlief das Rennen für die Sieger absolut problemlos. Den zweiten Platz belegten Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Treluyer, an deren R15 TDI nach Berührungen mit der Streckenbegrenzung zweimal die Fronthaube gewechselt werden musste.
Großes Pech hatten die Sieger von 2008, Rinaldo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish, die in der Anfangsphase das bestplatzierte Audi-Team waren. Le-Mans-Rekordsieger Kristensen musste am Samstagabend einem langsam fahrenden GT2-Fahrzeug ausweichen. Dabei rutschte er rückwärts gegen die Streckenbegrenzung der Porsche-Kurven. Mit schnellen Rundenzeiten kämpften sich Capello, Kristensen und McNish in die Spitzengruppe zurück und wurden am Ende mit einem Podiumsergebnis belohnt.

