Albuquerque schwer enttäuscht: Keine einzige Runde gedreht
Filipe Albuquerque muss bei seinem ersten Start an der Sarthe die Segel streichen, bevor er überhaupt ins Cockpit klettern konnte - Kritik in Richtung Sam Bird
(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Filipe Albuquerque seine erste Teilnahme am 24-Stunden-Rennen von Le Mans nicht vorgestellt. Noch bevor der Portugiese auch nur eine Runde drehen konnte, war sein Fahrzeug schon nicht mehr im Rennen.

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Albuquerque wird sich auch beim nächsten Le-Mans-Start noch als Rookie fühlen Zoom
Der Sturzregen in Runde 23 auf der Hunaudieres-Geraden hatte Nicolas Lapierre (Toyota) auf dem falschen Fuß erwischt. Obwohl das Safety-Car schon draußen war, verlor der Franzose den TS040 kurz vor der ersten Schikane auf dem nassen Asphalt aus der Kontrolle und erwischte den Audi von Marco Bonanomi, in den Albuquerque etwas später hätte einsteigen sollen. Auch der AF-Corse-Ferrari von Sam Bird und der Prospeed-Porsche von Jeroen Bleekemolen waren in den Zwischenfall verwickelt.
Während Lapierre den beschädigten Toyota an die Box zurückschleppen und mit mehreren Runden Rückstand wieder ins Geschehen eingreifen konnte, war für den Audi mit der Startnummer 3 Feierabend. Für Albuquerque, der am Freitag seinen 29. Geburtstag gefeiert hatte, war das Rennen somit gelaufen, bevor es überhaupt begonnen hatte.
Bitterer Ausfall für "den besten Audi"

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Für den Audi mit der Startnummer 3 kam im Regen das unverschuldete Aus Zoom
"Wir brachten das Freie Training und die Qualifyings ohne einen einzigen Fehler hinter uns und waren auf Le Mans so gut vorbereitet wie es nur ging", schildert Albuquerque und hadert: "Ich glaube, wir haben gezeigt, dass wir der beste Audi waren. Marco hatte gerade zwei fantastische Stints hingelegt. Als dann der Regen kam, ließ er Vorsicht walten. Uns allen war klar, wie einfach man bei diesen Bedingungen abfliegen kann."
"Wenn dann von hinten jemand mit vollem Tempo angeflogen kommt, kannst du nichts machen. Das sind einfach die Fallen von Le Mans", fasst der Le-Mans-Debütant aus Portugal sichtlich enttäuscht in der Box zusammen, während die beiden anderen Audi, beide Toyota und beide Porsche noch ihre Runden drehen. Im ernsthaften Kampf um den Sieg befinden sich nach vier von 24 Stunden aber nur noch die beiden Audi und je eines der Fahrzeuge aus dem Toyota- und Porsche-Lager.
Schuldzuweisungen in Richtung Lapierre oder Bleekemolen vermeidet Albuquerque. Die Fahrweise von Bird stößt ihm aber sauer auf. "Marco war mit Slicks unterwegs. Der Regen hat alle überrascht. Marco wollte in dieser Runde auf Regenreifen wechseln. Ich möchte nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen. Es war einfach ein Unfall, an dem ein Toyota und ein GT-Porsche beteiligt waren. Auch ein Ferrari war dabei - und der war deutlich schneller als alle anderen. Ich habe keine Ahnung, was er (Bird; Anm. d. Red.) sich dabei gedacht hat. Es ist wie es ist. Was willst du machen? Einfach nur enttäuschend."
Angesichts der Tatsache, dass ihm keine einzige Rennrunde vergönnt war, beschränken sich Albuquerques Le-Mans-Erfahrungen auf die wenigen Trainings- und Qualifikationsrunden. "Wenn ich das nächste Mal hierher komme, werde ich mich noch ein wenig als Rookie fühlen. Eine Erfahrung habe ich aber schon gemacht - nämlich die, das Rennen früh aufgeben zu müssen", so der Portugiese untröstlich.

