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  • 06.06.2016 12:32

24h Le Mans 2016: Toyota schon beim Test schneller als 2015

Toyota kann sich berechtigte Hoffnungen machen, dass die bislang positive Saison so weitergeht: Schon beim Test schneller als vergangenes Jahr, Alex Wurz ist zurück

(Motorsport-Total.com) - Toyota Gazoo Racing schloss die ersten Vorbereitungen auf die bevorstehende Herausforderung der 24 Stunden von Le Mans 2016 ab. Nach den erfolgreich verlaufenen Testfahrten auf dem Circuit de la Sarthe sieht das Team nun einem heißen Kampf beim Klassiker entgegen, der vom 18. bis 19. Juni stattfinden wird. (Der Test in der Chronologie)

Titel-Bild zur News: Stephane Sarrazin, Mike Conway, Kamui Kobayashi

So kann es weitergehen: Toyota bestätigt die gute Form auch beim Le-Mans-Test Zoom

Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima waren in ihrem TS050 Hybrid mit der Startnummer fünf die schnellere der beiden Toyota-Crews. Ihre persönliche Bestzeit von 3:23.197 Minuten bedeutete die insgesamt fünftschnellste Zeit des Tages, 1.822 langsamer als der Tagesschnellste Audi #8. Stephane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi schlossen mit der Startnummer sechs auf P6 ab.

Nach einer enttäuschenden Saison im Vorjahr, wurde in Köln und Higashi-Fuji hart gearbeitet, um die Enttäuschung der Saison 2015 vergessen zu lassen. So debütiert nun in Le Mans ein komplett neues Auto samt neu entwickeltem 2,4-Liter-Turbomotor und einem batteriebasierenden 8MJ-Hybridsystem. Beide Einsatzfahrzeuge unterboten die im Vorjahr von Toyota gefahrenen Zeiten, trotz einer reglementsbedingten Reduktion des Benzinverbrauchs um 10%. Der TS050 Hybrid #5 war sogar ganze 2,124 Sekunden schneller als die persönliche Bestzeit im Jahr 2015.

Neues Aero-Paket bewährt sich

Auch was die Haltbarkeit betrifft, bestachen die beiden Neufahrzeuge, legten sie doch insgesamt 177 Runden zurück, was 2.412 Km entspricht. Die Startnummer sechs spulte auf dem 13,629 km langen Circuit de la Sarthe sogar die meisten Runden aller LMP1-Teilnehmer ab. Als fester Bestandteil der Entwicklungsarbeit des TS050 Hybrid kam auch der Teamberater und -botschafter sowie zweifacher Le Mans-Sieger Alex Wurz zum Einsatz und legte - nach mehreren Testeinsätzen in der Vorsaison - insgesamt fünf Runden am Steuer der #6 zurück.

Der am Stadtrand von Le Mans gelegene Circuit de la Sarthe besteht zum Teil aus nur für die Veranstaltung gesperrten Landstraßen. Die zwei jeweils vierstündigen Trainingssitzungen waren daher die einzige Gelegenheit vor dem Rennen für Testfahrten. Die Testfahrt war von entscheidender Bedeutung für das Team. Es befindet sich noch in einem Lernprozess mit der Hochgeschwindigkeits-Aerodynamikvariante des TS050 Hybrid, da diese Version mit weniger Abtrieb erst zum Klassiker in Le Mans ihr Renndebüt feiern wird.

Diese Aerodynamikvariante wurde so konzipiert, dass auf den langen Geraden weniger Luftwiderstand entsteht und somit höhere Spitzengeschwindigkeiten erzielt werden. Die höhere Endgeschwindigkeit wird zudem helfen, die 8MJ Energie in den Bremszonen zu erzeugen, die dann am Kurvenausgang fin den Hybridantrieb eingespeist wird.

Stimmen Startnummer 5

Anthony Davidson: "Schön, wieder hier in Le Mans zu sein und den TS050 Hybrid fahren zu können. Der ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber unserem Auto im Vorjahr. Das Auto scheint eine bessere Balance zu haben und wir haben einen 8MJ-Hybridantrieb zur Verfügung. Das ist auf dieser Strecke großartig, geht es doch hier vor allem um die Spitzengeschwindigkeit. Aber gute Bodenhaftung und zügiges Vorankommen durch die Kurven ist natürlich auch wichtig. Daher haben wir viel Arbeit in die Balance des Autos investiert. Natürlich haben wir noch immer eine Menge Arbeit vor uns, aber ich bin sehr zufrieden mit der Menge von Aufgaben, die wir in der Kürze der Zeit heute erledigen konnten."

Sebastien Buemi: "Wir konnten viele Runden zurücklegen; das war ein arbeitsreicher, aber auch interessanter Testtag. Wir müssen nun das Datenmaterial analysieren und sehen, wo wir uns im Hinblick auf das Rennen noch weiter verbessern können. Wir wollen natürlich immer einen Tick schneller sein und haben unser Ziel noch nicht ganz erreicht. Der TS050 Hybrid fährt sich jedenfalls gut und ich freue mich schon darauf, bei den offiziellen Trainings wieder am Steuer zu sitzen."

Kazuki Nakajima: "Es macht Laune, hier zu fahren. Wir hatten einen recht positiven Testtag. Dass es dabei trocken blieb war sehr hilfreich, denn so konnten wir viele Runden zurücklegen. Ich habe am Nachmittag einen Longrun absolviert. Der lieferte uns wichtige Erkenntnisse für die Wahl der Reifenmischungen. Unsere Fahrzeugabstimmung wurde im Verlauf des Tages kontinuierlich besser und ich denke, wir haben alle erforderlichen Schritte getan. Leistungsmäßig sahen wir ganz gut aus - auf jeden Fall besser als im Vorjahr - was auf das Konto aller Mitarbeiter im Team geht."

Stimmen Startnummer 6

Stephane Sarrazin: "Das Team hat große Anstrengungen unternommen, um dieses Jahr für Le Mans gut vorbereitet zu sein. Wir sehen das an den Riesenschritten, die wir mit dem TS050 Hybrid bereits gemacht haben. Der Hybridantrieb sorgt auf dieser Strecke für echten Fahrspaß. Es war zudem ein guter Testtag für uns. Wir haben viel an der Abstimmung gearbeitet und die gesetzten Ziele erreicht, nämlich ein starkes Auto mit einer schönen Balance zu haben. Es steht uns noch eine Menge Arbeit vor dem Rennen bevor, um die Abstimmung weiter zu verfeinern, aber ich bin mir sicher, dass wir diesmal bei den 24 Stunden um den Sieg mitmischen werden."

Mike Conway: "Dankschön an das Team, dass sie die Autos fertigstellen und zeitig hierher bringen konnten. Ich weiß, wie viel harte Arbeit aller involvierter Mitarbeiter in den letzten Wochen dahinter steckt. Es war gut, heute so viele Runden zurücklegen zu können; das ist genau das, was man hier braucht, da man ja sonst auf dieser Strecke nicht zum Testen kommt. Ich bin sehr glücklich mit der Balance unseres Autos. Eine richtig freie Runde hatte ich zwar nie, aber das ist ja auch nicht entscheidend. Wichtiger als eine schnelle Runde ist es, die Balance hinzubekommen. Wir sind daher auch nicht mit weniger Sprit oder neuen Reifen auf Zeitenjagd gegangen, da ist also durchaus mehr möglich."

Kamui Kobayashi: "Für meine ersten Meter in Le Mans mit dem TS050 Hybrid lief das heute recht gut. Wir machen Fortschritte und konnten eine Menge Runden zurücklegen. Unsere Zielsetzung lautete heute, viel Datenmaterial zu sammeln, insbesondere weil wir mit so wenig Abtrieb fahren. Alles in allem also ein guter Testtag und das stimmt mich für die Woche zum Rennen hin optimistisch. Ich genieße meinen ersten Le Mans-Auftritt als Toyota-Werksfahrer und bin sehr froh, hier zu sein."

Alex Wurz (Teamberater & -botschafter): "Es war großartig, mal wieder am Steuer zu sitzen - und das auf dieser Strecke, das war fantastisch. Ich hatte das Auto über den Winter schon mehrfach getestet und mich schon eingewöhnt. Als Rennfahrer im Ruhestand einen dieser LMP1-Hybrid-Prototypen hier fahren zu dürfen, war schon ein cooles Erlebnis und ich habe das sehr genossen. Natürlich war ich dazu da, um dem Team meine Eindrücke zu vermitteln. Da wir alles nach Plan testen konnten, verlief der Tag auch recht gut."