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Herberth Motorsport: Das steckt hinter dem "geilen Sound" in der 24h-Series

Bei den Rennen der 24h-Serie fährt Herberth Motorsport einen Porsche mit einem eigens entwickeltem Auspuff: Kerniger Sound war nicht das Hauptaugenmerk

(Motorsport-Total.com) - Wer Ende März 2021 das 12-Stunden-Rennen der Crevntic-24h-Serie in Mugello am Livestream verfolgte, glaubte möglicherweise seinen Ohren nicht trauen zu können. Das schwarze Auto mit der Startnummer 92 von Herberth Motorsport, das dort zu sehen war, schien auf den ersten Blick ein ganz normaler Porsche 911 GT3 R zu sein.

Titel-Bild zur News: Robert Renauer

Porsche 911 GT3 R von Herberth Motorsport im ADAC GT Masters Zoom

Doch der Motorsound des Fahrzeugs klang deutlich anders als bei den Einsätzen desselben Modells im ADAC GT Masters: Lauter, brachialer, kerniger gelang der Sound des Sechszylinder-Boxermotors an die Umwelt. Fast hätte man denken können, irgend etwas am Auspuff sei defekt. Doch es ging alles mit rechten Dingen zu.

Hinter dem "Monstersound" des Herberth-Porsche steckte das Regelwerk der 24h-Serie - und der Einfallsreichtum der Mannschaft aus Jedenhofen. "Das Reglement der 24h-Series gibt her, dass man auch Sachen entwerfen kann", erklärt Robert Renauer, der bei Herberth Motorsport nicht nur Fahrer ist, sondern das Team zusammen mit seinem Bruder Alfred leitet, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Im Supercup wird ja schon eine laute Auspuffanlage gefahren, warum kann man die nicht im GT3 R fahren?", fragte sich die Herberth-Mannschaft. "Dann haben wir uns entschlossen, eine eigene Auspuffanlage zu bauen", so Robert Renauer.

Herauskam ein Auspuff, der deutlich lauter war als bei der Fahrzeugversion, die im ADAC GT Masters eingesetzt wird, und die auf Rennstrecken wie dem Sachsenring oder Nürburgring den strengen Lärmvorschriften entsprechen muss. Dabei war der Sound nicht der Hauptgrund für die Entwicklung des eigenen Auspuff.


Der "Monstersound" des Herberth-Porsche

"Da spart man sich Gewicht", erklärt Renauer. "Gerade beim Porsche wo der Motor und der Schwerpunkt hinten ziemlich tief sitzt, ist es eigentlich nur von Vorteil, wenn du da einsparen kannst."

Und so wurde die Eigenentwicklung von Herberth Motorsport zum Erfolgsmodell. "Das wurde von allen gut angenommen. Auch das Siegerauto von Dubai von GPX hat unseren Auspuff gefahren, und alle anderen Porsche haben jetzt auch schon nachgefragt", sagt Renauer. "Weil es auch einen geilen Sound bietet."

Ob dieser "geile Sound" der 24h-Serie auch langfristig erhalten bleibt, daran hat Renauer allerdings gewisse Zweifel: "Es ist ja nicht mehr ganz so gerne gesehen so laute Autos. Mal schauen was die Zukunft so bringt, ob sie uns den wieder verbieten oder nicht."

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