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"Sabine-Schmitz-Kurve": Nürburgring will keine Schnellschlüsse

Der Nürburgring will sich ungeachtet von Vorstößen im Internet Zeit nehmen, Sabine Schmitz die richtige Ehre zu erweisen und sich mit der Familie austauschen

(Motorsport-Total.com) - "In dieser Situation öffentlich eine Kurvendiskussion zu beginnen, ist nicht unser Stil." Nürburgring-Pressesprecher Alexander Gerhard und Geschäftsführer Mirco Markfort wollen sich bei der Frage Zeit nehmen, ob eine Kurve oder einen Streckenabschnitt auf der Nürburgring-Nordschleife nach Sabine Schmitz benannt werden soll. (Nachruf auf Sabine Schmitz)

Titel-Bild zur News: Mirco Markfort

Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort hält nichts von Schnellschlüssen Zoom

Eine Online-Petition von Fans und die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN), die Teamvereinigung der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS, ehemals VLN), haben das Thema bereits am Tag der tragischen Meldung auf das Radar gebracht.

Der Nürburgring will sich bei diesem Thema aber die nötige Zeit nehmen und auch die Angehörigen nicht sofort ins Rampenlicht ziehen. Auch gilt es, nicht gleich unter Emotionen vorschnell zu reagieren und womöglich eine suboptimale Lösung zu finden, die man später bereut. Hinzu kommt: Eine Kurve oder einen ganzen Abschnitt zu benennen oder umzubenennen, ist kein kleiner Akt.

Im Rahmen des Nürburgring-Saisonstarts sagt Gerhard auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com': "Wir wollen nicht versuchen, [schnell] irgendwas öffentlichkeitswirksam auf die Beine zu stellen. Für uns steht Empathie jetzt an dieser Stelle. Natürlich erwartet man von uns allen eine Reaktion, aber jetzt etwas übers Knie zu brechen, ohne mit der Familie zu sprechen, hat keinen Sinn."

Schnellschlüsse machen keinen Sinn

Markfort ergänzt: "Wir haben [die Petition und den ILN-Vorstoß] wahrgenommen und ich kann das auch verstehen. Wir müssen es sacken lassen und schauen, wie wir damit umgehen."

"Wir wollen uns in den kommenden Wochen mit den einzelnen Rennveranstaltern und der Familie zusammensetzen, um zu schauen, wie wir ihr die Ehre erweisen können. Schnellschlüsse zu ziehen hat keinen Sinn. Wir werden uns mit allen Partnern der NLS und der Familie zusammensetzen, um Sabine Schmitz die Ehre zu erweisen, die ihr gebührt."


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"Es war eine heftige Nachricht. Ich habe Sabine Schmitz als lebensfrohe Person kennengelernt, die sich immer für den Nürburgring eingesetzt hat. Sie war weit über die Grenzen hinaus eine Botschafterin des Nürburgrings und der Nordschleife. Es war einfach schlimm. Sie ist viel zu früh von uns gegangen."

Auch Christian Stephani, Geschäftsführer der Vermarktungsgesellschaft VLN VV, versichert, dass die Rennserie bereits "im Austausch" sei, aber auch er erbittet sich bei diesem Thema die nötige Zeit: "Es bringt nichts, wenn wir jetzt uns gegenseitig dabei übertreffen wollen, sie hochleben zu lassen."

Im Netz findet der Vorschlag naturgemäß Anklang, Sabine Schmitz zu würdigen. Die Petition hat in den ersten 24 Stunden mehr als 10.000 Unterschriften eingesammelt.

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