Endlich: Neuer Porsche-Restriktor für Nordschleife steht fest

Einen Tag vor dem 6h-Rennen der VLN wurde der neue Porsche-Luftmengenbegrenzer festgelegt - Reaktion auf die Manthey-Disqualifikation beim 24h-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Seit der Disqualifikation des Manthey-Porsches beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring war in der Balance of Performance (BoP) der Wert für den Luftmengenbegrenzer (Air Restrictor) beim Porsche 911 GT3 R des Modelljahrs 2019 mit "tba" gekennzeichnet. Einen Tag vor dem fünften VLN-Lauf 2019 wurde nun endlich der Wert auf 33,3 Millimeter festgelegt.

Titel-Bild zur News: Martin Ragginger, Klaus Bachler

Falken weiß endlich, welchen Restriktor man am Samstag verbauen muss Zoom

Der Porsche musste neu eingestuft werden, nachdem Manthey-Racing mit einem zu starken Fahrzeug beim 24-Stunden-Rennen angetreten war. Der 911 GT3 R war in der bisherigen Saison mit einem 34,6-Millimeter-Restriktor ausgerüstet. Damit sollte eine Leistung von 494 PS erreicht werden. Der Manthey-Porsche lag bei einem Prüfstandslauf nach dem Rennen jedoch weit darüber.

Der neue Luftmengenbegrenzer ist damit 1,3 Millimeter kleiner. Für Konkurrenten ein Anzeichen, dass der Porsche 911 GT3 R zuvor weit außerhalb des Fensters gelegen haben muss.

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass mindestens "Grello" mit deutlich zu hoher Leistung unterwegs war? Die Geschichte beginnt bereits im vergangenen Spätwinter.

Warum Porsche mit zu viel Leistung fuhr

Im Vorfeld der Saison, als wegen der FIA-/DMSB-Verfügung (minus fünf Prozent Leistung) der Technikausschuss des ADAC blitzschnell eine neue Balance of Performance erstellen musste, wurde der Porsche 911 GT3 R mit drei Restriktorgrößen getestet: 32, 35 und 38 Millimeter. Das geschah allerdings auf einem anderen Prüfstand als die Messung, die Porsche nach dem Rennen überführen sollte.

Earl Bamber, Michael Christensen, Kevin Estre, Laurens Vanthoor

Die Disqualifikation von "Grello" war der Auslöser für die Neueinstufung Zoom

Der Technikausschuss errechnete basierend auf den so gewonnenen Daten, dass 494 PS mit einem 34,6-Millimeter-Restriktor zu erzielen wären. Die Porsche-Teams verbauten den Luftmengenbegrenzer daraufhin, aber niemand führte mehr Prüfstandläufe durch.

Erst nach dem 24-Stunden-Rennen kamen die wahren Leistungswerte ans Licht. Der ADAC Nordrhein testete die drei erstplatzierten Fahrzeuge des Rennens. Und dabei lag der Manthey-Porsche #911 deutlich außerhalb des Toleranzfensters, weshalb das Fahrzeug disqualifiziert wurde. Weitere Porsches wurden nicht geprüft.

Da bei VLN4 kein Porsche dabei war, wurde noch keine neue Einstufung für den Elfer erstellt. Beim 6-Stunden-Rennen allerdings muss die BoP den Elfer beinhalten, weil Falken Motorsport seine beiden Boliden wieder an den Start bringt, wovon einer ein aktueller Porsche ist.

Endgültige Einstufung erst am Freitagabend

Erst am Freitag vor dem Rennen wurde mittels Prüfstandsläufen ein neuer Wert für den Porsche 911 GT3 R der Generation 991.2 erstellt. Die 33,3 Millimeter standen erst am Abend fest. Falken wusste bei den Einstellfahrten also noch nicht, mit welchem Luftmengenbegrenzer man am Samstag fahren muss.

Während die Schuldfrage für die Disqualifikation nach dem 24-Stunden-Rennen relativ leicht auf Manthey-Racing abgewälzt werden kann (jeder Bewerber ist dafür verantwortlich, ein regelkonformes Auto an den Start zu bringen und Prüfstandsläufe mit dem 34,6er-Restriktor wurden nicht absolviert), wird im Hintergrund fieberhaft an der Klärung gearbeitet, wie zwei unterschiedliche Prüfstände solch unterschiedliche Ergebnisse erzeugen konnten.


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Auch wurden im Fahrerlager Stimmen laut, die besagen, dass Porsche zu Saisonbeginn Sandbagging betrieben habe. Das wäre eine Abkehr der Philosophie aus der Vergangenheit, als Porsche im Vorfeld des 24-Stunden-Rennens stets voll gefahren ist. Andererseits standen nicht viele Möglichkeiten zur Verfügung, die Trocken-Pace bei regulären Temperaturen unter Beweis zu stellen.

Manthey-Racing glänzt übrigens beim 6-Stunden-Rennen mit Abwesenheit, was sehr ungewöhnlich ist. Der Grund hierfür dürfte aber nicht mit der Disqualifikation zusammenhängen: Die Porsche-Werksfahrer haben gerade das 24-Stunden-Rennen in Spa hinter sich und Manthey ist momentan mit der Vorbereitung des neuen Porsche 911 RSR für die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) beschäftigt.

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