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  • 04.02.2018 14:16

12h Bathurst: Podium und zwei Klassensiege für Porsche

Porsche fährt mit dem Team Black Swan bei den 12 Stunden von Bathurst auf Rang drei der Gesamtwertung und siegt in der Pro-Am-Klasse der GT3

(Motorsport-Total.com) - Beim 12-Stunden-Rennen auf dem Mount Panorama Circuit in Bathurst hat das Porsche-Team Black Swan mit dem 911 GT3 R den dritten Platz in der Gesamtwertung belegt und außerdem die Klasse A Pro-Am gewonnen. Mit diesem Erfolg krönten Marc Lieb, Timothy Pappas, Jeroen Bleekemolen und Luca Stolz beim Saisonauftakt der Intercontinental-GT-Challenge den starken Auftritt der vier 911 GT3 R, die in dem spannenden Rennen gegen harte Konkurrenz alle in den Top 6 landeten.

Titel-Bild zur News: Jeroen Bleekemolen, Marc Lieb, Luca Stolz

Als Dritte stand die Porsche-Mannschaft Black Swan auf dem Podium Zoom

Einen möglichen Sieg verhinderte letztlich nur der Rennabbruch nach einem schweren Unfall kurz vor dem Ziel. Für den zweiten Klassensieg sorgte das Team Grove, das mit dem 911 GT3 Cup die Kategorie B gewann.

Die Schlussphase des Langstreckenklassikers auf der 200 Kilometer westlich von Sydney gelegenen Traditionsrennstrecke war an Spannung kaum zu überbieten. Bis 47 Minuten vor dem Ziel führte Frederic Makowiecki mit dem von Manthey eingesetzten 911 GT3 R. Dann legte das Team einen frühen Stopp ein. Durch den Rennabbruch ging diese Strategie jedoch nicht auf. Am Ende wurde er zusammen mit Dirk Werner und Romain Dumas Sechster - einen Platz hinter Langstreckenweltmeister und Le-Mans-Sieger Earl Bamber, der mit Laurens Vanthoor und Kevin Estre im 911 GT3 R von Craft-Bamboo am Start war.

Rote Flagge durchkreuzt die Strategie

Im 911 GT3 R von Competition kamen Patrick Long, Porsche-Nachwuchsfahrer Matt Cempbell und dessen australische Landsleute David Calvert-Jones und Alex Davison als Vierte ins Ziel. Alle 911 GT3 R hatten in der Schlussphase im Gegensatz zu den beiden vor ihnen liegenden Konkurrenten genug Sprit an Bord, um bis zum Rennende durchfahren zu können. Der Abbruch machte diesen Vorteil jedoch zunichte.

Die Zwölfstundenjagd in den Blue Mountains ist traditionell etwas für Frühaufsteher. Als auf dem 200 Kilometer westlich von Sydney gelegenen Traditionskurs 49 Autos zum Auftaktrennen der Intercontinental-GT-Challenge starteten, war es gerade mal 5:45 Uhr am Sonntagmorgen und noch stockdunkel. Trotz der frühen Stunde präsentierten sich die Porsche-Piloten, die am Vortag im Qualifying noch nicht das ganze Potential des 911 GT3 R abrufen konnten und in der Startaufstellung entsprechend weit hinten standen, sofort in Angriffslaune. Mit einer sehenswerten Aufholjagd machten sie vom Start weg verlorenen Boden auf ihre starken Konkurrenten gut.


Die Highlights der 12 Stunden von Bathurst

Die besten Szenen des 12-Stunden-Rennens von Bathurst! Weitere Langstrecke-Videos

Im 911 GT3 R von Competition, dem Klasse-B-Sieger von 2017, ging Long nach viereinhalb Stunden in Führung. Auch seine Kollegen arbeiteten sich dank konstant schneller Rundenzeiten und einer optimalen Boxenstrategie kontinuierlich weiter nach vorne. So machte der 911 GT3 R von Manthey mit Dumas, Werner und Makowiecki in der ersten Rennhälfte nicht weniger als 21 Plätze gut und ging als Fünfter in die zweite Halbzeit.

Starke Aufholjagd der Porsche-Teams im Rennen

Mit dem 911 GT3 R des US-Teams Black Swan fuhren Lieb, Pappas, Bleekemolen und Stolz vom 25. Startplatz auf Rang acht vor. In der Topklasse A des Bathurst 12 Hour waren neben Porsche auch Audi, Bentley, BMW, Lamborghini, McLaren und Mercedes-AMG am Start.

Als aktueller Champion der World-Challenge mit dem 911 GT3 R bestens vertraut, war Long der erste Porsche-Pilot, der das Feld als Spitzenreiter rund um den Mount Panorama führte. In der zweiten Rennhälfte lagen dann auch Dumas und später Campbell ganz vorne, und schließlich Makowiecki. Strategisch waren die 911 GT3 R für alle Eventualitäten gerüstet - nur nicht für einen vorzeitigen Rennabbruch.

Stimmen zum Rennen:

Frank-Steffen Walliser (Porsche Motorsportchef): "Das war ein extrem aufregendes Rennen, geprägt von vielen Gelbphasen. Umso erstaunlicher war es, dass wir alle vier gestarteten 911 GT3 R völlig ohne Probleme bis ans Ende des durch eine rote Flagge abgebrochenen Rennens gebracht haben. Vier Porsche in den Top 6 - leider nicht auf den von uns anvisierten Positionen."

Romain Dumas, Frederic Makowiecki, Marco Werner

Der "Grello" genannte Manthey-Porsche führte das Feld zeitweilig an Zoom

"Trotzdem nehmen wir viel Positives von diesem Auftaktrennen der Intercontinental-GT-Challenge mit nach Hause. Mit dem Speed und dem Qualifyingergebnis waren wir nicht da, wo wir sein wollten, doch mit der Effizienz und der starken Teamleistung können wir trotzdem sehr zufrieden sein. Wir hoffen alle sehr, dass der Fahrer den Unfall, der zum Rennabbruch führte, gut überstanden hat."

Marc Lieb (#540): "Dieses Rennen war typisch für Bathurst. Viele Unfälle, viele Dramen. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, also ohne Probleme durchzurollen und das Auto an einem Stück zu lassen. Das ist uns gelungen. Wir waren vielleicht nicht der schnellste Porsche da draußen, aber wir hatten eine super Strategie. Deshalb sind wir sehr zufrieden. Für das Team, das zum ersten Mal in Bathurst am Start war, ist das ein Riesenerfolg."

Jeroen Bleekemolen (#540): "Das war ein unglaubliches Rennen. Fahrer und Team haben keinen Fehler gemacht, was in Bathurst nicht einfach ist. Als Dritter der Gesamtwertung auf dem Podium zu stehen, damit hatten wir nicht gerechnet. Das ist ein Traum."

Luca Stolz (#540): "Erstmal ein Dankeschön an das Team. Das war mein erstes Rennen auf dieser fantastischen Strecke und mein erstes Rennen mit dem 911 GT3 R. Am Anfang war es schwierig. Doch als ich mich dann zurechtgefunden hatte, hatte ich sehr viel Spaß."

Patrick Long (#12): "Ein tolles Teamergebnis für Porsche. Wir lagen bis zum Schluss gut im Rennen, waren auf einer sehr vielversprechenden Spritstrategie. Zumindest der Klassensieg wäre möglich gewesen. Der Rennabbruch hat dann alles über den Haufen geworfen. Trotzdem Glückwunsch an Black Swan zum verdienten Podium und Klassensieg."

Kevin Estre (#991): "Ohne den Rennabbruch wäre unsere Strategie aufgegangen und wir hätten bis zum Ende durchfahren können. Dann wäre auch ein Sieg möglich gewesen."


Fotos: 12 Stunden von Bathurst


Frederic Makowiecki (#911): "Wir wussten, dass wir erst einmal als Team zusammenfinden müssen. Wir sind vorher noch nie zusammen gefahren, jetzt bestreiten wir die Intercontinental-GT-Challenge zusammen. Bathurst war absolutes Neuland für uns. Wir haben uns vom ersten Training an Schritt für Schritt verbessert, und gegen Ende des Rennens hat unser 911 GT3 R so gut funktioniert wie das ganze Wochenende nicht. Wir sind von Platz 26 gestartet und Sechster geworden - auf diese Teamleistung können wir stolz sein."

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