• 25.08.2011 17:30

  • von Stefan Ziegler

Yokohama: Ein Reifen für alle

Reifenspezialist Ian Beveridge erläutert, wie es Yokohama gelang, einen Einheitsreifen für die diversen Fahrzeuge der WTCC zu entwickeln

(Motorsport-Total.com) - Den Rennreifen kommt im Motorsport seit jeher eine große Bedeutung zu, denn nur über die vier kleinen Auflageflächen der Pneus können die Fahrzeuge ihre Leistung überhaupt auf den Boden bringen. Entsprechend groß sind die Anforderungen an die Reifen - vor allem, wenn diverse unterschiedliche Autos mit nur einem Reifentyp harmonieren müssen. In der WTCC ist dies der Fall.

Titel-Bild zur News: Yokohama-Reifen

Die Tourenwagen-WM fährt bereits seit 2006 auf den Advan-Reifen von Yokohama

Exklusivausstatter Yokohama musste bei seinem WM-Einstieg 2006 also eine schwierige Aufgabe meistern, um allen Beteiligten gerecht zu werden. "Die Entwicklung eines passenden Reifens war durchaus eine großer Herausforderung", bestätigt Ian Beveridge gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der britische Reifenspezialist und das japanische Unternehmen meisterten diese aber mit Bravour.

Wie findet man den besten Einheitsreifen?

Die Frage ist nur: Wie entwirft man einen Pneu, der sowohl den Front- als auch den Hecktrieblern im Starterfeld gerecht wird? "Das Geheimnis ist, eine Reifenmischung zu haben, die nicht zu hart für die Hecktriebler, aber auch nicht zu weich für die Fronttriebler ist. Es ist eine Balance, die wir erst einmal finden mussten", erläutert Beveridge. Dies geschah während der ersten Testfahrten mit Yokohama.

"Es ist eine Balance, die wir erst einmal finden mussten." Ian Beveridge

"Dabei und bei den ersten Renneinsätzen konnten wir einen Großteil der Arbeit erledigen", meint der Fachmann und geht ins Detail, was die Entwicklung anbelangt: "Erst einmal stellt man eine Auswahl an Reifen her, die über unterschiedliche Gummimischungen und auch andere Konstruktionsweisen verfügen. Diese Pneus werden dann an den beiden Fahrzeug-Typen erprobt", erklärt Beveridge.

"Auf diese Weise erhältst du eine Menge Daten von beiden Autokonzepten. Im nächsten Schritt kannst du die Reifen aussortieren, die mit beiden Autos nicht perfekt harmonieren. Man sucht die Reifensorte, welche für Front- als auch für Hecktriebler eine ähnliche Leistung zulässt", stellt der Brite heraus. "Du musst den besten Kompromiss finden - und dies scheint uns prima gelungen zu sein."¿pbvin|0|2785|reifen|0|1pb¿

Das WTCC-Gefüge muss erhalten bleiben

Woran Beveridge das festmacht? "Niemand beschwert sich und die Balance im Starterfeld stimmt", antwortet der Yokohama-Sprecher. "Hätten wir es nicht hingekriegt, wäre auch das Gefüge im Feld durcheinander geraten. Ich denke also, dass wir eine gute Lösung für diese schwierige Aufgabe gefunden haben. Unser Reifenansatz scheint prima zu funktionieren", gibt Beveridge zu Protokoll.

"Ich denke, dass wir eine gute Lösung für diese schwierige Aufgabe gefunden haben." Ian Beveridge

Man dürfe an dieser Stelle nicht vergessen, dass die Veranstalter der Rennserie mit Ballastgewichten arbeiten, um den Wettbewerb zu nivellieren. "Als wir der WTCC beitraten, gab es schon eine gewisse Kompensation zwischen den einzelnen Autos. Es galt, dieses Gefüge beizubehalten - jedes Mal, wenn wir eine Veränderung an unseren Pneus vornahmen", erklärt der britische Reifenspezialist.

"Ich denke, die Teams können bestätigen, dass uns das gut gelungen ist. Mit der Zeit fanden auch die Verantwortlichen eine gute Balance zwischen Front- und Hecktrieblern. Mit dieser Ausgeglichenheit dürfen wir von Seiten des WTCC-Reifenlieferanten sehr zufrieden sein", meint Beveridge. Wohl auch deshalb wurde Yokohama schon 2009 zum Exklusivausrüster bis einschließlich 2012 bestellt.

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