• 13.12.2008 17:47

  • von Stefan Ziegler

Orido: Ist die WTCC-Karriere schon vorbei?

Sechs Rennen konnte Manabu Orido bislang in der Tourenwagen-WM bestreiten - noch ist nicht abzusehen, ob weitere Einsätze folgen werden

(Motorsport-Total.com) - Im Königlichen Park von Monza standen erstmals in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC 2008 mehr als drei Lacetti in der Startaufstellung: Chevrolet Schweden setzte ein viertes Fahrzeug ein und den Japaner Manabu Orido für die verbliebenen WM-Läufe hinter das Steuer. Der 40-Jährige überraschte sofort mit respektablen Zeiten, leistete sich nur einen Ausfall und holte im turbulenten zweiten Rennen in Macao sogar zwei WM-Punkte. Trotzdem steht hinter seiner WTCC-Karriere ein Fragezeichen.

Titel-Bild zur News: Manabu Orido

Zwei WM-Punkte: Vor allem in Macao wirbelte Manabu Orido reichlich Staub auf

Gemeinsam mit seinen beiden Landsmännern Takayuki Aoki und Yukinori Taniguchi - ab Monza für Wiechers-Sport und N.Technology im Einsatz - vertrat Orido erstmals seine Heimat Japan in der Tourenwagen-WM. Genau wie Aoki und Taniguchi, so tat sich auch Orido anfangs etwas schwer damit, sich im konkurrenzfähigen WTCC-Feld zurrecht zu finden. Mit einem 16. Platz gab Orido aber einen guten Einstand in Italien.#w1#

Auch an den anderen Rennwochenenden wusste der Japaner durchaus überzeugen, was Chevrolet-Teammanager Eric Nève im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' bestätigte: "Wir sind sehr zufrieden mit ihm. Er hat sich ständig verbessert, wobei er sowohl in Japan als auch in Macao zunächst nicht unbedingt mit Glück gesegnet war" - doch im letzten Rennen des Jahres gelang der große Wurf: Platz sieben und zwei WM-Punkte für Orido.

"Manabu hat viel Erfahrung mit Heckantrieb und reichlich PS", erläuterte Nève. "Ihm war sicherlich klar, dass die WTCC eine große Herausforderung für ihn darstellen würde, denn hier musste er mit Frontantrieb und weniger PS klarkommen." Das gelang in den letzten sechs Saisonrennen zumeist recht gut, dennoch könnte Orido in Macao zugleich seine Abschiedsvorstellung in der Tourenwagen-WM gegeben haben.

Manabu Orido

Orido holte an seinem dritten WTCC- Rennwochenende einen siebten Platz Zoom

Ob der 40-Jährige noch einmal im Umfeld der WTCC auftauchen wird, hängt laut Nève in erster Linie von der Sponsorensituation ab. "Er ist nun einmal ein Profifahrer und muss tun, was seine Geldgeber wollen", erklärte Nève und fügte an: "Ich kenne die Konstellationen einfach nicht gut genug, um da ein Urteil abgeben zu können." Entsprechende Gespräche habe man im Hause Chevrolet allerdings noch keine geführt.

Auch wenn Oridos WTCC-Karriere also schon nach sechs Rennen zu Ende sein könnte, gelohnt haben sich seine Gaststarts bei Chevrolet Schweden auf alle Fälle. "Wir waren sehr erstaunt darüber waren, wie populär er in Japan ist", sagte Nève und nahm abschließend Bezug auf das Rennwochenende in Okayama: "Dort hat er wirklich jede Menge Autogramme geben müssen. Für Chevrolet kann das nur gut sein."